Als sie den Raum der Wünsche verliessen, brannten in den Korridoren des Schlosses bereits die unzähligen Fackeln.
Der Himmel draussen war mittlerweile schwarz und die trüben Wolken des Morgens verdeckten nun den Mond und die Sterne.„Wir waren solange weg?" Fragte Remus erstaunt und Sirius nickte, jedoch ebenfalls mit einer überraschten Miene.
„Haben wir noch Zeit fürs Abendessen?"Remus sah auf seine Uhr.
„Nein, ich glaube das haben wir verpasst." Seufzte er und Sirius stöhnte genervt.
„Dann müssen wir den Hauselfen wohl einen Besuch abstatten." Meinte er und Remus nickte.Sie stiegen die vielen Treppen bis in den Keller hinunter.
„Du musst essen. Morgen ist Vollmond und dann musst du fit sein..." Plapperte Sirius vor sich hin.
In Remus stieg die Sorge.
Auch wenn er schon unzählige Vollmondnächte hinter sich hatte, war da jedes Mal aufs Neue die Angst, er könnte jemandem wehtun.
Er hatte auch Sirius Narbe gesehen, die dieser seit dem einen Vollmond hatte.
Es tat ihm so schrecklich Leid.
Doch Sirius hatte ihn damals nur geküsst, gelächelt und gemeint, dass das es schon in Ordnung wäre.Und dennoch, Remus hasste sich dafür.
Ich habe meinem Freund wehgetan.
Dieser Gedanke liess in einfach nicht los.
Sirius hatte seine Grüblerei bemerkt und schloss, wie so oft, Remus Hand vorsichtig in seine.
Dies taten sie immer, wenn sie spürten, dass der andere angespannt war, denn für sie gab es nichts, das sie mehr beruhigte, als die Berührung des anderen.„Mach dir keine Sorgen um mich, ich komme klar, okay?" Sagte er sanft und Remus schenkte ihm ein trauriges Lächeln.
„Ich will dir nicht wehtun..." Nuschelte er.
„Du hast mir nie wehgetan Remus. Das einzige, was mir unerträgliche Schmerzen bereitet hat, war der Gedanke, dass du sterben würdest." Meinte er ernst.Remus drückte seine Hand ein wenig fester und auch Sirius verstärkte seinen Griff.
„Bitte lass mich nie alleine." Flehte Remus und Sirius nickte.
„Ich werde dich nicht alleine lassen, versprochen."Als sie zwei Stunden später in den Gemeinschaftsraum kamen, erwarteten sie James und Lily bereits, die beide sichtlich erleichtert schienen, als sie endlich den Raum betraten.
„Wo wart ihr den ganzen Tag?" Wollte James sofort wissen.
„Das kannst du dir bestimmt denken..." Entgegnete Sirius und liess sich auf ein freies Sofa plumpsen.
„Wir haben uns Sorgen gemacht!" Beschwerte sich James bei ihnen.
„Peter ist euch vor zehn Minuten suchen gegangen." Fügte er hinzu und Sirius runzelte die Stirn.
„Wieso habt ihr vorhin nicht einfach auf der Karte nachgesehen, anstatt uns zu suchen?" Fragte er misstrauisch.
„Das haben wir, den ganzen Tag über, aber wir haben euch nicht gefunden!" Erklärte er aufgebracht.
„Aber dann ist es eigentlich offensichtlich gewesen, dass wir im Raum der Wünsche sind und ausserdem hättet ihr uns zumindest vorhin sehen müssen, denn wir waren noch in der Küche." Sagte Remus und fühlte sich sogleich schlecht, weil sich seine Freunde Sorgen gemacht hatten.
„Und wo ist Peter jetzt?" Wollte Sirius neugierig wissen.
„Keine Ahnung, er hat die Karte mitgenommen." Antwortete James achselzuckend.Sirius liess sich stöhnend tiefer in die Couch sinken.
„Dann heisst es wohl warten, bis er zurückkommt." Seufzte er und rieb sich erschöpft die Augen.
Remus setzte sich neben ihn und Sirius zog ihn in seine Arme, während sich Remus an seine Brust lehnte.
Lily warf James, der neben ihr auf einem Sofa sass, einen seltsamen Blick zu.
James schien diesen jedoch richtig zu deuten, denn er breitete seine Arme aus und Lily lehnte sich zögerlich an ihn.Sirius und Remus grinsten.
Lily und James sahen unglaublich niedlich aus, wie sie eng aneinander geschmiegt auf der Couch sassen.
Es schien eine halbe Ewigkeit zu vergehen, bis Peter endlich den Gemeinschaftsraum betrat.
„Wieso hast du solange gebraucht?" Fragte James ihn sofort.
„Ich...Ich hab sie nicht ge-gefunden..." Stammelte er und Sirius hatte das seltsame Gefühl, dass Peter ihnen etwas verheimlichte.
„Du hättest nur auf der Karte nachsehen müssen." Meinte er.
Peter schwieg und Lily stand auf.
„Ich geh schlafen, gute Nacht..." Sagte sie und stand bereits mit dem ersten Fuss auf der Treppenstufe zu den Mädchenschlafsälen, als sie sich zu James umwandte
„Schlaf gut James." Hauchte sie und verschwand.James starrte immer noch fassungslos auf die Stelle, wo sie vorhin gestanden hatte.
„Ich glaube James Chancen steigen von Tag zu Tag." Grinste Sirius und James wurde rot.
„Sie hat sich bei mir angelehnt." Seufzte er glücklich.
„Dennoch solltest du jetzt besser nichts überstürzen, denn dann machst du deinen Fortschritt zunichte." Riet im Remus und James nickte traurig.
„Wir sollten vielleicht auch schlafen gehen." Meinte Sirius und gähnte herzhaft.Sie standen auf und und stiegen die Treppen zu den Jungsschlafsälen nach oben.
Sirius hielt wieder Remus Hand in seiner und strich sanft mit dem Daumen über Remus Handrücken.Im Schlafsaal schlüpfte Sirius augenblicklich aus seinen Klamotten.
Remus beobachtete ihn dabei und sein Blick ruhte auf der Narbe an Sirius Seite.
Sirius schien seine Blicke gespürt zu haben, denn er wandte sich zu ihm um.
Ohne etwas zu sagen oder die anderen im Raum zu beachten, kam er auf Remus zu, nahm dessen Hand und legte sie sanft auf die Narbe.
Remus zuckte zusammen, als er Sirius Haut unter seinen Fingerspitzen spürte.
Sein Blick wanderte zu Sirius Augen.
In ihnen war bedingungslose Liebe zu erkennen.„Ich liebe dich." Hauchte Remus und Sirius lächelte.
„Ich liebe dich auch." Antwortete Sirius und gab ihm einen fürsorglichen Kuss auf die Stirn.Sirius nahm ihn fest in den Arm.
Er wusste, dass James sie beobachtete und sich stark zusammenreissen musste, damit er nichts sagte, doch Sirius war es egal.
„Du solltest dich umziehen." Flüsterte er in Remus Ohr.Seine Hände wanderten zu Remus Hemdsknöpfen und er öffnete einen nach dem anderen.
Remus stand stocksteif da und liess Sirius einfach machen.
Irgendwann war das einzige, was an Kleidung übrig geblieben war, seine Boxershorts und Sirius grinste leicht.„So gefällst du mir schon besser." Meinte er und Remus wurde rot.
„Wir sollten jetzt wirklich schlafen." Sagte er und kroch unter die Decke, Sirius folgte ihm und Remus schmiegte sich an ihn.
„Gute Nacht Rem."
„Gute Nacht Love."James sah immer noch zu ihrem Bett.
Ein breites Lächeln umspielet seine Lippen.
Er hatte noch nie in seinem Leben zwei Menschen gesehen, die so fürsorglich und liebevoll miteinander umgingen.
Die sich blind vertrauten und sich so unglaublich Nahe standen.James wusste, dass die Liebe zwischen den beiden unglaublich stark war.
Ihre Blicke, ihre Berührungen und ihre Worte hätten einem Aussenstehenden niemals deutlich machen können, wie sehr sie sich liebten.
Dennoch wusste James, dass es kaum zwei Menschen geben konnte, die sich so sehr liebten, wie die beiden es taten.James wusste eigentlich, dass Sirius Remus immer geliebt hatte, dass er es als 11-jähriger nur noch nicht richtig wahrgenommen hatte.
Er wünschte sich so sehr, dass die beiden für immer zusammen bleiben würden und dass sie ein glückliches Leben führen konnten...
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To the Moon and back {Wolfstar Fan-Fiction}
FanfictionRemus hätte sich am liebsten nie verliebt, denn er war ein Monster und deshalb nicht für die Liebe geschaffen. Man kann sich jedoch nicht aussuchen wann, wo, ihn wen und ob man sich verliebt. Sich als Junge in seinen besten Freund zu verlieben, war...