Kapitel 7

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"Das hier ist der beste Burgerladen Spaniens, glaub mir! Wenn du einmal Pete's Burger gegessen hast willst du nie wieder was anderes."

Ich lachte, während er mir begeistert seine Geheimtipps zeigte.

"Diego, ich bin eigentlich nicht nur wegen dem Essen hier in Barcelona." sprach ich kichernd, als er mir den nächsten Restaurant tipp gab.

"Schade.., aber das Wissen kann dir sicherlich nicht schaden." entgegnete er mir grinsend.

"Na gut, dann zur U-Bahn.
Um zur Uni zu kommen musst du mit der 8, 20 oder der 33 fahren. Um zur Innenstadt zu kommen kannst du auch mit der 10 fahren.
Die Busse empfehle ich dir eher weniger, sie kommen relativ selten und wenn, dann sind sie voller Touristen.
In der Stadt solltest du aufpassen, es treiben sich überall Diebe herum und lauf nicht alleine Abends in den Gassen herum. Selbst eine Weltstadt hat Probleme mit sexuellen Übergriffen, aber das dürfte in Los Angeles nicht anders sein, oder?"
"Leider nein, Los Angeles hat die selben Problemzonen, auch wenn es keiner wahrhaben will."

Diego schaute plötzlich auf die Uhr.

"Musst du los?" fragte ich neugierig.

Er lachte.

"Ja, leider.. aber.."

Er nahm einen Zettel und einen Stift aus seinem Rucksack.

"Falls du dich verlaufen solltest." grinste er und gab mir den Zettel mit seiner Nummer.

"Nur für alle Fälle." 
"D-Danke.." stotterte ich überrascht.

Er zwinkerte mir kurz zu, bevor er sich auf den Weg machte.

Überrascht starrte ich auf den Zettel.

"Vielleicht wird Barcelona ja doch gut." sprach ich sanft lächelnd vor mir her.

Ich steckte den Zettel in meinen Rucksack und beschloss zum Strand zu gehen.
Auf dem weg dahin machte ich ein paar Fotos um das Gefühl mit meiner Kamera wieder zu erlangen und eventuell neue Ideen für die Projektaufgaben zu bekommen.

Als ich endlich am Strand angekommen war, setzte ich mich in den Sand.

Barcelona wird gut, ganz sicher.

Mein Handy klingelte und ich erkannte sofort die Nummer meiner besten Freundin, Larissa.

"Na, was gibt's?"
"Wer bist du und was ist mit Bella passiert?" fragte sie erstaunt über meine gute Laune.

"Keine Sorge, ich bin es wirklich."
"Du klingst anders Bella.. irgendwie erleichtert."
"Das bin ich für den Moment auch."
"Gibt es da etwa einen neuen Lover?"

Ich rollte mit den Augen.

"Es muss nicht immer ein Junge sein Larissa!"
"Ach wirklich? Was ist es dann?"
"Naja, ich bin eventuell, so zur Hälfte umgezogen.."
"WAS! Wohin?"
"Spanien.."
"SPANIEN! Das heißt wir sind wieder auf dem selben Kontinent?"
"Sozusagen.."

Sie schrie durch ihr Handy.

"Larissa beruhig dich. Dein Schrei ist ja Ohrenbetäubend!"

Sie quietschte ein paar weitere male.

"Warte. Hast du deinen Abschluss?"
"Ja, hab ich."
"Und was ist mit dem Abschlussball?"
"Naja, da der erst nächste Woche ist und ich in Spanien bin, sieht es eher schlecht aus."
"WAS! WIE kannst du nur deinen Abschlussbal verpassen???"
"Meine Uni hat das Auswahlverfahren eher begonnen, deswegen musste ich weg."
"Aber.. davon haben wir immer geträumt!"
"Ach.. wenn wir ehrlich sind hätte mich sowieso nie jemand gefragt und ohne dich ist es sowieso nicht das gleiche, also wieso sollte ich hingehen?"

Larissa seufzte enttäuscht.

"Du hast ja recht.. wie wärs wenn du zu meinem Abschlussball kommst?"
"Eh.. das ist keine gute Idee.. ich meine ich kenne dort niemanden und ist es nicht etwas creepy wenn dann jemand völlig fremdes dort ist? Der noch nie in deiner Schule gesehen wurde?"
"Ach komm schon, bitte!"

Ich seufzte.

"Wann ist denn dein Abschlussball?"
"In 2 Wochen."
"Das ist schlecht.. ich muss das Auswahlverfahren bestehen und dafür muss ich hier sein.. tut mir leid."
"Bitte! Nur für einen Tag!"
"Das geht nicht.. wirklich nicht. Ich muss die Aufnahme hier bestehen und bisher sieht es so aus als könnte ich jede Minute die ich hier bin gebrauchen."
"Och manno.. " gab Larissa bockig von sich.

"Wir feiern unseren eigene Abschlussparty bald, ganz sicher!" versuchte ich sie zu trösten.

"Na gut.. dann viel Erfolg bei deiner Uni und meld dich mal wieder. Ich muss jetzt los, tschau!"
"Tschau!"

Ich legte mein Handy beiseite und atmete tief durch.

Die Sonne brannte angenehm auf meiner Haut und ließ mich für ein paar Minuten entspannen.
Die letzte Ruhe vor dem Sturm.
..

Die Zeit verstrich leider viel zu schnell, sodass ich beschloss endlich das Hotel zu suchen, bevor es dunkel werden würde.

Auf dem weg zum Hotel, hörte ich Musik und versuchte mich daran zu erinnern wie ich hierher gekommen war.

Warum musste ich mir ausgerechnet Barcelona aussuchen? Hätte es eine kleinere Stadt nicht auch getan?

Letztendlich stand ich erneut kurz davor zu verzweifeln, denn mein Heimweg gestaltete sich schwieriger als gedacht.

Was mach ich jetzt nur?

Ich beschloss Carlisle und Marry anzurufen, doch das Glück war mal wieder nicht auf meiner Seite, denn keiner von beiden ging an sein Handy.

Klasse.

Meine letzte Hoffnung setzte ich auf Jasper.

"Jasper?"
"Na, was kann ich für dich tun?"
"Eventuell hab ich mich verlaufen und eventuell hab ich den Name des Hotels vergessen und naja...Carlisle und Marry gehen nicht an ihr Handy.."

Jasper lachte hörbar.

"Gib mir eine Sekunde, ich such dein GPS-Signal und dein Bewegungsprofil von heute morgen."
"Danke dir.."

Er brauchte ein paar Sekunden.

"Bella, kannst du mir bitte verraten wie du es geschafft hast fast ans andere Stadtende von Barcelona zu laufen?"
"Das ist eine sichtlich gute Frage.." erwiderte ich verlegen.

"Man könnte meinen du bist sportlich."
"Ey!"

Jasper lachte kurz auf.

"Geh die Hauptstraße am Strand entlang."

Ich tat was er mir sagte.

"Wie viele Kilometer muss ich denn?
"Erstmal 20 Kilometer."
"WAS! Soweit bin ich garantiert nicht gelaufen."
"Bist du auch nicht, weil du 45 Kilometer gelaufen bist."
"Sicher das du mein Handyprofil hast?"
"Bella, ich mach das nicht zum ersten Mal."
"Na super.. dann bin ich heute Nacht ja noch nicht am Hotel.."
"Bei deiner momentanen Schrittgeschwindigkeit bist du in 4,5h eventuell da."
"Wow, das motiviert mich nicht wirklich."
"Das wird schon.
Wie war dein Tag so?"

Ich lachte.

"Du willst mir wirklich 4,5h Gesellschaft leisten?"
"Ich kann dich doch nicht im Stich lassen, außerdem ist es hier erst Mittag und arbeiten kann ich trotzdem."

...

1 Uhr morgens kam ich endlich am Hotel an und schmiss mich ohne zu zögern auf mein Bett.

"Ich danke dir Jasper."
"Kein Problem, Schlaf gut!"
"Danke, dir noch einen schönen Resttag."

Ich legte auf und ließ mein Handy neben mich fallen.

Mein kompletter Körper schmerzte und ich konnte mich keinen Millimeter mehr bewegen, deswegen schlief ich sofort in meinen ganzen Sachen ein.

The End will comeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt