Sprachlos, mit Tränen in den Augen, schaute ich ihn hinterher, während er zurück auf die Veranda lief und seinen Whisky trank.
Aufgebracht verließ ich sein Zimmer und stürmte die Treppen nach unten, als Larissa auf mich zu kam.
Ich blockte sie sofort ab, denn ich konnte momentan einfach nicht mehr so tun, als würde es mir gut gehen, als würde mir mein ganzes Leben am Arsch vorbeigehen.
Hektisch ging ich durch die Eingangstür und ließ mich auf die kleinen Treppenstufen sacken.
Meine Tränen liefen ununterbrochen und ich verfiel in leichtes Schluchzen.
Mehrmals fuhr ich mir immer wieder über mein Gesicht und wischte mir ein paar Haarsträhnen beiseite, die an meiner Wange klebten durch die Tränen.
"Bella?" fragte Carlisle vorsichtig.
Ich wischte mir die Tränen beiseite und versuchte ein einfaches "Ja?" zustande zu bringen.
"Alles in Ordnung?"
Ich nickte, während Carlisle sich neben mich setzte.
Er schwieg eine weile mit mir und starrte genau wie ich stur gerade aus.
"Was ist los?"
"Nichts." sprach ich schniefend."Wieso weinst du dann, wenn nichts ist, mh?" fragte er besorgt.
"Egal was ich mache und was ich auch versuche, ich mache alles falsch.
Ich bringe alle in Gefahr und schaff es nicht die zu beschützen, die ich liebe."Carlisle nahm mich in den Arm.
"Vielleicht solltest du nicht immer versuchen allein gegen die Welt an zu kämpfen, denn es hat noch nie jemand im Alleingang gewonnen.
Vielleicht solltest du dir einfach mal helfen lassen."Ein paar weitere Tränen liefen meine Wange entlang.
"Was wenn ich dadurch jemanden verliere?"
"Ohne Opfer gibt es keinen Sieg."
"Was wenn der Sieg die Opfer nicht wert ist? Was wenn ich niemanden verlieren kann geschweige denn will?" fragte ich schniefend und schaute zu ihm.Carlisle lachte sanft auf.
"Da wo ein Wille ist, ist auch ein Weg."
"Danke dir.." sprach ich nach ein paar Minuten.
Er drückte mich nochmals fest von der Seite an sich.
"Beim nächsten mal sagst du es mir, bitte."
"Was?" fragte ich verwundert."Das mit dem verschwinden war spontan." ergänzte ich meine Antwort.
"Das mein ich nicht."
Er stand auf und zog mich ebenfalls aufrecht.
"Ich meine den jungen Herrn." sprach er formell.
"Elijah?
Das hat sich wahrscheinlich komplett erledigt, keine Sorge." reagierte ich leicht enttäuscht."Das glaub ich nicht."
"Er hasst mich, aus gutem Grund wahrscheinlich und das alles hier, kann nie was werden. Nicht jetzt."
"Er hasst dich, genauso wie du ihn gehasst hast, weil du verletzt warst da er dich im Stich gelassen hatte?"Ein leichter schmerz breitete sich in meiner Brust gegend aus.
"Vielleicht.. ja."
"Er hasst dich, weil er dich liebt.
Und ist einfach nur enttäuscht, dass du ihm nicht vertraust.
Und das alles hier, ist einfach nur eine von vielen Belastungsproben."
"Wenn es diese Belastungsprobe schon nicht aushält wie sollte es dann die nächsten aushalten, mh?"
"Mit jeder Probe lernt ihr dazu. Ihr wachst an alle dem."
"Momentan entfernen wir uns eher, als das wir wachsen würden.."
"Bella, hab vertrauen."
"Vertrauen das ich wieder enttäuscht werde und das erneut alles den Bach unter geht, wie jedes mal?"Ich ging aufgewühlt und suchte das Haus nach einem ruhigen Ort ab, an dem ich allein sein konnte, bis alle schlafen würden.
"Bella?" sprach Larissa vorsichtig.
"Mh?"
"Ist alles in Ordnung?"
"Muss.." sprach ich und unterdrückte die Tränen.Larissa nahm mich in den Arm, da sie bemerkte wie ich mit den Tränen kämpfte.
"Das alles hier tut mir leid. Ich wollte das nicht.. hätte ich doch nur gewusst was dadurch alles passiert.."
Ich brachte kein Wort zustande und verharrte in der Umarmung.
"Es ist schon spät.. und es war ein langer Tag. Lass uns schlafen gehen,mh?"
Ich bejahte, als wir uns aus der Umarmung gelöst hatten.
Sie lief voraus und ich folgte ihr kraftlos.
Sie reichte mir ein paar meiner Sachen.
"Geh dich umziehen.. und dann schauen wir Netflix,mh?"
Ich nickte perplex und begab mich auf den Weg ins Bad.
Völlig durch den Wind stützte ich mich auf das Waschbecken und betrachtete mich im Spiegel.
"Wie sollte er sowas wie mich auch lieben können.."
Ich streifte mir meine Sachen vom Körper und zog mir nach einer kalten Dusche die frischen Sachen über, die Larissa mir gegeben hatte.
Danach bürstete ich mir meine Haare und ging zurück ins Zimmer zu Larissa.
Sie saß bereits auf dem Bett, mit meinem Laptop und hatte Netflix geöffnet.
Sanft lächelnd tippte sie auf den Platz neben sich.
"Komm schon!"
Ich folgte ihrem Wunsch und setzte mich im Schneidersitz neben sie.
....
Nach einer Stunde war Larissa tief und fest eingeschlafen neben mir, während ich immer noch gedankenverloren auf den Laptop starrte.
Irgendwann packte mich der Schmerz und ich klappte den Laptop zusammen.
"Ich ertrage diese Liebesschnulzen nicht mehr." nuschelte ich vor mir her.
Gestresst fuhr ich mir durch meine langen Haare und stand vom Bett auf, um Larissa nicht zu wecken.
Ich nahm mir einen meiner Hoodies und zog ihn über mein Top, bevor ich das Zimmer verließ.
Leise schlich ich durch das Haus, was komplett in der Stille versunken war und nur durch das Mondlicht erhellt wurde.
Ich tastete mich vorsichtig bis nach draußen, auf die Terasse und lehnte mich mit den Rücken an die Hauswand.
Mein Kopf lehnte ich ebenfalls an die Hausmauer und seufzte, während ich meine Arme vor der Brust verschrenkte.
"Belastungsprobe.. das ich nicht lache." wiederholte ich leise Carlisles Worte und schüttelte mit dem Kopf.
Die Nacht wurde langsam kälter und ich spürte die Gänsehaut auf meinem Körper.
Trotz allem stand ich immer noch an der selben Stelle und betrachtete die Dunkelheit, während ein paar Tränen meine Augen verließen."Was mach ich hier eigentlich noch?" fragte ich mich selbst und sah wie Elijah auf seine Veranda trat.
Ich schaute zurück nach unten und mied eine weile seinen Blick.
Seufzend lehnte ich meinen Kopf irgendwann wieder an die Hauswand und schaute auf mein Handy Display.
"3 Uhr, super." sprach ich vor mir her und begab mich auf den Weg zurück in Larissa und mein Zimmer, als ich plötzlich gegen Elijah lief.
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The End will come
Romance"Eigentlich müsste ich glücklich sein. Ich dürfte mich nicht mehr über mein Leben beschweren, doch ich war das komplette Gegenteil von glücklich. Was vor einem knappen Jahr alles passierte hatte mich geprägt und ich beschloss mein eigenes Ding durch...