70. Kapitel

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Es war 2 Uhr, als ich immer noch auf dem Balkon stand und mich auf die Brüstung vor mir gelehnt hatte.

Was wenn ihm doch etwas passiert war und ich die ganze Zeit seine Treue anzweifelte?
Was wenn ich jedoch zurecht seine Treue anzweifelte? Immerhin hätte mir Ashton sicher Bescheid gegeben, wenn etwas mit Elijah passiert wäre.

Erneut fuhr ich mir durch die Haare, als ich Lion plötzlich weinen hörte.

Ich verließ das Schlafzimmer und lief geradewegs auf sein Zimmer zu, als mir Revia schon entgegen kam.

"Keine Sorge, ich kümmere mich schon um ihn." sprach ich sanft lächelnd.

Revia lächelte dankbar und erschöpft zurück, bevor sie wieder nach unten in ihrem Zimmer verschwand.

Ich betrat Lions Zimmer und sah das sein Nachtlicht ausgegangen war.

"Pscht.. alles ist gut Lion."

Er schluchzte, während ich mich auf seine Bettkante setzte.

"Pscht.. ich bin hier Lion." entgegnete ich ihm sanft, während ich ihn in den Arm nahm.

"Da ist ein Monster."
"Hier ist nirgends ein Monster Lion."
"Doch unter meinem Bett."

Ich lächelte sanft in mich hinein.

"Ok, ich schau nach."

Er versteckte sich unter seiner Decke, während ich unter seinem Bett nachschaute.

"Keine Sorge Lion, da war kein Monster."

Ich setzte mich wieder auf seine Bettkante.

"Bist du dir sicher?"

Ich nickte.

"Jetzt schlaf weiter Lion,mh?"
"Ich kann nicht schlafen ohne Licht.."

Ich schaute nach dem Nachtlicht und sah, dank dem Mondlicht was in Lions Zimmer strahlte, dass die Glühbirne durchgebrannt war.

"Mh.. dein Nachtlicht kann ich leider nicht reparieren, aber ich kann hier bleiben bis du eingeschlafen bist, wie wäre das?"

Er nickte und schnappte sich seinen Löwen, bevor ich ihn zudeckte und mich zu ihm aufs Bett setzte und an das Bettgestell lehnte.

Lion lehnte sich an mich und brauchte eine ganze ewigkeit bis er endlich eingeschlafen war und zum krönenden Abschluss hielt er mich auch noch fest, was bedeutete das ich keine andere Wahl hatte als in dieser ungemütlichen Sitzposition zu warten das er aufwachte oder sich umdrehte.

...

Mit Rückenschmerzen wachte ich auf und sah Lion wie er in seiner Spielecke spielte.

Mit einem knacken richtete ich mich auf und schaute sofort auf die Uhr.

Ich sah das es schon fast 9 Uhr war und richtete mich vollständig von Lions Bett auf.

"Lion, was hältst du von Frühstücken?" sprach ich gähnend, während er sofort aufsprang und meine Hand ergriff.

Müde taumelte ich Barfuß mit ihm nach unten in Richtung Küche, wo bereits alle Frühstückten.

Lion sprintete auf seinen Platz, während ich mich an eine der Küchenzeilen anlehnte und mir durch die Haare fuhr, damit ich nicht allzu verschlafen aussah.

"Lange Nacht gehabt,mh?" fragte Marry, während sie mir eine Tasse Kaffee reichte.

"Ja, Lion konnte nicht schlafen." sprach ich gähnend, während ich mich erneut streckte, bevor ich einen Schluck des Kaffees zu mir nahm.

"Das klang garnicht gut.."
"Kommt davon wenn man die halbe Nacht an dem Bettgestell im Sitzen lehnt und einen 30 Kg schweren Jungen auf seinem Schoß liegen hat."

Ich sah wie Emmet und Jasper die Küche betraten, als sich lauter Fragezeichen in meinem Kopf bildeten.

Wenn die beiden nicht am Frühstückstisch sitzen, wer sitzt dann?

Fuck.

Den Kaffee trank ich mit einem hieb aus und drängelte mich sofort an Jasper und Emmet vorbei.

Ich hatte mit allem gerechnet aber nicht das die beiden da sitzen, wie als wäre nie etwas passiert.

Als ich die Treppe hoch gesprintet war, schnappte ich mir schnell ein paar frische Sachen, um im Bad verschwinden zu können.

Gerade als ich alles hatte und das Zimmer verlassen wollte, betrat Elijah sein Schlafzimmer.

5 Sekunden.
5 verdammte Sekunden später und ich wäre im Badezimmer gewesen, fuck!

Er durchbohrte mich mit seinem Blick, während ich mich nur abgewendet hatte und nach einem weg suchte mich an ihm vorbei zu drängeln.

Elijah wusste das ich nicht mit ihm reden wollte und genauso gut wusste er das ich mich aus dem Staub machen würde, wenn er mir die Gelegenheit dafür gibt.

Seine Blicke brannte auf meiner Haut und ich wusste mir nicht zu helfen.

Ich wollte jegliche Konfrontation mit ihm meiden, jedoch würde das in diesem Falle nicht mehr funktionieren.

Unruhig versuchte ich mir meine Tränen zu unterdrücken, da ich ihm gegenüber keine Schwäche mehr zeigen wollte.

Ein tiefer Atemzug und dann packte mich auch schon meine Wut.

"Du stehst im Weg." maulte ich, mied dennoch seinen Blick.

Er kam ein paar Schritte auf mich zu, während ich die selbe Anzahl an Schritten Rückwärts lief.

"Lass es einfach."

Er kam mir erneut näher, bis ich an die Wand hinter mir stieß.

Ich spannte meinen Kiefer an und versuchte Ruhe zu bewahren.

"Lass mich in ruhe Elijah!"

Er schob mit seinem Zeigefinger mein Gesicht in seine Richtung, weswegen ich keine andere Wahl mehr hatte als seinem Blick standzuhalten.

Ich formte meine Augen zu Schlitzen, denn dieses mal würde ich nicht nachgeben, kein Stück Schwäche zeigen denn er sollte leiden, leiden so wie ich es die letzten 2 Tage tuen musste.

"Hast du nichts besseres zutun?" zickte ich ihn an, auch wenn es mir innerlich das Herz brach in so wegzustoßen.

Ich entfernte seine Hand von meinem Kinn und lief an ihm vorbei, in Richtung des Badezimmers.

Dieses mal würde seine Masche keines weges bei mir funktionieren, da musste er sich schon was besseres einfallen lassen.

Ich sperrte die Badtür hinter mir zu und lehnte mich dagegen, bevor ich endlich den ganzen Frust heraus lassen konnte und auf den Boden zusammenbrach vor Schmerzen.

Meine Tränen flossen unerbittlich, auch wenn ich versuchte mich zusammenzureißen, da das alles hier eh nichts bringen würde.

The End will comeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt