23. Kapitel

1.2K 56 19
                                    


Die eine Stunde Muggelkunde, ging ziemlich schnell vorbei und sie machten sich danach auf den Weg zu Zauberkunst.

Auf dem Weg dorthin trafen sie auch endlich auf Peter, der sie ein wenig ausser Atem fragte, wo sie denn gesteckt hatten.

„Wir waren im Krankenflügel." Antwortete Sirius, als sie in den Korridor, der zum Zauberkunstklassenzimmer führte, einbogen.

Peter beschwerte sich, weil er gerne mitgekommen wäre, als sie ihm jedoch die Umstände dessen erklärten, schien er sich's anders zu überlegen.

In der Doppelstunde wiederholten sie hauptsächlich sämtliche Zauber der letzten Schuljahre.
Professor Flittwick hielt dies für äusserst wichtig.

„Wenn wir uns beeilen, können wir Moony nochmal vor dem Mittagessen besuchen." Sagte Sirius, während er ein paar Schulbücher schweben liess.

James nickte und schlug kurz darauf mit dem Zauberstab auf den Tisch.

„Das ist viel zu einfach." Fluchte er.

Sirius nickte, auch er war sichtlich gelangweilt.

Das Läuten der Schulglocke befreite sie jedoch schon bald von ihrem Leid und die Rumtreiber sprangen von ihren Plätzen auf, packten so schnell sie konnten ihre Schulsachen zusammen und machten sich dann schnurstracks auf den Weg in den Krankenflügel.

Remus war gerade dabei sein Mittagessen zu verspeisen, als die drei den Krankenflügel betraten.
Er blickte von seinem Essen auf und lächelte sie dann breit an.

„Na wie war der Unterricht?" Fragte er interessiert.

Sirius seufzte gequält auf.

„Stink langweilig, so ganz ohne dich."
„Ich komme am Abend hier raus." Sagte Remus, froh dass er dieses Mal nicht noch länger bleiben musste.
„Gut für mich." Erwiderte Sirius triumphierend und drückte Remus einen Kuss auf die Wange.
„Ewww, ich will mir gar nicht vorstellen, was ihr heute den ganzen Abend lang macht." Stöhnte James und verzog das Gesicht.
„Etwas ganz wunderbares." Antwortete Sirius mit einem strahlenden Lächeln und drückte Remus an sich.

James schnaubte verächtlich.

„War ja klar, dass es dir gefällt."
„Ich persönlich denke nicht, dass ich der einzige bin, dem es gefallen wird."
Sagte Sirius und warf einen bedeutungsvollen Blick zu Remus, dessen Wangen leicht rosa wurden.

James schlug sich mit der Hand gegen die Stirn.

„Bei Merlins pinker Unterhose, was habe ich nur für Freunde?" Stöhnte er.
„Verliebte Freunde." Warf Peter dazwischen.
„Wie Recht du hast, Peter." Meinte Sirius anerkennend und klopfte Peter stolz auf die Schulter.

Eine halbe Stunde später waren sie jedoch so hungrig, dass sie sich von Remus verabschiedeten und sich wieder einmal auf den Weg in die Küche machten.
Dort wurden sie schliesslich mit reichlich Essen versorgt.

James und Sirius hatten heute das Frühstück verpasst und so hatten sie den ganzen Morgen hungern müssen.

Nachdem sie sich die Bäuche vollgeschlagen hatten, machten sie sich auf den Weg zu Kräuterkunde.
Das Fach hatten sie zusammen mit den Hufflepuffs, was das Ganze recht angenehm machte.

In Verteidigung gegen die dunklen Künste, nahmen sie sich an diesem Nachmittag den Schildzauber vor.
Sirius und James beherrschten diesen jedoch schon, Mr. und Mrs. Potter hatten ihnen diesen im Sommer, mit ein paar anderen guten Defensivzaubern, beigebracht und so half James nun Lily dabei, ihn zu lernen, während Sirius sie beobachtete, da er nichts besseres zutun hatte.

„Hast du das gesehen?" Fragte Lily aufgeregt, als sie es schaffte, einen kleinen Schild zu erzeugen.
„Ja hab ich," sagte James geduldig, „jedoch sollten wir dafür sorgen, dass dein Schildzauber stärker wird und länger anhält. Du versuchst es am Besten gleich nochmal."

Sirius schmunzelte, wenn das so weiterging, würde James sie vielleicht doch noch erobern, jedoch wusste er, dass es noch ein langer Weg bis dahin sein würde.

Er hingegen schwelgte schon in Gedanken an das Wochenende.
Zwei Tage, die er nur mit Remus und den restlichen Rumtreibern verbringen konnte, standen ihm bevor.

Sehnsüchtig wartete er auf das Läuten, welches ihn aus diesem langweiligen Unterricht holen würde.

Als es endlich läutete, sprang er auf und rannte aus dem Klassenzimmer ohne auf James zu warten, der ihm verdutzt nachsah.
Er rannte in Richtung des Krankenflügel's in der Hoffnung, dass Remus noch dort war.

Sirius war gerade um eine Ecke in einem Korridor gebogen, als er mit jemandem zusammenprallte und es war nicht Remus.

„Reg?" Keuchte er noch ganz ausser Atem.
„Was machst du hier?" Fragte er anschliessend und ziemlich überrascht.
„Ich wollte in die Bibliothek." Antwortete Regulus ausweichend.
„Zur Bibliothek geht es aber in die andere Richtung." Erwiderte Sirius misstrauisch und sah seinem kleinen Bruder in die Augen, die den Seinen so ähnlich waren.
„Ich muss noch etwas erledigen." Sagte Regulus knapp und wollte sich an Sirius vorbeidrängen, dieser hielt ihn aber am Arm fest.
„Lass mich los!" Fauchte Regulus und versuchte sich loszureissen.
„Ist alles in Ordnung?" Fragte Sirius seinen Bruder und sah ihn dabei wachsam an.
„Das fragst du jetzt nicht ernsthaft, oder?" Schnaubte Regulus bitter, schaffte es jedoch nicht die Angst, die Enttäuschung und die Trauer aus seinem Blick zu verdrängen.
„Ist Zuhause etwas passiert?" Hakte Sirius nach.
„Ob etwas passiert ist?! Oh ja es ist etwas passiert, du bist gegangen und hast mich dort alleine zurückgelassen. Deinen Bruder, du hast ihn im Stich gelassen!" Erwiderte er wütend und in seinen Augen schimmerten Tränen.
„Es...es tut mir Leid Reg." Flüsterte Sirius und sah ihn traurig an.
„Du hast keine Ahnung, was los ist oder wie es mir geht! Deine Entschuldigungen bringen da übrigens auch nichts!" Fauchte er ihn an und Sirius sah ihn traurig an.

So sehr alle davon überzeugt waren, dass sie sich abgrundtief hassten, in diesem einen Moment konnte man erkennen, dass sie immer noch Brüder waren und dass sie sich deswegen niemals hätten hassen können.

Regulus schaffte es schliesslich, sich loszureissen und lief davon.

„Reg!" Rief ihm Sirius noch hinterher, doch Regulus drehte sich nicht um.

Sirius wusste, dass Regulus enttäuscht von seinem grossen Bruder war und er konnte ihn verstehen, er wäre es auch gewesen, doch so sehr er seinen Bruder auch von ganzem Herzen liebte, er hatte es Zuhause einfach nicht mehr ausgehalten.

Zu diesem Zeitpunkt hatte er keine Ahnung, dass Regulus Zuhause nicht sein einziges Problem war und dass es Dinge gab, die im Moment noch tausendmal schlimmer für ihn waren.

Erschöpft liess sich Sirius an der Wand hinuntersinken und vergrub das Gesicht in den Händen.

Er hätte seinem Bruder so gerne geholfen, bei was auch immer, doch Regulus würde seine Hilfe niemals annehmen.

Ein paar Schüler liefen an ihm vorbei und warfen ihm verdutzte Blicke zu.
Er ignorierte sie, dennoch wollte er in diesem Moment alleine sein um ungestört nachdenken zu können und so machte er sich auf den Weg zum Astronomieturm.

To the Moon and back {Wolfstar Fan-Fiction}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt