Als Remus am schwarzen See ankam, leuchtete der Mond bereits hell am Himmel.Er sah sich um und erblickte auch sofort die schattenhafte Gestalt von Sirius, die auf den See hinausblickte.
Remus zögerte, trat dann jedoch näher an ihn heran.
Sirius schien ihn gehört zu haben und wandte sich zu ihm um.
Er sah Remus an, welcher noch näher zu ihm trat.„Ist alles in Ordnung zwischen uns?" Fragte Remus unsicher, obwohl er selbst genau wusste, dass es das schon längst nicht mehr war, auch wenn er sich das oft einbildete und sie angestrengt so taten, als ob es das wäre.
Sirius versuchte ein Nicken, doch er schaffte es nicht, auch wenn ihr Verhältnis in den letzten Wochen wieder besser geworden war, war ganz und gar nicht's zwischen ihnen in Ordnung.
„Nein ist es nicht." Antwortete Sirius schliesslich.
Er versuchte angestrengt sich die Trauer, die Verzweiflung und den Schmerz nicht anmerken zu lassen.
„Was ist los?" Fragte Remus, der Sirius inneren Kampf bemerkt zu haben schien.
„Das könntest du weder verstehen, noch akzeptieren." Sagte Sirius, seine Stimme war mehr ein Krächzen.
„Wieso sollte ich etwas weder verstehen noch akzeptieren, du kannst mir alles sagen und das weisst du auch, oder?" Sagte Remus und sah Sirius eindringlich an.
„Ich kann es nicht, es würde alles zerstören." Sirius war der Schmerz deutlich an seiner Stimme anzumerken und es zerbrach Remus fast das Herz, ihn so zu sehen.„Sirius...-", flehte Remus, doch dieser unterbrach ihn.
„Es hat keinen Zweck, ich habe nie gross über meine Gefühle gesprochen und das wird sich auch nie ändern. Ich trage sie schon seit Jahren mit mir herum und werd dies auch weiter tun, darüber zu sprechen zerstört alles nur noch mehr!" Rief er laut und verzweifelt.Remus liess sich auf das Gras sinken.
„Weshalb glaubst du, dass es alles zerstören würde, weshalb sprichst du nicht? Ich möchte nicht weiter so tun, als ob alles in Ordnung wäre, denn das ist es nicht. Ich kann nicht mehr Sirius...Ich kann nicht mehr tatenlos zusehen, während es dir beschissen geht!"
Sirius sah zu ihm hinunter und schluckte.
Er spürte, dass die Zeit der Wahrheit gekommen war.Er konnte sich nicht vorstellen, dass Remus Reaktion gut sein würde.
Bestimmt würde er einfach gehen, sobald er es wusste und sich von ihm abwenden.„Remus," sagte er leise, es war beinahe ein Flüstern und in Remus löste es ein Kribbeln aus, als Sirius seinen Namen aussprach,
„I-I-Ich liebe dich."Remus Kinnlade fiel zu Boden.
Dies konnte Sirius unmöglich ernst meinen oder ich hatte mich einfach verhört.
Sirius sah ihn so durchdringend an und schien auf eine Antwort zu warten.
In Remus fand gerade ein erbitterter Kampf statt.
Sein Verstand schrie, dass er sich niemals auf so etwas einlassen sollte, doch sein Herz sagte etwas komplett anderes, es wollte Sirius so sehr, dass es wehtat.
Es sehnte sich nach seinem Körper, nach seinen Berührungen und seiner Leidenschaft.
Doch der Verstand siegte.„Das kannst du unmöglich ernst meinen!" Schrie Remus, während eine Träne ihren Weg bahnte.
„Ich bin ein Werwolf, verdammt. Die Tatsache, dass ihr mir jeden Vollmond viel zu Nahe seid, reicht doch wohl und du hast nach dem ganzen Fiasko nichts besseres zu tun, als dich in mich zu verlieben!? Bist du von allen guten Geistern verlassen?"Sirius starrte in perplex und verletzt an.
„Die Tatsache, dass du ein Werwolf bist, ist mir egal!" Gab er zurück, doch Remus wollte ihn nicht hören.
„Ich bin hässlich, ich werde nie einen Job haben, ich werde nie jemandem wirklich nahe sein können. Wer sich mit mir abgibt, wird verachtet. Keiner will so etwas abscheuliches wie mich! Sich in mich zu verlieben ist pure Zeitverschwendung!" Rief er und Tränen liefen seine Wange hinunter.
„Nimm das zurück, wie kannst du es überhaupt wagen, dich selbst abscheulich zu nennen?" Sagte Sirius leise, aber bedrohlich.
„Ich bin die Gefühle anderer nicht Wert." Erwiderte Remus zerbrechlich und so voller Schmerz.
„Sag doch gleich, dass du meine Gefühle nicht erwiderst, dann müsstest du mich nicht nach Strich und Faden belügen!" Rief Sirius und der Schmerz, den er nun fühlte, das Gefühl, welches ihm die Kehle zuschnürte, war so unfassbar stark, dass er ebenfalls zu Boden sank.Remus sah, wie zerstört, verletzt und traurig Sirius war.
Er nahm seine Hände in seine und sah ihm tief in die Augen.
Sie sind so wunderschön.
„Sirius, glaubst du wirklich, dass ich dich nicht liebe? Das tat ich schon als ich dich kennenlernte, damals als einer der besten Freunde, die man haben kann. Als ich älter wurde, liebte ich dich jedoch mehr. Ich liebte dein Lachen, welches meinen Schmerz heilte, deine Berührungen, die ein Kribbeln auf meiner Haut hinterliessen, deinen Geruch, welcher mich immer an das wenige Glück dieser Welt erinnerte und deine Stimme, die wie Musik in meinen Ohren klang, die alles Böse dieser Welt vergessen liess. Bei Merlin Sirius, ich liebe dich so sehr, i-Ich liebe dich mehr als mein Leben, mehr als alles andere auf dieser Welt. Du bist so wunderschön. Ich sehne mich so sehr nach deiner Nähe, wenn du nicht bei mir bist und dennoch fühle ich mich schlecht, weil du jemandem nahe bist, der nie gut genug für dich sein wird, an dem man nicht's findet. Verstehst du, ich möchte dir das nicht antun."
Remus schluchzte und bemerkte erst jetzt, dass Sirius ihm die ganze Zeit zugehört hatte, ohne ihn zu unterbrechen.
Sirius lächelte und dennoch wirkte er so verzweifelt.
„Hör auf zu sagen, dass du mich nicht verdient hast, denn das hast du. Du bist treu, süss, ein wundervoller Zuhörer, einfühlsam, klug und witzig, es gäbe so viele wunderbare Dinge, die dich als Mensch ausmachen Remus. Dinge, die ich an dir liebe und die dennoch nie in Worte fassen könnten, was ich für dich empfinde."
Remus lächelte schwach.
Es war, als wären diese Worte genug, um all seine Vernunft über Bord zu schmeissen.
Es war die Zeit gekommen, in der er seinem Herzen folgen sollte.Er wollte sich nicht länger selbst bemitleiden und versuchen anderen beizubringen, dass sie ihn nicht lieben sollten, denn tief in seinem Innern wusste er, dass dies niemals möglich sein würde.
DU LIEST GERADE
To the Moon and back {Wolfstar Fan-Fiction}
FanfictionRemus hätte sich am liebsten nie verliebt, denn er war ein Monster und deshalb nicht für die Liebe geschaffen. Man kann sich jedoch nicht aussuchen wann, wo, ihn wen und ob man sich verliebt. Sich als Junge in seinen besten Freund zu verlieben, war...