38. Kapitel

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Am nächsten Tag hatten sie am Morgen frei, da der Vorabend recht lange gewesen war.

Remus und Sirius machten sich direkt nach dem Frühstück auf den Weg in den Krankenflügel, dort fanden sie James und Mary vor, die wohl auf ihren Stühlen eingeschlafen waren.

James Kopf lag auf Marys Schulter und er schnarchte leise vor sich hin.
Mary hingegen hatte den Mund weit geöffnet und eine Sabberspur lief an ihrem Mundwinkel hinunter.

Sirius musste bei diesem Anblick laut lachen, dann wandte er sich Lily zu, die immer noch friedlich schlief.

Ihre roten, langen Haare lagen wirr über dem ganzen Kissen verteilt und sie atmete ruhig und gleichmässig.

„Aufwachen Krone!" Sagte Sirius laut und schüttelte seinen besten Freund an den Schultern.

James regte sich nicht.

„Krone das Quidditchspiel beginnt in fünf Minuten!" Schrie Sirius und James schrak hoch.
„Ähh was!? In fünf Minuten? Wo ist mein Besen? Wir müssen los!"

Sirius lachte.

„Alles in Ordnung Krone, ich wusste nur nicht, wie ich dich wachbekommen soll." Beruhigte Sirius ihn.

James ignorierte ihn, stand auf und ging zu Lily's Bett.
Er liess sich auf die Bettkante sinken und nahm ihre Hand in seine.

In diesem Moment kam Madame Pomfrey herbeigewuselt.
Sie trug drei Frühstückstabletts in den Händen.

Mary war mittlerweile auch aufgewacht und rieb sich verschlafen die Augen.

Madame Pomfrey reichte James und Mary das Frühstück und stellte Lily's auf ihrem Nachtisch ab, dann verschwand sie wieder in ihrem Büro.

„Nun...," fing Sirius an, „McGonagall hat gemeint, dass ihr heute Nachmittag trotzdem zum Unterricht erscheinen müsst." Erklärte er ihnen.

McGonagall hatte sie heute beim Frühstück darum gebeten, den beiden dies mitzuteilen.

„Schon klar." Antwortete James, während er den Haferbrei in sich hineinschaufelte.
„Wo steckt eigentlich Wurmschwanz schon wieder?" Fragte er kurz angebunden.
„Ich glaube der schläft noch." Meinte Remus achselzuckend.
„Der Typ mutiert langsam zum Einzelgänger." Sagte James ein wenig enttäuscht darüber, dass einer seiner Freunde auch an diesem Morgen nicht aufgetaucht war.
„Ich frage mich sowieso, was er die ganze Zeit treibt." Fuhr James fort.

Sirius und Remus zuckten mit den Schultern.

„Du hast recht. Er streift in letzter Zeit ziemlich oft alleine durch die Schule." Stimmte ihm Remus nachdenklich zu.
„Vielleicht hat er eine Freundin?" Spekulierte Sirius und musste grinsen.
„Aber dann hätte er es uns bestimmt erzählt, schliesslich sind wir seine besten Freunde." Meinte Remus, während er weiter darüber nachdachte, was sein kleiner Freund im Schilde führte.
„Vielleicht braucht er auch einfach ein wenig Zeit für sich." Schlussfolgerte Remus schliesslich und liess sich auf einen der freien Stühle sinken, Sirius tat es ihm gleich.
„Trotzdem hätte er wenigstens an diesem Morgen auftauchen können, das ist nicht Zuviel verlangt, oder?" Meinte James angekratzt.
„Nein ist es nicht, aber er wird schon seine Gründe haben, ausserdem wollten wir ihn nicht aufwecken." Sagte Remus.

Lily regte sich plötzlich und James wandte sein Gesicht augenblicklich wieder ihr zu.

Ihre Augenlider flackerten.

„Lily kannst du mich hören?" Fragte James sie aufgeregt und drückte dabei ihre Hand ein wenig fester.

Sie gab nur ein leises stöhnen von sich.

Nach einer Weile öffneten sich ihre Augen und sie sah James verwundert an.

„Was ist passiert?" Fragte sie und hielt sich den schmerzenden Kopf.
„Das würden wir gerne von dir hören." Entgegnete James und sah sie ernst an.
„Ich habe keine Ahnung mehr, was passiert ist." Stöhnte sie, während sie sich immer noch den schmerzenden Kopf hielt.
„Du hast gar keine Ahnung mehr, was passiert ist oder wer dir das angetan hat?" Erkundigte sich James leicht schockiert.

Lily schüttelte den Kopf.

„Nein, ich weiss nur noch, dass ich nach dem Frühstück zu Professor Slughorn wollte, um ihm eine Frage über einen Trank zu stellen, von dem ich vor kurzem gelesen habe." Erklärte sie schliesslich und James seufzte frustriert auf.
„Hast du Slughorn noch getroffen oder hast du auch daran keine Erinnerungen mehr?" Hakte James weiter nach.

Sie schüttelte den Kopf.

„Ich habe keine Ahnung. Ich denke aber, dass ich nicht bis zu Slughorn gekommen bin." Meinte sie schliesslich.
„Vielleicht hat jemand ihre Erinnerungen gelöscht." Spekulierte Mary und warf ihrer Freundin einen besorgten Blick zu.
„Das wäre aber schon ziemlich armselig, findest du nicht?" Entgegnete Sirius.
„Ja schon, aber sie kann sich schliesslich an nichts erinnern." Erwiderte Mary.
„Wie und wo habt ihr mich eigentlich gefunden oder wart das gar nicht ihr?" Fragte Lily plötzlich und sah sie fragend an.
„Doch wir waren es, die dich gefunden haben und das in der hintersten Ecke der Kerker. Du warst schwer verwundet und es sah echt übel aus, jedoch haben wir dich in den Krankenflügel gebracht und Madame Pomfrey hat dich wieder zusammengeflickt." Erklärte Sirius ihr.
„Und ihr habt auch nichts gesehen?" Fragte sie sie weiter aus.

Sie schüttelten betrübt denn Kopf.

„Aber was war los? Was ist passiert?" Wollte sie verzweifelt wissen, doch die anderen wussten nicht mehr als sie.
„Wir können nur mutmassen." Sagte Remus sanft.
„Kein normaler Mensch würde ein unschuldiges Mädchen wahllos angreifen." Meinte James, bevor er mit seiner Theorie fortfuhr: „Ich persönlich denke, dass es jemand auf dich abgesehen haben musste, der stark etwas gegen Muggelstämmige hat, ausserdem glaube ich nicht, dass es nur eine Person gewesen ist, die dir das angetan hat. Dabei frage ich mich jedoch, wieso sie dich ausgerechnet gestern überwältigt haben?" Schloss James seinen Vortrag.
„Sie haben Lily, wenn deine Theorie war sein sollte, gestern angegriffen, weil sie wussten, dass alle in Feierlaune sein würden und sich keiner gross um sie Sorgen machen wird. Ausserdem war Lily ausgerechnet gestern alleine in den Kerkern unterwegs, ohne jemandem etwas davon zu sagen, da es eine recht spontane Idee von ihr war." Ergänzte Remus James Theorie.

Ihre Spekulationen, was genau geschehen war, mussten jedoch bis am späten Nachmittag warten, denn die Rumtreiber und Mary hatten am Nachmittag Unterricht.

Sie verabschiedeten sich kurz vor dem Mittagessen von Lily, die ein wenig betrübt wirkte, da ihre Besucher nun gehen mussten.

Sie versprachen ihr jedoch hoch und heilig, direkt nach dem Unterricht wieder aufzukreuzen.

Ausserdem hofften sie alle Insgeheim, dass Lily's Erinnerungen wie von Geisterhand wieder zu ihr zurückkehrten, denn das würde ihnen eine Menge Ermittlungsarbeiten ersparen.

To the Moon and back {Wolfstar Fan-Fiction}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt