Ich hatte so gut wie kaum etwas gegessen, dennoch half ich Revia beim abräumen, da meine Müdigkeit leider fast vollständig verflogen war.
"Ich danke dir."
"Hab ich gerne gemacht."Ich lächelte sie sanft an, bevor ich meine Decke schnappte und auf die Terasse zu Carlisle und Marry verschwand.
"Hey, wolltest du heute nicht was mit Larissa machen?"
"Die macht lieber was mit Ashton." stieß ich so gelassen wie möglich von mir und setzte mich, mit meiner Decke, in den zweiten kleinen Holzfarbenen runden Strandkorb mit weißen Polstern.Carlisle und Marry saßen gegenüber von mir und musterten mich.
"Alles in Ordnung?" fragte Marry mich.
Ich nickte und starrte auf das kleine Feuer zwischen uns, was mich an früher erinnerte.
"Morgen.. " platzte es wie in Trance aus mir.
"730 Tage.. "
Ich biss mir auf der Unterlippe herum.
Vor genau 730 Tagen waren sie alle 3 gegangen.
2 Jahre lang hatte ich sie alle nicht mehr gesehen.. nicht einmal Jasper und dennoch sah ich sie alle 3 in meinem Kopf wie als wäre es erst vorgestern gewesen das sie gingen und der Schmerz, als sie starben, fühlte sich noch genauso schlimm an wie als wäre es erst gestern passiert.
Ich unterdrückte die Tränen, denn ich wusste das es Marry nur noch mehr Schmerzen bereiten würde, wenn ich anfange zu weinen.
Ich atmete tief durch und riss mich zusammen. Jeglichen lächerlichen Gedanken an morgen wollte ich verdrängen denn meine Stimmung würde so oder so Kippen.
"Hast du morgen was vor?" fragte Marry.
"Ja..ich bring Larissa mit Ashton zum Flughafen, danach treff ich mich mit Diego an der Uni und wir bereiten was vor, bevor ich zu Gerald ins Studio gehe und danach zur Semesterparty Fotos machen."
"Das heißt?"
"Das heißt ich komme erst übermorgen früh wieder."Carlisle seufzte leicht besorgt, denn er wusste warum ich mir so viel vornahm.
Ihr Todestag rückte viel zu schnell näher und jedes besondere Ereignis mit ihnen versuchte ich zu verdrängen, denn ich konnte nicht an die Zeit mit ihnen erinnert werden wenn ich an allem Schuld trug.
Ich sah Elijah, wie er an der Terassentür lehnte und zu mir schaute, doch ich wendete meinen Blick ab und schaute auf mein Handy.
Gerald hatte mir geschrieben wann wir uns treffen würden, genau wie Diego, was mir den morgigen Tag zumindest vorübergehend sicherte.
..Es war mittlerweile schon fast kurz vor Mitternacht, weswegen Marry und Carlisle sich langsam in ihr Zimmer begaben und mir gute Nacht sagten.
"Schlaft gut."
"Ihr dann auch."Elijah lehnte immer noch an der Terassentür und schaute zu mir.
Ich betrachtete ihn ebenfalls und hielt seinem starren Blick stand.Ich gähnte plötzlich und unterbrach unseren kleinen Starrwettkampf.
Elijah grinste leicht und kam auf mich zu.
"Na los, ich bring dich ins Bett."
"Ich bin nicht mehr müde.." sprach ich bockig."Das sah eben noch ganz anders aus,na los."
Ich schmollte, während er mir seine Hand reichte und ich sie widerwillig annahm.
Er zog mich neben sich her bis nach oben in sein Zimmer.
Als ich seine Hand loslassen wollte grinste er leicht.
Fraglich zog ich meine Augenbrauen nach oben und musterte ihn.
Seine Mundwinkel zuckten leicht nach oben, während ich Augen rollend ihm den Rücken zu wendete.
Ich streifte mir meine schwarze Skinny Jeans von den Beinen und zog mir eine kurze Schlafshort über, bevor ich mich auf das Bett schmiss und auf dem Bauch liegen blieb.
Elijahs Grinsen spürte ich förmlichst in meinem Rücken.
"Lach nicht so.
Entweder du legst dich hin oder du gehst irgendwas machen." fuhr ich ihn spielerisch zickig an.Da ich nichts von ihm hörte drehte ich mich auf die Seite und sah wie er neben mir am Bett stand.
"Und?" fragte ich ihn.
Er drehte sich gerade um und machte den Anschein zu gehen, also schnappte ich mir seine Hand und hielt ihn fest.
Elijah lachte triumphierend, während ich leicht schmollte und ihn los ließ.
Ich drehte mich sofort weg von ihm auf die andere Seite und versteckte mein Gesicht im Kissen.
Warum hing ich nur so sehr an ihm?
Es war für ein paar Minuten still und ich glaubte das er das Zimmer mittlerweile verlassen hatte, als sich wenige Sekunden später sein warmer Oberkörperfreier Körper an mich schmiegte.
Erleichtert spürte ich seinen Arm an meiner Taille, der mich noch ein Stück näher an ihn zog.
Ein leichter angenehmer Schauer durchfuhr mich, während seine Lippen sanfte Küsse in meine Halsbeuge drückten.
Ich drehte mich nach ein paar Minuten auf den Rücken um ihn anzuschauen und sein übliches selbstgefällige Grinsen in der Dunkelheit zu sehen.
Seine Hand streifte sanft unter meinem Hoodie entlang und malte kleine Kreise auf meinem Bauch.
Eine Gänsehaut breitete sich aus, als er mit seinem Gesicht immer näher auf mich zu kam.
Er biss sich kurz auf seine Unterlippe und stoppte ein paar Zentimeter vor meinem Gesicht.
Ich starrte ihm auf seine Lippen und wartete nur darauf das er näher kam, doch er spielte mal wieder nur mit mir.
Als ich endlich bemerkte das er mich schon wieder vollkommen in der Hand hatte drehte ich die Situation um und drückte ihn ruckartig nach hinten, bis er auf dem Rücken lag und ich auf ihm saß.
Er legte seine Hände auf meine Oberschenkel und ließ seine Mundwinkel zucken.
Ich rollte mit den Augen, denn ich hasste es wenn er mich so im Griff hatte.
"Du musst 2 Tage ohne mich auskommen." entgegnete er mir unerwartet.
Fraglich schaute ich ihn an.
"Ashton und ich haben was zu erledigen."
Ich schaute ihn nicht an und versuchte meine Enttäuschung zu verbergen, auch wenn wir uns den gesamten morgigen Tag sowieso nicht gesehen hätten.
Innerlich seufzte ich bevor ich von ihm runter ging und mich auf die andere Seite des Bettes fallen ließ.
Völlig enttäuscht versteckte ich mein Gesicht im Kissen, als Elijah näher rückte und mir über meinen Arm streichelte.
"Hey.." sprach er abgetönt.
Ich sagte nichts.
"Mi Amor bitte schau mich an..."
Ich schüttelte mit dem Kopf.
"Ich bin übermorgen wieder da, versprochen."
Ich seufzte leise.
"Was hast du vor?" sprach ich ins Kissen.
"Geschäftliches.."
"Und was ist mit Lion?" fragte ich mit erstickter Stimme."Der wird es garnicht bemerken, er schläft morgen bei einem Freund."
DU LIEST GERADE
The End will come
Romance"Eigentlich müsste ich glücklich sein. Ich dürfte mich nicht mehr über mein Leben beschweren, doch ich war das komplette Gegenteil von glücklich. Was vor einem knappen Jahr alles passierte hatte mich geprägt und ich beschloss mein eigenes Ding durch...