60. Kapitel

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Marys Beerdigung würde erst am Montag nach den Ferien stattfinden.

Dies war das erste Jahr, in dem Silvester wahrscheinlich nicht so lustig werden würden.
Sie waren alle nicht in Feierlaune und die Kraft, eine Party zu planen, hatten sie erst Recht nicht.

Am 31. Dezember waren alle restlichen Schüler sehr gut drauf, denn diese hatten nicht mitbekommen, was geschehen war.

Sie freuten sich deshalb auch auf den Abend, an dem, so hiess es, ein grosses Feuerwerk über Hogwarts stattfinden würde.

Lily hatte die letzten Tage nur mit den Rumtreibern verbracht und sie hatten alle versucht, sich irgendwie abzulenken.

Sie waren mit Lily gerade auf den Weg in die Küchen.

Die Rumtreiber hatten die letzten Tage hauptsächlich genutzt, um Lily die geheimen Ecken von Hogwarts zu zeigen.
Anfangs hatte sie noch nicht mitkommen wollen, doch mittlerweile fand sie das Ganze ziemlich spannend und lustig.

„Findet ihr wirklich, dass wir Heute nicht feiern sollten?" Fragte James und klang ein wenig enttäuscht.
„Ich will nicht fünf Tage nach Marys Tod Silvester feiern." Entgegnete Lily leicht wütend.
„Sie hätte aber nicht gewollt, dass wir uns jeden Spass im Leben nehmen, ausserdem sollten wir sie feiern. Feiern, weil wir das Glück hatten, sie kennengelernt zu haben." Sagte er und in seinen Augen erschien das altbekannte Funkeln.
„Ich bin dabei." Sagte Sirius und lächelte.

Auch Remus und Peter konnten James Argument nachvollziehen und so stimmten auch sie zu.

„Na gut Jungs, ich bin dabei." Sagte Lily schliesslich.

Sirius machte daraufhin einen Luftsprung und James drückte Lily kurz an sich.

„Aber jetzt möchte ich zuerst die Küche sehen." Meinte sie lachend und die anderen stimmten mit ein.

Die Hauselfen freuten sich sehr über ihren Besuch und boten ihnen jegliches Essen an.

Die Elfen mochten Lily auf Anhieb und auch Lily schien die kleinen Wesen sofort in ihr Herz geschlossen zu haben.

James beobachtete die Rothaarige mit einem verzückten Lächeln und kassierte schliesslich einen festen Stoss in die Seite.

„Hör auf zu sabbern!" Zischte Sirius.
„Das sagst ausgerechnet du!? Hast du Moony und dich mal beobachtet, das ist genauso schlimm, wenn nicht noch übler." Entgegnete James.
„Ich hab ihn nicht die ganze Zeit so angestarrt!" Log Sirius.

James fing laut an zu lachen.

„Nicht so angestarrt?! Ist das dein Ernst?! Du hast kein einziges Mal weggesehen. Es ist ein Wunder, dass er mehrere Monate gebraucht hat, um zu erfahren, dass du auf ihn stehst! In meinen Augen war das nämlich mehr als offensichtlich." Sagte er.

Sirius sah ihn böse an.

„Und im Moment bin ich sehr erstaunt darüber, dass ihr euch noch nicht flachgelegt habt, so wie ihr immer miteinander rummacht." Fügte er noch hinzu und ein breites Grinsen zierte sein Gesicht.
„Glaub mir, wenn es nach mir ginge, wäre es schon längst passiert. Aber ich will Remus Zeit lassen, auch wenn ich dadurch unter Entzugserscheinungen leide." Erklärte er und James lachte.
„Was kann ich darunter verstehen?" Fragte dieser mit einem frechen Grinsen.
„Beim Knutschen wird's ab und zu ziemlich eng..." Antwortete Sirius und wurde leicht rot.
„Als ob dich knutschen schon so mitnimmt?!" Sagte James ungläubig.
„Wenn Lily unter dir so rumstöhnen würde, nachdem du fast vier Monate keinen Sex hattest, dann würde es dir nicht anders gehen!" Meinte Sirius und James musste nur schon bei der puren Vorstellung schlucken.

Remus kam zu ihnen hinüber und lächelte sie an.

„Na, über was redet ihr?" Fragte er sie mit einem neugierigen Blick.
„Wir...ähhh..."
„KOCHLÖFFEL!" Rief James so laut, dass sich alle im Raum, einschliesslich der Hauselfen, zu ihm umdrehten.
„Ja ist klar." Sagte Remus lachend.
„Kochlöffel haben eine sehr interessante Form." Meinte Sirius in einem Klugscheisserton.
„Ja und vor allem das Material ist aussergewöhnlich." Fügte James fasziniert hinzu.

Er betrachtete dabei einen Kochlöffel, der an der Wand hing.
Seine Miene wirkte dabei ähnlich entzückt, wie wenn er Lily betrachtete.

„Ja, Holz ist wirklich einzigartig." Sagte Remus sarkastisch.

Sie konnten nicht mehr ernst bleiben und lachten laut los.

Lily und Peter sahen sie leicht verwirrt an.

„In der Muggelwelt gibt es etwas, das wir Irrenanstalt nennen. Dort behandeln sie Leute, wie euch." Sagte Lily.

Die drei Rumtreiber machten daraufhin ein beleidigtes Gesicht.

„Das war nicht nett Evans!" Maulte James.
„Ich habe nur die Wahrheit gesagt." Antwortete sie lässig.
„Du hast unsere Gefühle verletzt!" Sagte Sirius empört.
„Oh tut mir Leid Black, das wollte ich nicht." Entgegnete sie.

Sirius grummelte ein leises:
„Und jetzt nennt sie mich auch noch beim Nachnamen, ich glaub's nicht..."

Sie lachten und beschlossen anschliessend, dass es Zeit war, in den Gryffindorturm zurückzukehren.
Es war schon recht spät und sie mussten sich noch für die Silvesterparty, welche auf dem Astronomieturm stattfand, umziehen.

Mittlerweile freuten sie sich alle sehr auf die Party.

Zurück im Gryffindor-Gemeinschaftsraum stellten sie fest, dass ein paar weitere Schüler aus den Ferien zurückgekehrt waren.
Wahrscheinlich extra, um hier Silvester zu feiern.

Im Allgemeinen war es die perfekte Nacht.
Es war kühl und die Sterne funkelten bereits jetzt hell am Himmel, während der Mond mit ihnen um die Wette strahlte.

Sie zogen sich warme Klamotten an, da es auf dem Astronomieturm immer recht frisch war, vor allem jetzt im Winter.

Remus hatte Sirius gerade noch davon überzeugen können, dass es zu kalt für seine Lederjacke war.
Sirius hatte diese unbedingt tragen wollen und gemeint, dass alles andere an ihm scheisse aussähe.

„Ist das dein Ernst? Du könntest in einer Mülltüte rumlaufen und würdest trotzdem heiss aussehen!" Meinte Remus daraufhin und Sirius starrte ihn perplex an.
„Solche Worte aus deinem Mund Moony?! Ich glaube, ich muss mir ein Kreuzchen in meinem Kalender machen."

James, der das Ganze mitverfolgt hatte, lachte.
Er selbst war so klug gewesen und trug einen warmen Mantel.

„Den trägst du sowieso nur, um ihn Lily zu geben, falls ihr zu kalt wird." Spottete Sirius.
„Na wenigstens würde er ihr seine Jacke geben. Du tust das nämlich bei mir nie!" Motzte Remus.
„Du frierst auch nie, du Genie!" Entgegnete Sirius.

James sah auf seine Uhr.

„Wir können los. Sirius zieh dir eine wärmere Jacke an! Ich will nicht, dass du krank wirst." Befahl James und ging zur Schlafsaaltür.
„Ja, Papa Krone." Sagte Sirius in einem kindlichen Ton und schlüpfte in einen schwarzen Mantel.

Sie hatten sich mit Lily im Gemeinschaftsraum verabredet.
Sie wartete bereits auf sie.
Gemeinsam mit ihr machten sie sich auf den Weg zum Astronomieturm.

To the Moon and back {Wolfstar Fan-Fiction}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt