Remus stand bereits am Gleis 9 3/4 und wartete voller Vorfreude auf seine drei besten Freunde.Die Uhr am Bahnsteig zeigte bereits 10:53 Uhr, doch ihn beunruhigte dies wenig.
Seine Freunde waren bekannt dafür, immer erst in der letzten Sekunde aufzukreuzen.Wenigstens hatte er genug Zeit gehabt, sich von seinen überbesorgten Eltern zu verabschieden und seinen Koffer bereits in einem Abteil sicher zu verstauen.
Jemand rief seinen Namen und er drehte sich um.
Lily lief breit lächelnd auf ihn zu und fiel ihm in die Arme. Remus legte ein wenig überrumpelt die Arme um das rothaarige Mädchen. Sie war einen ganzen Kopf kleiner als er. Remus war schon immer der grösste der vier Rumtreiber gewesen, wenn auch der schlacksigste.
Lily war genau wie er im letzten Schuljahr zur Vertrauensschülerin ernannt worden und seitdem war zwischen den beiden eine enge Freundschaft entstanden. Lily betonte seitdem oftmals in seiner Anwesenheit, dass Remus doch der einzig verantwortungsvolle Rumtreiber sei und auch der einzige, der nicht zurückgeblieben war. Das Ganze zu James Missfallen. Remus stellte sich dabei tatsächlich die Frage, ob Lily überhaupt wusste, wie sehr Remus in all den Unfug verwickelt war. Bedachte man doch, dass er selbst zuliess, dass er und seine Freunde bei Vollmond über die Ländereien von Hogwarts schlichen.Hey, wie gehts? Hattest du schöne Ferien? Tut mir leid, dass ich nicht so viel geschrieben habe.", brabelte sie hektisch drauflos und strahlte ihn an.
Eines nach dem Anderen.", erwiderte Remus und grinste. Meine Ferien waren... ganz in Ordnung. Ich freue mich, wenn ich wieder in Hogwarts bin.", antwortete er. "Wie war es bei dir? Wie läuft es mit deiner Schwester?"
Petunia heiratet im Frühling diesen schnurrbärtigen Spiesser.", erzählte Lily mit einem bitteren Unterton. "Sie hat diesen Sommer alles gegeben, mein Leben Zuhause zur Hölle zu machen. Ich konnte nicht einmal in ihrer Anwesenheit atmen, ohne dass sie genervt von mir war.", seufzte sie. "...Sie hat Vernon erzählt, dass ich eine Hexe oder in ihren Worten 'Missgeburt' bin und er hasst mich noch mehr als Petunia."Remus konnte de Wut in Lilys Augen erglimmen sehen, doch vielmehr als das lag darin Schmerz. Seitdem Lily nach Hogwarts ging, hatten sich die Schwestern immer weiter voneinander entfernt und soweit es Remus mitbekommen hatte, war es von Jahr zu Jahr schlimmer geworden.
Remus wollte Lily gerade ein paar tröstende Worte zusprechen, als ihm jemand mit unerwarteter Kraft auf den Rücken und sich zwei starke Arme sich um Remus Hals schlangen.
Remus stiess einen erschrockenen Schrei aus, sodass sich die Gesichter der Leute auf dem Bahnsteig ihm zuwandten.
Remus lief aufgrund dieser ungewollten Aufmerksamkeit rot an.Tatze könntest du bitte von mir runtergehen?!", seufzte Remus genervt, grinste aber.
Remus erkannte jeden seiner Freunde mit nicht mehr als ihrem blossen Geruch. Einer der wenigen Vorteile, die sein Werwolfdasein hatte. Dennoch war es Sirius Geruch, der ihm am einprägendsten erschien.
Sirius ignorierte Remus Bitte und klammerte sich laut lachend an Remus Schultern fest.Wieso hast du uns so wenig geschrieben?", fragte Sirius ihn vorwurfsvoll.
Ich war...beschäftigt.", stammelte Remus - erneut stieg ihm Hitze in die Wange.Remus bemerkte Lilys misstrauischen Blick auf sich. Ihr hatte Remus mindestens alle zwei Tage geschrieben.
Remus hatte seinen besten Freunden schreiben wollen, doch ein Teil von ihm hatte es einfach nicht über sich gebracht, von seinem Leben zu erzählen, während das anderer im Moment so schrecklich schief lief.
Sirius war von Zuhause weggelaufen.
Weder James noch Peter noch Sirius hatten in ihren Briefen einmal etwas über die Familie Black erwähnt, auch nicht darüber, was an dem Abend geschehen war - was zuvor am Grimmauldplatz Nr. 12 vorgefallen war, was den ältesten Sohn zum Gehen bewegt hatte.
James hatte nur in einer kurzen Nachricht geschrieben, dass Sirius ab nun bei ihnen Leben würde.
Seitdem schienen alle dieses Thema totzuschweigen.
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To the Moon and back {Wolfstar Fan-Fiction}
FanfictionRemus hätte sich am liebsten nie verliebt, denn er war ein Monster und deshalb nicht für die Liebe geschaffen. Man kann sich jedoch nicht aussuchen wann, wo, ihn wen und ob man sich verliebt. Sich als Junge in seinen besten Freund zu verlieben, war...