96. Kapitel

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Die nächsten zwei Tage ging es genau gleich weiter.
Sie redeten zwar miteinander, gingen aber sonst auf Abstand.

James regte sich tierisch darüber auf, denn die verliebten und Teils sehnsüchtigen Blicke, der beiden, waren in seinen Augen mehr als überflüssig.

„Bei Merlin, jetzt küsst euch doch endlich!" Maulte er, als sich Sirius und Remus eines Morgens wieder minutenlang einfach nur verliebt angelächelt hatten.

Remus wurde schlagartig feuerrot und Sirius sah verlegen zu Boden.

„Jetzt tut nicht so, als würde es das erste Mal sein!" Schnauzte James und sah erwartungsvoll zwischen den beiden hin und her.
„Kommt ihr jetzt oder nicht?!" Rief Peter, der bereits auf dem Weg die Treppen hinunter in den Gemeinschaftsraum war.

James verdrehte genervt die Augen.

„Er verschläft jeden Morgen und redet kaum, doch sobald er ein einziges Mal einfach nur den Mund halten sollte, spricht er!" Grummelte James und verliess den Raum.

Sirius und Remus warfen sich einen letzten Blick zu und folgten dann James nach unten.
Lily wartete bereits auf sie.

„Immer noch nicht?" Fragte sie James leise und dieser schüttelte geknickt den Kopf.

Lily stöhnte genervt auf.

„Wie lange wollt ihr diese unnötige Scheisse eigentlich noch durchziehen?" Blaffte sie die beiden Jungs hinter sich an, die beide milde erstaunt über Lily's Wortwahl waren, da sich diese im Normalfall anders ausdrückte.

„Was...Was meinst du?" Wollte Remus wissen, obwohl er sich das eigentlich schon denken konnte.

Lily schlug sich mit der Hand gegen die Stirn.

„Ach wisst ihr was? Findet es selbst raus!" Keifte sie, hackte sich dann bei James unter und stolzierte aus dem Gemeinschaftsraum.

James war über ihre Geste ziemlich verwirrt und überfordert noch dazu.

Sirius beobachtete die beiden mit einem breiten Grinsen.

„Die beiden wären wirklich ein süsses Paar." Flüsterte er in Remus Ohr, jedoch laut genug, damit James und Lily ihn hören konnten.
„Das wärt ihr auch, doch ihr wollt euch ja nicht küssen, aus welchem Grund auch immer." Gab James zurück und funkelte sie dabei böse an.

Daraufhin folgte ein unangenehmes Schweigen, wobei sich Sirius und Remus mit ihren Blicken auswichen.

Sirius wollte Remus küssen, jedoch wartete er immer noch auf seine Erlaubnis, es zu tun.
Remus hingegen hoffte die ganze Zeit, dass Sirius ihn jetzt endlich küssen würde, doch dieser tat es nicht.

Kurz vor der grossen Halle begegneten sie einer Gruppe Slytherin's.

„Haben sich das Narbengesicht und der Blutsverräter etwa wieder vertragen? Ist das zwischen euch eigentlich so eine kranke Fetischsache, dass dich der Blutsverräter körperlich verletzt?" Provozierte er sie und Sirius spürte, wie sich Remus neben ihm verkrampfte.

Sirius nahm vorsichtig seine Hand und drückte diese leicht.

„Also im Moment bist du der einzige, den in körperlich verletzen möchte und ausserdem habe ich dir schon beim letzten Mal gesagt, dass du Remus nicht beleidigen sollst!" Knurrte Sirius.
„Oho, jetzt habe ich aber Angst." Lachte der Slytherin und Sirius zückte seinen Zauberstab.
„Tatze hör auf oder willst du wirklich wegen solcher Vollidioten nachsitzen?" Fragte James ihn.

Sirius liess seinen Zauberstab jedoch nicht sinken.

Die Slytherin's drehten ihnen lachend den Rücken zu und marschierten in die grosse Halle.

„Sie sollen damit aufhören, Remus zu beleidigen!" Sagte Sirius wütend.
„Es...Es ist schon in Ordnung..." Sagte Remus schwach.
„NEIN IST ES NICHT!" Brüllte Sirius und Remus zuckte zusammen.
„Tut...Tut mir Leid... ich wollte dich nicht..." Fügte er augenblicklich hinzu, als er Remus verschreckte Miene sah.

Remus erwiderte nichts, liess jedoch Sirius Hand los.

Sirius liess die Schultern hängen, was wenn er mit seinem kleinen Ausraster alles zerstört hatte?
Er wollte nicht, dass Remus Angst vor ihm hatte, doch wenn es um die Slytherin's ging, dann hatte er einfach keine Kontrolle über sich und seine Gefühle.

Remus hingegen schien es ihm nicht lange übel zu nehmen, denn schon am Frühstückstisch sprach er wieder ganz normal mit Sirius, worüber dieser sehr erleichtert war.

Remus ass glücklich seinen Toast, wobei er sich jedoch ziemlich beobachtet fühlte.
Sirius wandte seinen Blick nicht von Remus Profil ab und dieser spürte die Röte, die ihm ins Gesicht stieg.

„Is' was?" Fragte er Sirius mit vollem Mund, doch dieser lächelte nur und meinte:
„Du bist so wunderschön."

Wenn es möglich war, sich in eine menschliche Tomate zu verwandeln, dann hätte es Remus in diesem Moment ganz bestimmt geschafft.

„Ich...ähm...d-danke." Stammelte er und lächelte verlegen.

Solche Worte hatte er in diesem Moment nicht erwartet und das vor allem nicht vor seinen Freunden, die das alles mit einem ‚bei-Merlin-ist-das-süss-Blick' beobachtet hatten.

Lily vergrub verzweifelt das Gesicht in den Händen.

„Das kann ich nicht länger mitansehen." Seufzte sie, stand auf und hastete aus der grossen Halle.
„Was kann sie sich nicht mitansehen?" Wollte Sirius verwirrt wissen, woraufhin James sein Besteck laut scheppernd auf seinen Teller fallen liess.
„Das ist jetzt nicht dein Ernst?!" Meinte er nur, stand auf und folgte Lily.

Den Rest des Tages bekamen Remus und Sirius die beiden kaum noch zu Gesicht.

Sirius war es eigentlich nur recht, denn so hatte er Remus ganz für sich alleine.

Es war bereits Abend und sie schlenderten schweigend durchs Schloss.

„Du Remus?" Fing Sirius vorsichtig an, wobei er Remus einen Blick von der Seite her zuwarf.
„Ja?"
„Was...Was ist jetzt eigentlich mit uns?" Fragte er vorsichtig und sah Remus hoffnungsvoll an.

Remus zögerte.
Er konnte und wollte es nicht mehr länger hinauszögern.

Das einzige, was er wollte war...

„Ach scheiss drauf!" Sagte er, liess die Bücher, welche er in seinen Armen getragen hatte zu Boden plumpsen und stürzte sich auf Sirius, der einen kurzen Moment verwirrt zu sein schien.

Remus presste seine Lippen stürmisch auf Sirius Mund und drängte ihn sogleich an die nächste Wand, worüber Sirius heilfroh war, denn das Gefühl, das Remus in ihm auslöste, hätte ansonsten wahrscheinlich dafür gesorgt, dass er zu Boden ging.

Remus Zunge fuhr hektisch über Sirius Unterlippe und dieser öffnete seinen Mund, um Remus Zunge an der Seinen zu spüren.

Sirius Hände fuhren hektisch über Remus Körper und er kniff sanft in Remus Po, was diesem einen leisen Seufzer entlockte.

„Raum der Wünsche..." Keuchte er und seine Stimme war rau und zittrig und Sirius fragte sich, wie das hier enden würde...

To the Moon and back {Wolfstar Fan-Fiction}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt