76. Kapitel

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Die nächsten Wochen vergingen wie im Flug und der Januar wich einem stürmischen Februar.
Lily Geburtstag kam und ging.

Sie alle hatten eine riesige Angst vor dem nächsten Vollmond gehabt, doch Moony schien an diesem mehr als ruhig gestimmt gewesen zu sein und er schlief die ganze Nacht.
Madame Pomfrey hatte ihn sogar schon am nächsten Tag aus dem Krankenflügel entlassen.

Sirius freute sich tierisch darüber, denn schliesslich war Wochenende.

Er wollte dieses ganz bestimmt nicht mit Remus im Krankenflügel verbringen und dabei von einer missmutigen Heilerin beobachtet werden.

Am Samstagmittag stiessen die restlichen Rumtreiber und Lily in der grossen Halle auf Remus, der bereits am Tisch sass und auf sie wartete.
Sirius liess sich neben ihn auf die Bank sinken und gab ihm einen kurzen Kuss auf die Wange.

„Na wie gehts?" Fragte er und Remus, der zwar blass aber glücklich aussah, lächelte matt.
„Ganz gut." Antwortete er.

Sirius legte ihm einen Arm um die Schultern und drückte ihn an sich.

„Du solltest etwas essen." Wies er Remus an und tat ihm Nudeln auf den Teller.

Remus stöhnte:
„Ich habe keinen Hunger."

Sirius ignorierte ihn und schöpfte ihm einen weiteren grossen Schöpflöffel.

„Du musst essen, ausserdem stellst du dich sonst auch nicht so an." Erwiderte er streng.
„Du bist schuld, wenn ich mich übergebe." Sagte Remus und schob sich einen Gabel mit Nudeln in den Mund.
„Man könnte meinen, ihr wärt ein altes Ehepaar." Lachte Lily, während sie ihren Reis ass.

Nach dem Mittagessen kehrten Sirius und James in den Gemeinschaftsraum zurück.
Remus machte sich zusammen mit Lily auf den Weg in die Bibliothek.

Er hätte Sirius gerne mitgenommen, doch dieser wollte nicht mitkommen, denn er hasste die Bibliothek.

Remus freute sich, dass er endlich wieder einmal Zeit mit Lily alleine verbringen konnte.
Natürlich liebte er die Rumtreiber, ganz besonders Sirius, doch manchmal war er einfach froh darüber , wenn er nur mit Lily zusammen etwas machte, denn sie teilte seine Vorliebe für Bücher und den ganzen anderen Kram.
Dazu kam noch, dass sie eine unglaublich angenehme Gesprächspartnerin war.

In der Bibliothek setzten sie sich mit ein paar Büchern an ihren Stammplatz.

Nachdem sie eine Weile geschwiegen und gelesen hatten, traute Remus sich endlich die Frage zu stellen, die er schon seit einiger Zeit stellen wollte.

„Du Lily?" Fing er vorsichtig an.
„Ja?"
„Was ist das zwischen James und dir?"
„Was meinst du?" Fragte sie ihn.
„Hast du Gefühle für ihn?"
„Ich..."

Lily war die Verlegenheit deutlich anzusehen.

„Ich weiss es nicht..." Gab sie schliesslich zu und sah auf ihre Fingernägel.
„Was heisst das, du weisst es nicht?" Erkundigte sich Remus.
„Ich weiss nicht, was das für ein Gefühl ist, das ich fühle." Erklärte sie.
„Wie fühlt es sich an... fühlt es sich gut oder schlecht an?"
„Gut, sehr gut, aber nicht zu gut." Antwortete sie unsicher.
„Glaubst du, dass du dich ein bisschen in ihn verliebt hast?" Hakte Remus weiter nach und Lily sah ihn entsetzt an.
„Ich...nein...niemals! Vielleicht..." Sagte sie beschämt.
„Du brauchst dich dafür nicht zu schämen." Versuchte Remus sie aufzumuntern.
„Ach nein? Er ist der heilige, beliebte und attraktive James Potter und er ist reinblütig und was bin ich?! Ich bin eine wandelnde Weihnachtsdekoration mit meinen Haaren und meinen Augen! Ich bin eine Streberin und muggelstämmig noch dazu! Ausserdem will ich gar nicht in ihn verliebt sein, denn dann bin ich wie alle anderen!" Entgegnete sie und Remus zuckte ein wenig zusammen.
„Du bist nicht wie alle anderen und das hab ich dir schon einmal gesagt!" Zischte Remus.
„Ausserdem kann man sich nicht aussuchen, in wen man sich verliebt. Du hast das Glück, dass er deine Liebe erwidert." Fügte er hinzu und Lilys Augen wurden grösser.
„Das tut er nicht!" Sagte sie voller Überzeugung.
„Der Typ reisst sich seit Monaten mächtig am Riemen, nur damit du ihn leiden kannst. Er hat dich Jahrelang jeden verdammten Tag nach einem Date gefragt und du willst mir ernsthaft erzählen, dass er nicht auf dich steht?!" Fragte Remus belustigt.
„Ich würde nur eine seiner Trophäen werden und ausserdem will ich nichts mit ihm anfangen, dafür sind wir viel zu gute Freunde geworden!" Verteidigte sie sich.
„Und was, wenn du dir einfach noch ein wenig Zeit lässt, schliesslich haben wir nach diesem, noch ein Jahr?" Fragte Remus und Lily schien einverstanden zu sein.

Sie schwiegen eine Weile und hingen ihren Gedanken nach.

Lily fing plötzlich an, über beide Ohren zu grinsen und Remus sah sie verwirrt an.

„Eigentlich habe ich jetzt auch das Recht, dir ein paar Fragen über dein Privatleben zu stellen, schliesslich hast du mich auch gelöchert..." Meinte sie und Remus ahnte Böses.
„Ich...Lily...bitte nicht." Flehte er und wusste, dass es gleich unangenehm werden würde.
„Also...wie weit seid ihr schon und hattet ihr schon... naja du weisst schon..." Fragte sie neugierig.
„Lily! Das geht dich gar nichts an!" Entgegnete er empört, während er knallrot wurde.
„Also hattet ihr schon?" Hakte sie weiter nach und ihr Grinsen wurde breiter.
„Nein hatten wir nicht!" Antwortete er und sah auf seine Fingernägel, damit Lily das „aber so etwas ähnliches" nicht aus seinem Gesicht ablesen konnte.

Lily schien seine Gedanken, dennoch lesen zu können.

„Ach und was habt ihr dann gemacht?" Wollte sie wissen und Remus sah wieder in ihre Augen, welche belustigt blitzten.
„Du bist pervers." Knurrte Remus.
„Nein, nur neugierig, wie es eine beste Freundin sein sollte." Entgegnete sie.
„Sirius und ich haben nichts gemacht." Log Remus und er bemerkte wieder einmal, was für ein schlechter Lügner er war.
„Wieso glaube ich dir nicht?" Fragte sie ihn.

Er zuckte unschuldig mit den Schultern.
Remus zögerte und sagte es dann schliesslich, denn er wusste, dass Lily nicht locker lassen würde.

„Wir haben etwas gemacht. Aber wir hatten keinen...naja...du weisst schon..."
„Uhhhh, wie süss und wie war's?" Quiekte sie euphorisch, da sie anscheinend verstanden hatte, was er meinte.
„Ich...Bei Merlin Lily! Das fragt man doch nicht. Ausserdem sollte das doch offensichtlich sein!" Beschwerte er sich.
„Also war es geil." Stellte sie grinsend fest.

Für Remus war, nachdem sie das gesagt hatte, das höchste Peinlichkeitslevel schon längst erreicht worden.
Er stand auf, verabschiedete sich von ihr und hastete wie ein Verrückter aus der Bibliothek.

To the Moon and back {Wolfstar Fan-Fiction}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt