20. Kapitel

1.2K 58 7
                                    


Als Sirius erwachte, war es früh Morgens.
Es war noch dunkel draussen und die Sterne und der Mond strahlten noch hell am Himmel.

Er sprang leichtfüssig vom Bett runter und schlich auf den Hirsch zu, der immer noch tief und fest auf dem Teppich schlief.

Sirius stupste ihn vorsichtig mit der Nase an und der Hirsch regte sich allmählich.

Sie mussten dringend zurück, wenn sie am nächsten Tag pünktlich zum Frühstück und zum Unterricht kommen wollten.

James hatte die Augen geöffnet und blickte nun verschlafen zu dem grossen schwarzen Hund, der ihm bedeutete, dass es Zeit war, zu gehen.

Der Hirsch erhob sich und die beiden schlichen dann zu der Ratte auf dem Sessel.
Sirius stupste sie vorsichtig mit der Pfote an, doch die Ratte drehte sich nur auf die Seite und schlief friedlich weiter.

Am Liebsten hätte Sirius in diesem Moment die Augen verdreht, doch als Hund fiel das leider nicht so auf, also verzichtete er darauf und stiess erneut mit der Pfote in den Bauch der Ratte, dieses Mal jedoch ein wenig fester.

Peter schien daraufhin endlich wach zu werden.
Die kleinen, wässrigen Augen der Ratte öffneten sich und er blickte James und Sirius verwirrt an.

Der Hund und der Hirsch deuteten gleichzeitig mit dem Kopf zur Falltür und Peter schien sie zu verstehen, denn er stellte sich auf seine kurzen Beine und sprang auf Sirius Rücken.

Zusammen gingen sie zu der Falltür, öffneten diese und verschwanden dann, mit einem letzten Blick auf den immer noch schlafenden Moony, im Geheimgang.

Sirius wäre am Liebsten bei ihm geblieben, bis dieser aufgewacht und sich zurück verwandelt hätte, doch sie mussten früher wieder in der Schule sein.

Der Hirsch hatte den Tarnumhang gepackt und Sirius hielt die Karte des Rumtreiber's mit seinem Mund fest.
Peter hingegen war auf Sirius Rücken bereits wieder weggedöst.

Sie schlichen zurück durch den Geheimgang bis sie endlich unter der peitschenden Weide ankamen.

Sirius und James verwandelten sich noch im Geheimgang zurück, bevor sie sich den Tarnumhang überwarfen und Peter nach draussen flitzte um den Knoten zu berühren.

Der Baum erstarrte und die Beiden kletterten hinaus.

Im fahlen Licht, welches durch manche Fenster des Schlosses drang, machten sie sich auf den Weg zurück zum Haupteingang.
So leise wie möglich öffneten sie das eiserne Schlossportal.

Die Eigangshalle war nur schwach beleuchtet, jedoch reichte das Licht aus, um etwas zu sehen.

Sirius prüfte die Karte des Rumtreiber's.

„Die Luft ist rein." Flüsterte er in James Ohr.

Peter die Ratte sass auf seiner Schulter.

Sie schlichen durch die vielen dunklen Gänge von Hogwarts.
Einmal mussten sie einen Umweg gehen, da sie Filch, den Hausmeister, ganz in der Nähe entdeckten.
Egal wie grosse Umwege sie hätten nehmen müssen, wenn sie einen Zusammenstoss mit Filch vermeiden konnten, dann taten sie es für Gewöhnlich, Tarnumhang hin oder her.

Sirius Blick wanderte wieder über die Karte und sie gingen weiter.

Ein paar Minuten später kamen sie endlich am Gemeinschaftsraum an.

Sie zogen den Tarnumhang hinunter.

Die fette Dame erschrak fürchterlich beim Anblick der beiden.

„Was suchen diese Schüler, zu so früher Stunde hier draussen?" Fragte die fette Dame missbilligend.
„Alraune" Sagte Sirius schlicht.

Alraune war das Passwort für den Gryffindorturm.

Die fette Dame verdrehte die Augen.

„War ja klar, dass Sie mir nicht sagen werden, wo Sie gesteckt haben." Meinte sie noch wütend, bevor sie zur Seite schwang.

Die drei betraten den leeren Gemeinschaftsraum und Peter verwandelte sich zurück in einen Menschen.
Sirius gähnte herzhaft.

„Also ich hau mich jetzt noch eine Stunde auf's Ohr." Sagte er und verschwand auf den Steinstufen zu den Jungenschlafsälen, bevor noch jemand der beiden etwas erwidern konnte.

James sah zu Peter hinunter und meinte dann schliesslich: „Wir sollten auch noch ein wenig schlafen gehen, bevor wir aufstehen müssen."

Peter nickte und folgte ihm dann schliesslich nach oben in ihren Schlafsaal.
So leise wie möglich schlüpften sie aus ihren Klamotten.

Die Badezimmertür öffnete sich und Sirius trat heraus, er wünschte ihnen noch leise eine gute Nacht und verschwand dann, hinter den Vorhängen seines Himmelbettes.

Dies war die erste Nacht seit Langem, in der er wieder in seinem eigenen Bett schlief.
Doch in dieser Nacht gab es keinen Vorwand um in Remus Bett zu übernachten und deshalb liess er es bleiben.

Peter ging als Nächster ins Bad und schloss die Tür hinter sich.
James sass auf seinem Bett und rieb sich müde die Augen.

Remus war in dieser Nacht sehr ruhig und lieb gewesen, was James jedoch auf die flatternden Schmetterlinge in Remus Bauch schob.

Sirius tat Remus gut, wie sehr wussten beide nicht, das wusste nur er.

Er dachte an sich und Lily.
Seit dem Abend vor dem Kamin hatten sie sich immer wieder mal unterhalten.
Lily hatte ihn kein einziges Mal mehr angeschrien und das Licht der Hoffnung leuchtete hell in seiner Brust und es gab ihm Kraft, nicht aufzugeben.

Sie ist so wunderschön.

Er dachte an ihr volles, rotes Haar, an ihre smaragdgrünen, mandelförmigen Augen, an ihre niedliche Stupsnase und ihre vollen, rosa Lippen.

Er musste bei dem Gedanken an sie unwillkürlich lächeln.

Dann dachte er daran, wie unglaublich klug sie doch war, an ihr Temperament, an ihre Schlagfertigkeit und dennoch an ihre Güte, an ihren liebevollen Umgang, mit denen, die sie liebte und natürlich dachte er an ihr Lachen, welches er leider nur so selten hörte, wenn er anwesend war, welches er aber so sehr an ihr liebte.

Die Badezimmertür öffnete sich erneut und Peter kam herausgeschlurft.
Er wirkte müde und erschöpft, doch James konnte es ihm nicht übel nehmen, denn er war es auch.

Von Sirius Bett hörte man schon längst das gleichmässige Atmen, dieser war sobald er im Bett lag eingeschlafen.

Er ging ins Bad und schloss die Tür hinter sich.
Das helle Licht blendete ihn, da er vorher im Dunkeln gesessen hatte und er rieb sich müde die schmerzenden Augen.
Dann griff er nach seiner Zahnbürste und fing an sich seine Zähne zu putzen.

Es kam ihm wie Schwerstarbeit vor.

Währenddessen betrachtete er sich im Spiegel über dem Waschbecken.

Seine haselnussbraunen Augen waren leicht gerötet und sein rabenschwarzes Haar war noch zerzauster als sonst.

Er spuckte die Zahnpasta ins Waschbecken und spülte sich anschliessend den Mund aus, dann verliess er das Bad nach einem kurzen Toilettengang.

Gähnend kroch er unter die weiche Decke und legte seine Brille auf seinen Nachtisch und schlief endlich ein.

To the Moon and back {Wolfstar Fan-Fiction}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt