33. Kapitel

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Am Sonntagmorgen wurde Remus durchs den Wind, der an den Fenstern ihres Schlafsaals rüttelte, geweckt.
Immer noch ein wenig schläfrig, öffnete er die Augen.

Das Wetter draussen hatte sich über Nacht, noch ein wenig verschlechtert, doch der Sturm und der Regen passten irgendwie zu Halloween.

Remus drehte sich auf die Seite und erblickte Sirius friedlich aussehendes Gesicht.
Er schlief noch tief und fest.

Remus lächelte.

Sirius sieht einfach zu süss aus, wenn er schläft.

Langsam beugte er sich über ihn und gab ihm einen Kuss auf die Stirn.
Sirius murmelte etwas unverständliches im Schlaf, Remus schmunzelte und strich ihm dann liebevoll über die Wange.

Er konnte die feinen Bartstoppel unter seinen Fingerspitzen fühlen.

Nachdem er noch eine Weile im Bett gelegen hatte, stand er auf und ging ins Bad, um zu duschen und sich die Zähne zu putzen.

Als er aus dem Badezimmer kam, waren die anderen immer noch nicht wach.

Er warf einen Blick auf seine Uhr und musste feststellen, dass es erst 6:45 Uhr war.

Remus beschloss, bereits frühstücken zu gehen, da er schon ziemlich hungrig war.

Im Gemeinschaftsraum traf er zu seiner eigenen Überraschung auf Lily.

„Was machst du denn schon so früh hier?" Fragte er sie verwundert.

Er hatte nicht erwartet, an einem Sonntag, so früh schon jemanden anzutreffen.

„Hab schlecht geschlafen und was machst du so früh hier?" Meinte sie und gähnte herzhaft.
„Der Sturm hat mich geweckt." Antwortete Remus.
„Kommst du mit zum Frühstück?" Fuhr er fort, sie nickte zustimmend und so machten sie sich auf den Weg in die grosse Halle.
„Schlafen die anderen Jungs noch?" Fragte sie, als sie durch die Korridore liefen.
„Ja und ich wollte sie nicht schon so früh aus dem Bett zerren." Sagte er und sah Lily dann besorgt an.
„Ist bei dir alles in Ordnung?" Fragte er sie schliesslich.

Lily sah echt übel aus.
Sie hatte tiefe Augenringe, ihre Haut war blass und ihre Haare sahen stumpf aus.
So sah man definitiv nicht nach nur einer Nacht aus, in der man nicht gut geschlafen hatte.

„Ja natürlich, was sollte nicht in Ordnung sein?" Fragte sie in gespielt lässig.
„Du siehst irgendwie krank aus." Meinte er immer noch mit einer besorgten Stimme.
„Ich habe nur schlecht geschlafen, das ist alles." Sagte sie schnell, als ob ihre Lüge dadurch nicht auffliegen würde.
„Lily ich bitte dich, du kannst anderen vielleicht etwas vormachen, aber mir nicht, ausserdem kannst du mit mir über alles reden, okey?" Sagte er mit sanfter Stimme und legte ihr eine Hand auf die Schulter.

Lily schluchzte und Remus sah sie verwirrt an.

„Merlin Lily, was ist los?" Fragte er verzweifelt.

Tränen rannen ihr über die Wangen.
Remus nahm sie fest in die Arme und strich beruhigend über ihren Rücken.

„Severus..." Schluchzte sie.
„Was ist passiert?" Hakte er nach.
„Er wollte mit mir reden..."
„Und?"
„Ich habe ihm gesagt, dass ich es ihm nicht verzeihe, dass er mich damals Schlammblut genannt hat und dass er sich zu seinen Todesserfreunden verpissen soll."
„Wie hat er darauf reagiert?"
„Er hat gesagt, dass er es nicht so gemeint hat und dass es ihm Leid tut."
„Aber das ist doch etwas Gutes."
„Nein ist es nicht," schluchzte sie, „für ihn sind alle Muggelstämmigen Schlammblüter, weshalb sollte es bei mir also anders sein? Ausserdem teilen seine Freunde ebenfalls diese Ansicht. Ich finde es armselig, wenn er vor seinen Freunden einen auf „cool" macht und dann, sobald sie nicht da sind, wie ein armes Würstchen angekrochen kommt und sich mit mir versöhnen will."

Remus schwieg, in dem Punkt hatte Lily recht.
Es war armselig von Snape.

„Ich kann einfach nicht glauben," fuhr sie fort, „dass ich so lange mit ihm hatte befreundet sein können. Ich hab ihn verteidigt und was macht er? Er nennt mich ein Schlammblut und denkt, dass ich danach noch weiter mit ihm befreundet sein will!" Sagte sie stinksauer.
„Snape hat deine Freundschaft nicht verdient, er hat sich für eine Seite entschieden und du kannst das nicht ändern. Du musst lernen, über den Verlust hinweg zu kommen." Riet ihr Remus, während er sie immer noch fest in den Armen hielt und sanft ihren Rücken streichelte.

Sein Umhang war schon ganz nass, von den ganzen Tränen, die sie vergossen hatte.

Nachdem sie eine Weile so dagestanden hatten, löste er sich langsam von ihr und sah in ihre verweinten Augen.
Langsam strich er ihr mit dem Daumen die Tränen weg und lächelte sie matt an.

„Kommst du mit mir frühstücken?" Fragte er sie und sie nickte.
„Danke..." Nuschelte sie.
„Dafür sind Freunde schliesslich da, um die dramatischen Lebensgeschichten des anderen anzuhören." Sagte er und sie musste lachen.
„So viel Drama ist das auch wieder nicht." Meinte sie daraufhin.
„Ja du hast recht, du solltest dir mal Geschichten aus Tatzes...ich meine Sirius Leben anhören, das ist Drama pur." Sagte er lachend.
„Ach wirklich? Er ist aber auch ein guter Schauspieler." Meinte sie immer noch lachend.

Remus genoss es, manchmal nur mit Lily alleine, Zeit zu verbringen.
Sie war vom Verhalten her, anders als die Rumtreiber und ein Mädchen noch dazu.

Manchmal brauchte man einfach eine weibliche, gute Freundin, mit der man sich unterhalten konnte, ausserdem unterhielten sich James und Sirius viel zu oft über Quidditch.

Klar, Quidditch war toll, doch die ganze Zeit wollte er sich ihre Strategien dann doch nicht anhören.

Mit Lily konnte man sich stattdessen über Bücher, Gedichte und Zaubertränke unterhalten, was ihn blendend interessierte.

Sie betraten die grosse Halle und mussten sogleich feststellen, dass sie, abgesehen von Professor Sprout, Professor Dumbledore und ein paar Erstklässlern aus Ravenclaw, die einzigen in der grossen Halle waren, die frühstücken wollten.

„Es ist aber schon 7:10 Uhr." Sagte Lily ein wenig überrascht.
„Wieso sind erst so wenige Schüler hier?" Fuhr sie fort und liess den Blick durch die fast leere Halle schweifen.
„Naja, die wollen wohl alle ausschlafen." Erwiderte Remus achselzuckend und liess sich auf einen Platz am Gryffindortisch sinken, Lily tat es ihm gleich.

Nach dem Frühstück verabschiedete er sich von Lily, stand auf und kehrte in den Gryffindorturm zurück um nachzusehen, was seine Freunde so trieben.

To the Moon and back {Wolfstar Fan-Fiction}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt