57. Kapitel

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Stunden, so schien es, streiften sie durch den Wald, in dem es langsam düsterer wurde.
Immer wieder riefen sie nach Peter, doch keine Antwort kam.

Sie suchten viel mehr nach dem Sinn, weshalb Mary tot war, als nach Peter.

Sie war tot, sie ist tot...

Es klang so unwirklich und dennoch war es die schmerzhafte Wahrheit.

Sie wollten sich gar nicht erst vorstellen, was in Lily und James vorging.

Mary war Lilys beste Freundin gewesen und jetzt war sie tot.

„PETER!" Konnte Sirius Remus schreien hören, doch es klang wie aus weiter Ferne.

Eine einsame Träne rollte über Sirius Wange.

Er hatte immer noch keine Ahnung, was geschehen war oder wie das passieren konnte.
Er realisierte in diesem Moment nur, dass der Krieg sie schon längst eingeholt hatte.

„SIRIUS ICH HAB IHN GEFUNDEN!" Schrie Remus plötzlich.

Sirius schreckte aus seinen Gedanken hoch und rannte zu Remus, der neben Peter auf dem Boden kniete.

Ihr Freund war ohnmächtig, atmete aber.

Sirius fiel ein riesiger Stein vom Herzen und dennoch konnte er den Schmerz nicht verdrängen, den er immer noch scharf in seiner Brust spürte.

Remus war bereits dabei, einige Zauber zu murmeln.

Nach einer Weile regte sich Peter endlich und öffnete die Augen.

„Peter kannst du uns hören?" Fragte Sirius, der hastig neben Remus auf die Knie gegangen war.

Tränen rollten seine Wangen herunter, die nicht nur Erleichterung widerspiegelten.

Peter schaffte es schliesslich, sich aufzusetzen.

„Was ist los?" War seine erste Frage, als er seine beiden Freunde betrachtete.
„Mir geht es gut...ihr müsst nicht..." Wollte er ansetzen, doch Sirius unterbrach ihn:
„Ist schon gut Peter. Wir haben jetzt keine Zeit dafür."

Sie halfen ihm auf die Beine und machten sich dann so zügig, wie möglich auf den Weg zurück.
Sie mussten aus diesem Wald raus, denn sie wussten nicht, ob noch jemand hier war oder ob die Leute, die Mary das angetan hatten, schon verschwunden waren.

Als sie aus dem Wald traten, war es bereits dunkel.

In der Ferne konnten sie die Lichter des Potterhauses erkennen, die durch manche der grossen Fenster leuchteten.

Peter wollte erneut wissen, was geschehen war.
Sirius schluckte schwer.

Wenn er es aussprach, dann würde es die Wahrheit sein und diese wollte er nicht hören, vor allem nicht aus seinem eigenen Mund.

Sie betraten das grosse Haus und Remus rief nach den anderen.
Aus dem Wohnzimmer konnten sie schliesslich ihre Stimmen vernehmen.

Peter machte ein unglaublich verwirrtes Gesicht und schien keine Ahnung davon zu haben, was los war.

Im Wohnzimmer standen McGonagall und Dumbledore.
McGonagall schniefte vernehmlich.

Lily sass zusammengekauert auf dem Boden und hielt das Gesicht in den Händen verborgen.
James sass auf einem Sessel und starrte vor sich hin.

Sie schienen endlich bemerkt zu haben, dass Remus und Sirius zusammen mit Peter zurück waren.
James sprang augenblicklich auf und schloss sie alle in eine lange Umarmung.

„Merlin sein Dank, geht es euch gut." Flüsterte er mit brüchiger Stimme.

Sein Körper bebte.

„Was ist geschehen?!" Fragte Peter nun sichtlich aufgebracht, da er keine Antworten bekam.

James starrte ihn an und keuchte dann schliesslich völlig fassungslos das, was keiner auszusprechen wagte: „Sie ist tot."

Auf Peters Gesicht trat masslose Verwirrung und Ungläubigkeit.

„Wer ist tot?" Fragte er, doch James brauchte den Namen gar nicht erst auszusprechen.

Mary's Leiche lag auf der Couch.
Sie war blass und regte sich nicht.
Ein weisses Tuch war über ihren Körper gelegt worden, so, dass nur ihr Gesicht zu sehen war.

Peter sah sie traurig an.

„Mary..." Flüsterte er und es klang, als würden diese vier Buchstaben all seine Kraft in Anspruch nehmen.

Nach einer Weile des Schweigens ergriff Dumbledore das Wort.

„Bevor wir irgendetwas bereden oder irgendwie handeln, möchte ich, dass ihr bitte eure Koffer packt. Wir werden euch noch heute nach Hogwarts zurückbringen. Die Umstände weshalb, sollten euch klar sein und dennoch werde ich sie später nochmals erläutern." Sagte Dumbledore ruhig und dennoch konnte man die Trauer in seiner Stimme hören.

Er wandte sich an Lily.

„Lily...ich bitte dich, auch Marys Sachen zu packen. Ich bin mir sicher, dass dir die Jungs zur Hand gehen werden, sobald sie mit ihren Koffern fertig sind."

Lily nickte, doch Sirius musste noch eine Frage stellen.

„Professor Dumbledore, was...was wird aus Marys Leichnam?" Fragte er vorsichtig.
„Wir werden sie ebenfalls mit nach Hogwarts nehmen. Ich halte es für das Beste, wenn sie auch dort bestattet wird. Natürlich nur, wenn ihre Familie damit einverstanden ist." Antwortete Dumbledore.

Sie verliessen schweigend das Wohnzimmer und gingen in ihre Schlafzimmer, wo sie ihre Koffer packten.
Das Ganze ging sehr schnell, denn sie waren kaum ein Tag hier gewesen.

James klopfte leise an Lily's und Mary's Zimmertür.

Lily sass auf Marys Bett und hielt das wunderschöne dunkeltürkisfarbene Kleid in den Händen, welches Mary am Vorabend getragen hatte.

„Lily..." Sagte er schwach.

Es tat so unglaublich weh, sie so zu sehen.

Lily sah hoch und blickte in James haselnussbraune Augen.

„Sie war so wunderschön." Flüsterte sie mit brüchiger Stimme.

Mehr brachte sie nicht zu Stande.

„Nimm es mit." Sagte James.

Nahm ihr behutsam das Kleid ab und legte es in Marys Koffer.
Er sah sich weiter im Zimmer um, ob noch etwas fehlte.

Auf dem Nachtisch neben Marys Bett stand ein Foto, welches in einem hübschen, weissen Rahmen steckte. Auf dem Foto waren er und die anderen Rumtreiber, zusammen mit Mary und Lily zu sehen, wie sie alle fröhlich in die Kamera lächelten.

Er wusste, dass das Foto an ihrem gemeinsamen Abend im Schlafsaal gemacht worden war.

Lily schien das Foto nicht bemerkt zu haben.
James steckte es deshalb unauffällig in seine Manteltasche und schloss dann den Koffer.

„Wir sollten gehen." Meinte er traurig.

Lily nickte, stand auf, nahm ihren Koffer und verliess das Zimmer.
James folgte ihr schweigend, seinen eigenen und Marys Koffer bei sich.

Dumbledore, McGonagall und der Rest warteten bereits im Wohnzimmer auf sie.
Remus und Sirius umarmten sich und Peter starrte ausdruckslos in die Luft.

Sie betraten das Wohnzimmer und Dumbledore nickte ihnen zu.

„Ich habe euch einen Portschlüssel besorgt, der euch direkt in mein Büro bringen wird. Ich werde zusammen mit Mary apparieren, wenn das in Ordnung ist?"

Sie nickten und Dumbledore deutete wortlos auf die Vase, welche auf einem kleinen Glastisch stand.

„Können wir sie nachher noch einmal sehen?" Fragte Lily den Schulleiter.
„Natürlich."

Sie streckten ihre Hände aus und berührten den Portschlüssel, während sie mit der anderen Hand ihre Koffer festhielten.
Professor McGonagall trug Marys Koffer in der Hand
Dann wurde Portschlüssel aktiviert und sie wurden mit ihm fortgerissen.

To the Moon and back {Wolfstar Fan-Fiction}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt