To the Moon and back {Wolfstar Fan-Fiction}

9. Kapitel

„Tatze, was machst du hier?" Fragte Remus ein wenig belustigt, denn die Bibliothek war einer der Orte, um die Sirius normalerweise einen grossen Bogen machte.

Sirius sass vor einem Buch, in dem er wahrscheinlich hauptsächlich die Bilder angeschaut hatte.
Er lächelte, als er sah, wer vor ihm stand.

„Ich arbeite an meiner Intelligenz." Beantwortete Sirius Remus Frage.

Remus verdrehte die Augen.
Er wusste ganz genau, dass dies nicht der Grund war, weshalb Sirius hier war.

„Und weshalb bist du wirklich hier? Denn ich weiss, dass es kaum etwas mit deiner Intelligenz zu tun hat."
„Ich habe auf dich gewartet, ich wollte nicht, dass du hier alleine arbeiten musst." Sagte Sirius in einem nun ernsteren Ton.

Wenn das stimmte, dachte Remus, dann war das schon ziemlich süss von Sirius.

„Du hasst die Bibliothek." Sagte Remus deutlich, gerade so, als ob Sirius das nicht selbst wissen würde.
„Das weiss ich sehr wohl Moony, aber für dich lohnt es sich, hier zu sein." Sagte Sirius und versuchte angestrengt seine Coolness zu bewahren, welche sich so langsam zurückzog.

Remus machte ihn nervös.

„Na gut, ich such mir noch ein gutes Buch und dann setz ich mich zu dir." Gab Remus nach und ging ans Ende des Bücherregals.
„Warte ich komm mit und helfe dir." Sirius sprang von seinem Platz auf, ihm war alles lieber, als in diesem stink langweiligen Buch zu lesen.

Es vergingen 10 Minuten in denen sie nach einem Buch suchten, welches Remus wirklich interessierte und das er noch nicht gelesen hatte.

Schlussendlich entschied sich Remus für „Die ersten dunklen Flüche und deren Verteidigung", schlug es auf und begann zu lesen.

Sirius tat es ihm gleich, jedoch viel es diesem sichtlich schwer sich zu konzentrieren, denn das Buch war stinklangweilig und er beschäftigte sich lieber damit, Remus beim Lesen zu beobachten.
Dieser spürte Sirius Blick auf sich und blickte hoch in die sturmgrauen Augen.

Sie sind so wunderschön.

Remus Hand hob sich automatisch und strich sanft über Sirius warme Wange.
Er hinterliess da, wo Remus Finger seine Haut berührten ein angenehmes Kribbeln und er lächelte.

„Was machst du?" Fragte Sirius.

Seine Stimme war rau und es war nur ein Flüstern, das er hervorbrachte.
Remus wurde rot und nahm seine Hand von Sirius Wange.

„Du hattest da etwas." Log er und sah beschämt auf seine Füsse.

Sirius wusste, dass Remus nicht die Wahrheit sagte, das sah man ihm an.
Er hackte jedoch nicht weiter nach, da er Remus nicht noch mehr in Verlegenheit bringen wollte.

Dieser Kerl ist einfach zu niedlich.
Dachte er und blickte wieder in die schokoladenbraunen Augen von Remus, welche ihn nun ebenfalls wieder ansahen.

„Ich gehe zurück in den Gemeinschaftsraum, ich kann mich heute einfach nicht konzentrieren, kommst du auch?" Meinte Remus und war bereits dabei, seine Sachen einzupacken.

Sirius nickte abwesend und folgte Remus aus der Bibliothek.

Im Gemeinschaftsraum der Gryffindors wurde Remus schon von Lily erwartet, welche ihn bereits wieder aus dem Porträtloch schob, gerade als er mit den Händen voller Bücher eingetreten war.

Sirius warf ihr einen irritierten Blick zu und liess sich dann auf einen freien Sessel fallen.

Remus wurde von Lily in eine Besenkammer bugsiert, sie schloss die Tür hinter ihnen und Remus wurde das Ganze langsam ein wenig unangenehm.

„Was wird das, wenn's fertig ist?" Fragte er und sah sie verwirrt an.
„Das Gleiche könnte ich dich fragen." Antwortete Lily schlicht und Remus Verwirrung stieg.
„Ich habe keine Ahnung wovon du sprichst." Gab er zurück und Lily verdrehte die Augen.
„Was ist jetzt zwischen dir und Sirius?" Fragte Lily, doch Remus unterbrach sie, bevor sie weitersprechen konnte.
„Was soll da sein?" Entgegnete er angriffslustig und Lily stöhnte.
„Er schläft bei dir im Bett, starrt dich an, sucht deine Nähe, geht freiwillig in die Bibliothek und ist unglaublich fürsorglich und aufmerksam dir gegenüber, wenn man bedenkt, dass wir von Sirius Black sprechen. Hinzu kommt noch, dass er die ganzen Mädchen keines Blickes mehr würdigt." Schloss Lily ihren Vortrag, während Remus sie fassungslos anstarrte.

Wie konnte ihr mehr aufgefallen sein als mir?
Fragte er sich, denn das ergab keinen Sinn.

„I-ich e-er, das hast du dir bestimmt nur eingebildet. Er würde sich nicht im Traum in mich verlieben, ausserdem hat er vorhin, als ich seine Wange berührt habe, so komisch reagiert, das kann einfach nicht sein." Meinte er traurig und sah auf seine Füsse.
„Wieso bei Merlins Bart fragst du ihn nicht einfach, was er fühlt? Das würde die Sache einfacher machen, denn ich kann euer heimliches rumgeturtel langsam nicht mehr ertragen." Klagte sie und Remus Verzweiflung stieg.

Ihn fragen? Er wird eh nein sagen, er wird mich verletzten, mich für meine Gefühle hassen, die Freundschaft wäre zerstört...

Er wollte keine Schwäche zeigen, nicht vor Lily, nicht schon wieder, sie hatte so viel für ihn getan und er wollte vor ihr nicht als Schwächling dastehen.
Dennoch fühlte er die Tränen in seinen Augen.

Er konnte einfach nicht mehr.
Er sehnte sich so sehr nach Sirius Nähe, nach seinem Geruch, nach ihm.

Lily sah ihn aufmerksam an.

„Du solltest es ihm wirklich sagen Remus. Zeige den Mut eines wahres Gryffindor's."
„Den Mut eines wahren Gryffindor's." Sagte er leise, mehr zu sich selbst, als zu ihr und sah sie noch einmal durchdringend an.
„Ich habe Angst Lily." Gab er schliesslich zu.

Ja ich hatte Angst. Ich wollte diesen Schmerz nicht spüren und dennoch wusste ich, dass dieser Schmerz dazugehörte.

Lily lächelte ihn noch aufmunternd an und verliess dann ohne ein weiteres Wort die Besenkammer, wo sie Remus alleine zurückliess.

Er rieb sich müde die Augen und liess sich an der Tür hinunter sinken, er konnte nicht mehr.

Es verging eine Weile, bis er sich wieder gefangen hatte und machte sich dann ebenfalls auf den Weg, zurück in den Gemeinschaftsraum der Gryffindor's.

Es waren nicht mehr besonders viele Leute da, die Meisten waren wohl bereits zu Bett gegangen und auch er war schrecklich müde.

Er stieg die Treppen zu den Jungenschlafsälen hoch, dort oben traf er auf James, welcher nachdenklich auf seinem Bett sass.

„Ist alles in Ordnung Krone?" Fragte Remus verunsichert.

James blickte hoch und sah Remus an.

„Sirius..." Sagte James nur, brach dann jedoch ab.
„Wo ist er?" Wollte Remus sofort wissen.

Er konnte spüren wie Angst in ihm hochkroch.

„Er ist nach einem intensiven Gespräch mit mir zum schwarzen See abgehauen." Sagte James schlicht und sah zu Boden.
„Was will er denn da? Und worüber habt ihr denn gesprochen, wenn er gleich danach abhaut?" Fragte Remus misstrauisch und musterte James aufmerksam.
James sah ihn eine Weile an, dann sagte er: „Es ging um dich."
„Weshalb um mich? Über was habt ihr geredet?" Hackte Remus weiter nach.
„Das sollte Sirius dir lieber selbst sagen." Meinte James und legte sich nun hin.

Remus Gehirn arbeitete fieberhaft und er fasste nach kurzer Zeit einen Entschluss.