22. Kapitel

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Remus war an diesem Tag, wie so oft, der einzige, der im Krankenflügel lag.

Er guckte nicht schlecht, als die drei den Krankenflügel betraten.

Remus war blass und hatte tiefe Augenringe, schien sonst jedoch wohlauf zu sein, ein Buch lag auf seinem Schoss.

„Mr. Potter, Mr. Black, Ms. Evans was machen Sie hier? Der Krankenflügel hat noch geschlossen und Sie müssen zum Unterricht." Sagte Madame Pomfrey streng und blickte zwischen den Dreien hin und her.
„Ich und Sirius haben uns verletzt." Antwortete James.
„ Und wie habt ihr das nun wieder hingekriegt?" Seufzte sie, als sie Sirius Platzwunde bemerkte.
„Duell mit den Slytherins." Erwiderte Sirius, wobei er den entsetzten Blick von Remus bemerkte.
„SO FRÜH AM MORGEN?!" Kreischte Madame Pomfrey schockiert.

Sirius ignorierte es und ging zu Remus Bett.

„Guten Morgen mein Rem, wie geht es dir?" Fragte Sirius und lächelte ihn warm an.
„Ganz gut und dir?" Erwiderte Remus und zog ihn dann zu sich hinunter, um ihm einen sanften Kuss auf den Mund zu geben.

Sirius seufzte genüsslich.

„Also jetzt gehts mir gut."

Remus grinste in den Kuss hinein.

„Mr. Black!"

Sirius zuckte zusammen.

„Wenn Sie hergekommen sind, um sich mit Mr. Lupin zu vergnügen, können Sie gleich wieder gehen. Das hier ist ein Krankenflügel und keine Lümmelw-„
„Keine Lümmelwiese, schon verstanden Madame Pomfrey." Unterbrach er sie gelangweilt, liess Remus aber nicht los.
„Na also, dann lassen Sie mich jetzt ihre Wunde versorgen." Sagte sie nun ein wenig sanfter und scheuchte ihn zu einem der freien Stühle.

10 Minuten später war von Sirius Platzwunde kaum noch etwas zu sehen.
James hingegen hatte ein Mittel gegen die „Kopfschmerzen" bekommen.

„Die erste Stunde hat schon angefangen." Sagte Lily nervös und warf einen Blick auf ihre Armbanduhr.
„Wir verpassen nur Muggelkunde Lily, das ist nicht so wichtig und darin bist du als Muggelstämmige sowieso spitze." Beschwichtigte sie James, wobei er ihr ein beruhigendes Lächeln schenkte.
„Können wir noch ein wenig hier bei Remus bleiben?" Flehte James nun an Madame Pomfrey gewandt und setzte dabei einen perfekten Hundeblick auf.
„Sie haben Unterricht!" Schnauzte sie ihn daraufhin an.
„Ja aber von der ersten Stunde haben wir sowieso schon Zuviel verpasst, da können wir grad so gut erst zur zweiten Stunde aufkreuzen." Antwortete James und schenkte ihr ein hoffnungsvolles Lächeln.

Madame Pomfrey rieb sich müde die Augen.

„Na gut," sagte sie, „Sie können hier bleiben. Aber Mr. Black,"
Sirius wandte seinen Blick von Remus ab und blickte nun zu Madame Pomfrey, die ihn mit einem strengen Blick taxierte,
„Sie lassen die Finger von Mr. Lupin. Mein Patient braucht Zeit um sich auszuruhen! Haben Sie das verstanden?"
„Natürlich Madame Pomfrey." Antwortete Sirius, sah aber ein wenig betrübt aus.

Madame Pomfrey wuselte davon und liess sie alleine.

„Mein Gott Sirius, du hast gerade mal eine Nacht ohne ihn verbringen müssen, das wirst du schon überstehen." Stöhnte James genervt.

Lily lachte, während Sirius James beleidigt den Rücken kehrte.

„Eine Nacht ohne ihn, war schon eine zu viel." Meinte Sirius und James verdrehte die Augen.

Remus erhob sich und gab Sirius einen kurzen Kuss auf die Wange, dann nahm er seine Hand und strich beruhigend mit dem Daumen über diese.

Sirius schloss genüsslich die Augen.

„Und nun erklärt ihr mir bitte, weshalb ihr euch mit den Slytherins duelliert habt." Sagte Remus streng und sah erwartungsvoll zwischen James und Sirius hin und her.
„Sie haben uns beleidigt, dich eingeschlossen." Antwortete Sirius zornig.
„Was haben sie denn zu euch gesagt?" Hakte er neugierig nach.
„Mich haben sie einen „Blutsverräter", Lily ein „du-weisst-schon-was" und James einen „du-weisst-schon-was-Freund" genannt, dazu haben sie dich als „schmutzigen Halbblüter", der nichts im Kopf hat, bezeichnet." Sagte Sirius immer noch wütend.

Remus strich ihm beruhigend über die Wange.

„Ignorier sie doch einfach, sie sind den Ärger nicht wert." Flüsterte Remus mit sanfter und liebevoller Stimme.
„Sie haben dich beleidigt, das lass ich nicht zu." Erwiderte Sirius traurig und wütend zugleich.
„Mir ist es egal, was sie sagen. Wenn sie reden wollen, dann sollen sie doch."
„Mir ist es aber nicht egal." Antwortete Sirius erzürnt.
„Das hast du nicht verdient." Fügte er noch hinzu.

Lily hatte die beiden mit einer entzückten Miene beobachtet, James hingegen schien ein wenig angewidert zu sein.

„Könnt ihr bitte damit aufhören so ekelhaft süss zu sein, das zerreisst einem ja das Herz!" Ergriff er schliesslich das Wort, als die anderen beiden eine Weile geschwiegen und sich nur verliebt angelächelt hatten.
„Hast du etwa ein Problem damit?" Fragte Sirius angriffslustig und gab Remus einen demonstrativen und dazu noch ziemlich leidenschaftlichen Kuss auf die Lippen.

James stöhnte genervt.

„Ja, ich habe ein Problem damit, dass sich meine besten Freunde lieber miteinander, als mit mir beschäftigen." Schmollte er und verschränkte, wie ein wütendes Kleinkind, die Arme vor der Brust.
„Du hast ja Lily." Erwiderte Sirius ungerührt und wandte sich dann wieder Remus zu, der breit grinste.
„Was soll das heissen Black?" Fragte diese ihn nun in einem schneidenden Ton.
„Das soll heissen Evans, dass er sich mit dir beschäftigen soll, anstatt uns anzumotzen." Antwortete Sirius in einem genervten Ton.

Kurz darauf brachen sie alle in lautes Gelächter aus.

James und Sirius warfen sich theatralisch in die Arme des anderen.

„Ich würde dich nie verlassen mein Bruder." Schluchzte Sirius gespielt.
„Das weiss ich doch." Erwiderte James gerührt.

Lily schlug sich mit der Hand gegen die Stirn und Remus verdrehte lachend die Augen.

Es vergingen ein paar Minuten bis sie sich wieder beruhigt hatten.

Lily warf einen Blick auf ihre Armbanduhr.

„Wenn wir wenigstens zur zweiten Stunde pünktlich kommen wollen, sollten wir uns langsam auf den Weg machen."

James nickte.

„Ja du hast recht."

Sirius stöhnte.

„Jetzt lässt Krone auch noch den Streber raushängen." Grummelte er genervt.

James schlug ihm auf den Oberarm.

„Auuu Krone, das hat wehgetan." Fluchte Sirius, konnte sich aber ein Lächeln nicht verkneifen.

James ignorierte ihn.

„Kommt ihr endlich?" Fragte Lily genervt, die sich bereits auf den Weg zur Krankenflügeltür gemacht hatte.

James verabschiedete sich von Remus und folgte ihr.

„Ich komm später wieder." Sagte Sirius noch, bevor er Remus einen langen, aber sanften Kuss gab und dann den beiden anderen nachjagte.

Lily erklärte Professor Connor, ihrer Lehrerin für Muggelkunde, wo sie gesteckt hatten und die, bereits ein wenig in die Jahre gekommene, Professorin hatte keine Einwende und liess sie wortlos Platz nehmen.

To the Moon and back {Wolfstar Fan-Fiction}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt