Da ist sie wieder weg *Ehrlich Brothers Fanfiction*

Kapitel 6

Seit Monaten hatte Chris immer öfter das Gefühl, einfach mal abschalten zu müssen und kam dann auch nur schwer in die Gänge. So auch heute. Er liebte seinen Job. Immer wieder neues erschaffen um Ihre Fans in die Welt der Magie zu entführen und sie Ihren Alltag vergessen zu lassen, doch gerade nachdem tollen Abend mit Vanessa hatte er gemerkt, dass er kaum Möglichkeiten hatte „auszubrechen" aus dem Alltag. Ausbrechen, Abschalten, Neue Kraft tanken, war für Ihn mit größer werdenden Erfolg immer schwerer geworden.

Immer musste er damit rechnen, dass er erkannt wird, oder aber das die Presse ihn anspricht. So wie gestern einfach ungezwungen stundenlang irgendwo sitzen und sich über belangloses unterhalten. Das fehlte ihm.

Sein Kopf brummte noch immer und mit etwas mehr Make up als sonst würde man das kleine Feilchen auch nicht mehr sehen. Er würde sich da voll auf die Make Up Artistin verlassen. Normalerweise schminkte sie bei anderen Jobs Wunden, heute musste sie eine verstecken, aber auch wenn man es leicht sehen würde, so war ihm das gerade egal.

Er checkte während des Stylings die Sozialen Netzwerke, aber nicht was Ihre Fans so posteten, sondern was über das gestrige Konzert von The Boss Hoss berichtet wurde.

Viel hatten er und auch Vanessa ja nicht mitbekommen, aber es war echt süß, dass Vanessa sich für ihre Ungeschicktheit so um ihn gekümmert hatte. Sie war echt ein herzensguter Mensch und eines war ihm gestern klar geworden, Ihr war es total egal was andere sagen und machen, denn sie machte ihr eigenes Ding und ließ sich nicht wie eine Marionette für irgendwas benutzen, was sie gerade in der Fanszene seine Bruders und ihm vor schlimmeren bewahrte.

Menschen, die mit dem Herz dachten und ein Helfersyndrom hatten, waren die die am meisten litten in der Szene und da teilweise durch die Hölle gingen.

Chris und Andreas verstanden nicht, wie man so mit anderen umgehen konnte und warum einige dies mit sich machen ließen bis sie begriffen was abgeht. Doch Ihre Mutter hatte es Ihnen schon mehrfach erklärt und auch Ihre Schwester, doch scheinbar dachten sie nicht weiblich genug um dies zu verstehen.

Klar ging ihnen dieser ganze Krieg der dort herrschte gehörig gegen den Strich, doch viele wollten einfach nur Aufmerksamkeit und wenn sie die bekommen, dann würden sie noch mehr fordern und so würden sie in einen unkontrollierbaren Kreislauf geraten und würden es nur noch schlimmer statt besser machen.

Sie werkelten lieber an neuen Illusionen, als sich stundenlang an den Laptop zu setzen nur um Likes zu verteilen oder auf Beiträge zu kommentieren. Das waren einfach nicht sie.

Ja es war teilweise ungeschickt, dass Chris privat mit seinem Facebook Account ausgerechnet immer bei Ihrem Fanclub reagierte und so der Eindruck erweckt wurde, dass die auf Händen getragen werden, doch es häuften sich immer mehr Emails in denen einzelne die Fanclub Leitung „anschissen" und auch noch Beweise dafür hatten, was bisher nur Gerüchte waren und da musste er sich einfach nochmal mit Andreas zusammen setzen und beratschlagen was sie tun sollen.

Ihre Fans waren nicht irgendwelche Namen bei Ihnen, sondern bei einem Großenteil wussten sie sogar die Vornamen, doch allen waren sie unsagbar dankbar. Denn ohne sie alle, ständen sie nicht dort wo sie jetzt stehen. Höher ging es eigentlich nicht mehr, aber sie hatten Angst vor dem Fall nach unten.

Es müsste ja nur irgendwas passieren, so wie damals bei Siegfried und Roy und von jetzt auf gleich wäre es vorbei.

Sie hatten vorgesorgt und sich und Ihre Familien perfekt abgedeckt, doch vor diesem Moment, dass die Hallen immer leerer blieben, die Einschaltquoten bei TV Ausstrahlungen in den Keller gehen, davon träumte Chris immer öfter und hatte Angst.

Diese Angst war mittlerweile größer, als seine Flugangst und diese Angst brachte ihn immer öfter zum Grübeln. Über sein Leben. Ob er was verpasst hat in seinem Leben.

Er grübelte nicht nur wenn er alleine war, sondern auch während er arbeitete. Irgendwas fehlte ihm, doch es würde noch lange dauern bis er merken würde was das ist.