18. Kapitel

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Die Stunden verstrichen und da es doch noch recht früh war, kehrten sie trotzdem noch einmal in den Gemeinschaftsraum zurück.

Ausserdem fiel ihnen auf, dass sie noch die Karte des Rumtreiber's und den Tarnumhang holen mussten.

Kurz darauf machten sie sich auf den Weg zu den Schulküchen, denn sie waren alle sehr hungrig und Zeit fürs Abendessen blieb ihnen nicht.

Als sie im Keller, vor dem Portrait mit der Obstschale ankamen, warf James noch einen letzten Blick auf die Karte des Rumtreiber's um sicherzustellen, dass die Luft rein war.

Dann kitzelte er die Birne, welche zu kichern anfing und diese verwandelte sich in eine Türklinke.
James ergriff sie und öffnete anschliessend die Tür.

Der Raum war sehr geräumig und an den Wänden mit diversen Geräten ausgestattet, ausserdem befanden sich mitten im Raum vier Tische, welche die vier Tische in der grossen Halle direkt darüber darstellten.

In der Küche herrschte zur Zeit hektisches Treiben, denn die Vorbereitungen für's Abendessen liefen auf Hochtouren.

Sirius seufzte genüsslich bei dem herrlichen Geruch, der ihm in die Nase stieg und Peter lief das Wasser im Mund zusammen, als er einen Blick auf die diversen Speisen erhaschte.

„Wieviel Zeit bleibt uns noch?" Fragte Sirius.
„Der Mond geht kurz nach 18:00 Uhr auf, das heisst noch ein wenig mehr als eine Stunde." Antwortete James mit einem Blick auf seine Uhr.

Sirius seufzte leise.

„Dann sollten wir uns jetzt aber ein wenig beeilen."

In diesem Moment kam eine Hauselfe auf sie zugewatschelt.

„Was kann Sally den Herren Tatze, Krone und Wurmschwanz heute bringen?" Fragte das Geschöpf mit piepsiger Stimme und verneigte sich so tief, dass seine lange, spitze Nase den Boden berührte und strahlte dabei wie ein Honigkuchenpferd.
„Sei doch so gut Sally und bring uns ein paar Sandwiches zum mitnehmen bitte, wir haben's eilig." Sagte James mit freundlicher Stimme und beugte sich zu der strahlenden Elfe hinunter.

Sally versorgte sie oft mit Essen und freute sich immer tierisch, wenn die Rumtreiber auftauchten.
Auch heute schien sie überglücklich darüber zu sein, drei der vier Rumtreiber zu sehen.

„Natürlich Sir, gebt Sally nur einen Augenblick." Piepste sie und wuselte davon.

Sirius grinste.

„Wieso sind die Hauselfen in Hogwarts eigentlich so nett, während der am Grimmauldplatz Nummer zwölf ein richtiger Arsch ist?"
Fragte Sirius bitter und liess den Blick über die vielen kleinen Geschöpfe schweifen, die Gemüse schnitten oder die brodelnde Töpfe über dem Feuer überwachten.

Sally kehrte einige Augenblicke später mit einer grossen Platte voller Sandwiches zurück.

Die drei Jungs bedankten sich herzlich bei ihr und griffen beherzt nach den belegten Broten, was Sally fast zu Tränen rührte.

Sie verabschiedeten sich von den restlichen Hauselfen und machten sich dann, unter dem Tarnumhang und mit den Händen voller Sandwiches, auf den Weg zurück durch die Korridore.

Die Sonne ging bereits unter und Sirius blickte nervös auf seine Armbanduhr.

„Wie spät ischt esch?" Nuschelte James durch einen Mund voller Schinken, Brot und Salat, während er immer noch angestrengt die Karte des Rumtreiber's überwachte.
„17:25 Uhr." Flüsterte Sirius und so beeilten sie sich noch ein wenig mehr.

Als sie aus dem Schlossportal traten, war die Herbstsonne schon gänzlich hinter einem, der hohen Berge um Hogwarts verschwunden, nur noch ein paar wenige Strahlen fanden den Weg auf das Schlossgelände.

James atmete tief ein, er liebte das Gefühl der kühlen Luft auf seiner Haut und den Duft nach frischem Gras.

Die leichte Brise, die ihnen ins Gesicht wehte, trug den Duft des schwarzen See's zu ihnen hoch und den Duft der Bäume, des verbotenen Waldes.

„Wir sollten weitergehen." Sagte Wurmschwanz ruhig.

Sie nickten und machten sich dann auf den Weg in die Richtung, wo die peitschende Weide stand.
In der Nähe von dieser versteckten sie sich und warteten, bis Madame Pomfrey zusammen mit Remus auftauchte.

Die Krankenschwester berührte den Knoten, nahe am Stamm des Baumes mit einem langen Ast, der in der Nähe von ihr auf dem Boden lag, und die peitschende Weide erstarrte.

Remus verabschiedete sich von ihr und verschwand im Geheimgang, der sich unter der Weide befand, während sich Madame Pomfrey auf den Weg zurück zum Schloss machte.

„Los Wurmschwanz, das ist dein Moment." Flüsterte Sirius nachdem sie einige Augenblicke gewartet hatten und Peter schlüpfte unter dem Tarnumhang hervor, jedoch war er nicht lange zu sehen, denn er verwandelte sich augenblicklich in eine Ratte.

Flink flitzte die Rattengestalt Peters unter den Ästen der Weide hindurch und berührte den Knoten erneut, um sie wieder erstarren zu lassen.

Peter verschwand ebenfalls im Geheimgang und James und Sirius folgten ihm schnell, bevor sich der Baum wieder bewegte und er mit seinen Ästen wieder anfing, um sich zu schlagen.

Im Geheimgang angekommen, atmeten sie erleichtert aus, obwohl die eigentliche Gefahr des heutigen Abends, erst noch vor ihnen lag.

Sirius dachte an Remus und an die Schmerzen, die er am heutigen Abend, wie jeden Monat, erleiden musste.

Am Liebsten hätte er ihm diesen genommen.

Langsam machten sie sich auf den Weg durch den Geheimgang, sie mussten sich tief hinunter bücken, denn der Gang war nicht besonders hoch.

Den Tarnumhang hatten sie bereits abgelegt, den würden sie jetzt nicht mehr brauchen.

Peter die Ratte, rannte voraus und wartete dann immer wieder auf sie, sobald sie sich nicht mehr im Licht der Zauberstäbe der beiden befand.

Sirius blickte immer wieder nervös auf seine Armbanduhr.

„Wir haben noch eine Viertelstunde." Flüsterte er, als der Geheimgang langsam steiler wurde.
„Ich hoffe Moony verhält sich heute ruhig und macht nicht viel Ärger." Sagte James schwer atmend, während sie den nun steilen und steinernen Weg emporstiegen.

Der Weg durch den Geheimgang zur heulenden Hütte wäre nicht so anstrengend gewesen, wenn da nicht die Tatsache gewesen wäre, dass sie den ganzen Weg über gebückt gehen mussten.

„Früher war das noch um einiges leichter." Keuchte Sirius.
„Das ist der einzige Moment, in dem ich Peter um seine Animagusgestalt beneide." Witzelte James.

Kurze Zeit später, nachdem der Weg noch steiler geworden war, tauchte vor ihnen endlich die Falltür auf, die den spärlich eingerichteten Raum von ihnen trennte.

Sie lauschten, hinter der Falltür schien alles ruhig zu sein.

James atmete erleichtert aus, Sirius nickte ihm aufmunternd zu und sie stiessen gemeinsam die Falltür auf.

To the Moon and back {Wolfstar Fan-Fiction}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt