100. Kapitel

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Sirius hätte nie geglaubt, dass er Remus noch mehr lieben könnte, als er es schon tat, doch seitdem Remus und er wieder zusammen waren und seitdem sie sich alles gegeben hatten, was man einem geben konnte, war die Bindung zwischen ihnen noch stärker geworden.

Sirius hatte nie wirklich daran geglaubt, dass er eines Tages auf einen Menschen treffen würde, den man so sehr liebt, dass man mit ihm das ganze Leben verbringen wollte.

Er spürte andauernd ein unglaubliches Glücksgefühl in sich und er musste sich anstrengen, damit er nicht die ganze Zeit grinste.

Remus und er klebten förmlich zusammen und Sirius hätte ihn am Liebsten umarmt und nie wieder losgelassen.
Remus ging es nicht anders, mittlerweile fragte er sich ernsthaft, was ihn geritten hatte, als er das Gefühl gehabt hatte, dass das, was zwischen ihnen war, nicht gut sein konnte.

Man hätte meinen können, dass sie erst ein paar Tage zusammen wären, jedoch waren sie schon Monate zusammen, abgesehen von der kleinen Pause zwischendurch.

Sirius hatte es sich zur Angewohnheit gemacht, Remus Gesicht andauernd mit kleinen Küssen zu bedecken.
James hatte eines Tages dazu gemeint, dass Remus sein Gesicht gar nicht mehr waschen müsste, da Sirius das ja bereits tat.

Remus genoss jede von Sirius Berührungen, denn er hatte gelernt, dass jede die Letzte sein könnte.

Es war Juni geworden und auch wenn sie bald ihre Abschlussprüfungen hatten, genossen sie die Zeit, die sie draussen auf den Ländereien verbrachten, auch wenn sie währenddessen Bücher wälzen mussten.

Den Gryffindor's stand ausserdem das letzt Quidditchspiel bevor.
Sie hatten es ins Finale geschafft und würden dort auf die Ravenclaw's stossen.

James war als Kapitän der Mannschaft sehr optimistisch und ausserdem stärkte die Tatsache, dass Mary in diesem Jahr gestorben war und sie eigentlich bei diesem Spiel hätte dabei sein sollen, seinen Willen das Spiel zu gewinnen.

Sirius hingegen war mittlerweile genervt und erschöpft von dem vielen Training, denn das hiess für ihn, dass er noch weniger Zeit mit Remus verbringen konnte, als er es eh schon tat, aufgrund der bevorstehenden Prüfungen.

Remus lernte oft mit Lily in der Bibliothek.
Natürlich fragte er Sirius immer, ob er mitkommen wollte, doch dieser hasste die Bibliothek einfach und weigerte sich strikt dagegen.

Das alles sorgte dafür, dass sie noch unzertrennlicher waren, sobald sie Zeit zusammen verbrachten.

Es war ein sonniger Montag und die Rumtreiber waren mit Lily gerade auf dem Weg zu Pflege magischer Geschöpfe.
Sirius und Remus schlenderten Hand in Hand über den Rasen und genossen die Morgensonne.

„Das Jahr ging echt schnell." Sagte Sirius und Remus nickte.
„Zu schnell, wenn du mich fragst." Meinte Remus und Sirius lächelte.
„Ja, da hast du Recht. Ich würde am Liebsten einfach hierbleiben und die Zeit mit dir geniessen."

Auch Remus gefiel die Vorstellung, wie er mit Sirius den Sommer im Schloss verbrachte.
Sie hätten jeden Tag an den schwarzen See gehen können, um zu schwimmen oder sie hätten stundenlang in der Hogwartsküche die Essensvorräte plündern können.

„Ich werde dir im Sommer jeden Tag schreiben und du kommst zu uns." Versprach ihm Sirius und Remus war froh darüber, dass er Sirius im Sommer sehen konnte.
„Wir dürfen ja jetzt apparieren, das heisst für uns, dass wir uns sowieso leichter sehen können." Fuhr Sirius fort.

Remus verzog das Gesicht.
Er mochte apparieren nicht besonders.

„Glaubst du, dass Euphemia es uns erlaubt, in einem Zimmer zu übernachten?" Fragte Remus ihn und Sirius zuckte mit den Schultern.
„Wenn sie es uns nicht erlaubt, dann sollte sie sich darauf gefasst machen, dass wir es trotzdem und heimlich tun." Lachte Sirius und Remus stimmte mit ein.

In Pflege magischer Geschöpfe wiederholten sie an diesem Tag jeglichen Stoff, den sie für die schriftlichen Prüfungen brauchen würden.

Sirius machte ein demotiviertes Gesicht und lehnte sich mit der Stirn an Remus Schulter.

„Sirius, du solltest dich besser konzentrieren." Riet ihm Remus.
„Du riechst einfach viel zu gut, als dass ich mich konzentrieren könnte." Nuschelte er in Remus Hemd und dieser lächelte und strich Sirius liebevoll durchs Haar.
„Du solltest dich trotzdem konzentrieren." Sagte Remus streng.

Sirius stöhnte genervt auf und hob den Kopf.

„Das ist so ungerecht." Maulte er mit grimmiger Miene.

Remus hingegen wusste genau, wie er Sirius aufmuntern konnte.

Er beugte sich zu ihm hinüber und flüsterte:
„Du hast heute ausnahmsweise kein Training und ich dachte, dass wir uns ein wenig Zeit füreinander nehmen könnten."

Auf seinem Gesicht erschien ein breites Grinsen und Sirius Miene hellte sich schlagartig auf.

„Dürfen wir das denn?" Fragte er mit einer perfekten Unschuldsmiene.
„Ich weiss nicht. Aber um ehrlich zu sein spielt das in diesem Moment auch keine Rolle, oder?" Erkundigte er sich und Sirius schüttelte den Kopf.
„Nein, ich denke nicht." Meinte er und gab Remus einen kurzen Kuss, nachdem er sich versichert hatte, dass ihr Professor gerade abgelenkt war.

Remus wandte sich, immer noch grinsend, seinem Pergamentstapel zu, der vor ihm lag.

Er mochte die Abende, die er mit Sirius alleine verbrachte sehr, auch wenn sie eigentlich immer auf das Eine hinausliefen, da es eher selten vorkam, dass sie alleine waren.

Sie verbrachten zwar viel Zeit gemeinsam in ihrem Schlafsaal, jedoch mussten sie sich dort eher zurückhalten, denn diesen teilten sie sich schliesslich noch mit drei anderen Jungs, die sich über den Anblick der beiden ganz bestimmt nicht erfreuen würden.

In ihrem Schlafsaal nahmen sie sich die Zeit für andere Dinge, wichtige Dinge.
Sie unterhielten sich stundenlang und hörten dem anderen zu.

Ihnen bedeutete die Tatsache, dass sie sich alles sagen konnten, ohne sich dafür schämen oder Angst davor haben zu müssen, wie der andere reagierte, unfassbar viel.
Ausserdem genossen sie dort einfach nur die Nähe des anderen.

Sie lagen sich einfach nur in den Armen, ohne dass das Ganze etwas erotisches an sich hatte.

Sie spürten immer wieder aufs Neue, dass ihre Liebe in diesen Momenten am stärksten war, stärker als alles andere auf dieser Welt.

Der restliche Unterricht an diesem Tag verging recht schnell, worüber Sirius sehr froh war, denn er freute sich einfach viel zu sehr auf die gemeinsame Zeit mit Remus, als dass er noch länger hätte warten können.

Die Tatsache, dass Remus ihm so sehr vertraute und ihm das auf so verschiedene Weisen immer wieder aufs Neue zeigte, war für Sirius eins der grössten Geschenke überhaupt.

Es war bereits sehr spät, als sie an diesem Abend endlich in den Armen des anderen einschliefen.

To the Moon and back {Wolfstar Fan-Fiction}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt