Ich öffnete unentschlossen meine Augen, als ich unerwartet sah das sich ein paar muskulöse breite Schultern zwischen mich und Nathalie gedrängt hatten.
Verdutzt starrte ich die breiten Schultern meines Gegenübers an und fuhr mit den Augen seine Rückenmuskulatur nach.
Ich hatte alle Geräusche in den Hintergrund verschieben können und hörte nur noch meine Gedanken wie wild auf mich einschreien, während ich immer noch die Muskulatur nach fuhr.
Eine Hand berührte mich aus heiterem Himmel, was mich sofort erzittern ließ.
Geschockt schaute ich auf und entriß aus meiner Trance.
Mein Mund war komplett ausgetrocknet und ich brachte nicht mal ein Stammeln zustande, während Elijah mit Nathalie diskutierte und meine Verwunderung nicht annähernd bemerkte.
Überfordert mit der Situation, wollte ich einfach nur fliehen, doch ich wollte mich nicht noch mehr zur Lachfigur machen, dank dem 'Kleid' weswegen ich ratlos hinter ihm stehen blieb.
Dank meines vorherigen Missgeschicks, also der Kollision zwischen dem Boden und dem Infusionsbeutel, spürte ich meine gesamten Schmerzen wieder, da die Wirkung langsam aber sicher nachließ.
Mein Blick wanderte kurzerhand später zu Ms Gillum, die mich ebenfalls anschaute.
"Bella, ist irgendwas?"
"Das Schmerzmittel lässt nach.." entgegnete ich ihr mit kratziger Stimme, während ich die Hand von Elijah stärker festhielt.Ich bekam wieder dieses lästige Schwindelgefühl und atmete hektischer.
"Nicht schon wieder.." murmelte ich leise vor mir her und versuchte Ruhe zu bewahren, als Elijah sich plötzlich zu mir drehte und mein Atem stockte.
Ich erstarrte förmlichst, da ich nicht die leiseste Ahnung hatte wie er auf mich reagieren würde oder weshalb er überhaupt hier war.
"Ms Thompson!"
Mein Arzt, ich bin erledigt..
Elijah drehte sich in die Richtung aus der die männliche Stimme ertönte, ebenso wie Ms Gillum.
"Sie sollten in ihrem Bett auf der Intensivstation liegen!" maulte er sofort los.
Ich kann ihn jetzt schon nicht leiden.
"Und die Fallengelassen Infusion wird ihnen teuer zustehen kommen."
"Eh.. ich bin nicht versichert." warf ich in die Runde.Der Arzt verfiel in Schockstarre und bewegte sich nicht mehr.
"Ehm, Doc?" ich wedelte mit meiner Hand vor seinen Augen rum bis er wieder aus seiner Trance kam.
Keine Ahnung was mit ihm los war, doch innerhalb von Sekunden schubste er mich, IM OP-KLEID, nach draußen und erteilte mir einen Verweis.
Fraglich schaute ich ihn an und hoffte das er Scherzen würde, während Ms Gillum und Elijah uns sofort hinterher gekommen waren.
"Wie bitte?" fragte ich völlig verwirrt und starrte ihn und die Krankenschwester an.
"Betreten Sie noch einmal dieses Krankenhaus rufe ich die Polizei!"
Die beiden stampften zurück in die Notaufnahme während ich ihnen entsetzt hinterher gaffte.
"Ein weiterer Grund warum ich Krankenhäuser hasse." brummte ich wütend und realisierte in was für einer verdammten scheiß Lage ich mich befand.
Ich schlug die Hände über den Kopf zusammen.
"Wieso passiert sowas ausgerechnet mir?"
Ich schlug meinen Kopf leicht gegen die Hausmauer des Krankenhauses und stand vor der kompletten Verzweiflung, als Elijah seine Hände behutsam auf meine Schultern legte.
"Elijah wird dich mitnehmen Bella.." sprach Ms Gillum aus heiterem Himmel.
Bevor ich sie auch nur entsetzt anschauen konnte, sprach sie weiter.
"Du brauchst dringend einen Arzt, der dich unter Beobachtung hat."
Ich griff mir an die Stirn und überlegte kurz.
Sie würde es sowieso nicht zulassen das ich nein sagen würde, also hatte ich in Wirklichkeit eh keine andere Wahl.
Ich nickte stillschweigend, während Elijah sich kurz darauf sein Shirt auszog.
Verwundert schauten Ms Gillum und ich ihn an, als er es mir unerwartet reichte.
Fragwürdig schaute ich ihn weiter an und wollte erst etwas Dummes von mir geben, bis mir einfiel wieso er es tat.
Ich hielt meinen Mund und zog mir sein Shirt unaufgefordert über das OP-Kleid, was mich noch Dümmer aussehen ließ, doch langsam konnte es mir eh egal sein, wenn ich in 4 Tagen sowieso sterben sollte.
Wir verabschiedeten uns von Ms Gillum und ich bedankte mich nochmals, bevor ich Elijah hinterher trottete.
..
Die Gesamte Autofahrt lang schwiegen wir, was ziemlich unangenehm war, dennoch versuchte ich mich nicht weiter beunruhigen zu lassen, da mein gesamter Zustand auch so schon schlecht genug war.
Elijah hielt vor dem Haus und stieg wortlos aus, während ich einen Moment sitzen blieb.
Soviel zu 'Ich gehe nie wieder zurück', klasse..
Leicht widerwillig stieg ich aus und folgte ihm bis ins Haus.
Ein leichter Seufzer entschlich mir, als ich im Eingangsbereich ankam und kurz stehen blieb.
Vielleicht bereue ich diese Aussage, dich bitte lass mich endlich wieder sterben!
Elijah verschwand wortlos in seinem Arbeitszimmer während ich mich schweren Herzens nach oben begab um zu schauen, ob eventuell meine Sachen noch in seinem Zimmer liegen würden.
Jeder Schritt nach oben, näher auf sein Zimmer zu, machte mich immer unruhiger.
Wahrscheinlich, weil ich es nicht ertragen konnte, wenn er meine Sachen entsorgt und Platz geschafft hätte.Ich holte tief Luft bevor ich sein Zimmer zurückhaltend betrat und mich direkt zum Schrank begab.
Vorsichtig öffnete ich ihn und war ziemlich überrascht, als all meine Sache noch an ihrem gewohnten Platz lagen.
Vielleicht hatte er einfach noch keine Zeit sie zu entsorgen.
Ich begutachtete kurz darauf das gesamte Zimmer, doch es dauerte nicht lang, promt bekam ich einen kurzen Schock.
Ich schluckte schwer.
Jeder Zentimeter des Zimmers sah noch genauso aus, wie als wäre ich nie weg gewesen.
Das Bett, war nicht gemacht und sah noch genauso aus, wie als ich es vor 4 Tagen verlassen hatte.
Jegliche Sachen, selbst Elijahs Shirt was ich vor ein paar Tagen noch getragen hatte, lag immer noch an der selben Stelle des Bettes, wo ich es abgelegt hatte.
ALLES war gleich, kein Millimeter hatte er meine Sachen angerührt, trotz unserer Streitereie und unsere abrupten Trennung.
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The End will come
Romance"Eigentlich müsste ich glücklich sein. Ich dürfte mich nicht mehr über mein Leben beschweren, doch ich war das komplette Gegenteil von glücklich. Was vor einem knappen Jahr alles passierte hatte mich geprägt und ich beschloss mein eigenes Ding durch...