Kapitel 20

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Chris schloss gerade die Tür des Ferienhauses auf, als sein Handy vibrierte und ihm über den extra für Vanessa eingerichteten Account eine neue Email anzeigte.

Er stellte sein Gepäck ab, zog die Jacke aus und warf sie einfach auf den nächsten Stuhl, von dem diese wieder runterrutschte und er sie liegen ließ, streifte sich die Schuhe ab und schleuderte diese auch in Richtung der Jacke und setzte sich auf den Sessel und schaute nach.

Diesen Sessel wollte seine Mutter bei der Renovierung vor 3 Jahren eigentlich wegwerfen, doch Chris hatte ihn vom Sperrmüll gerettet und hier wieder an seinen Platz gestellt.

Er gab ihm Geborgenheit, denn als kleiner Junge saß er hier immer auf dem Schoss seines Vaters und konnte die Welt einfach vergessen. Auch später, als er schon zu groß war um auf dem Schoss seines Vaters zu sitzen, saß er auf der Armlehne und genoss die Nähe oder führte mit Werner Gespräche über die Zukunft. Es waren witzige Gespräche, aber auch Ernste. Es war ein Zufluchtsort hier für Chris und das wurde ihm auch jetzt wieder klar.

Er kuschelte sich richtig in diesen großen Ohrensessel, der den Geruch von Jahrzehnten in sich trug, und Chris bildete sich sogar ein, dass er immer noch, obwohl sein Vater schon 6 Jahre nicht mehr in diesem Sessel gesessen hatte, nach ihm roch.

Chris öffnete das Emailprogramm auf seinem Handy und las die Email und alleine dass sie geantwortet hatte zauberte ihm ein Lächeln ins Gesicht.

Jetzt war ihm klar, wieso sie am Rastplatz weitere Fans gesehen hatten, das alljährliche Fanclubtreffen. Na klar, dass er da nicht selbst drauf gekommen war.

Er war hin und weg, dass sie so reagierte.

Badminton. Oh ja. Sie wusste wirklich was er gerade brauchte.

Er antwortete

Liebe Vanessa,

Vielen Dank für deine Email. Ich muss gestehen, so schnell habe ich keine Antwort erwartet und schon gar nicht mit diesen Worten.

Professionelle Hilfe brauch ich nicht. Ich brauche einfach nur Freunde die mir zu hören. Die versuchen mich zu verstehen bzw. Die mich verstehen weil sie ähnliches durchgemacht haben. Ok, dass ist etwas zuviel verlangt, weil keiner meiner Freunde in der Öffentlichkeit steht und ein Image wahren mussten, nur damit die Karriere keinen Dämpfer bekommt.

Aber es ist komisch, ich habe das Gefühl, weil Du die Sicht des Fans hast, dass Du mir helfen kannst, vielleicht einen Weg zu finden, glücklich zu werden ohne dass da draußen jemand was mitbekommt.

Ja ich bin Meister der Illusionen und Tricks, aber auch Meister Ihres Faches sind irgendwann mit Ihrem Latein am Ende, so wie ich gerade.

Ich bin erschöpft von dem was ich Tag für Tag mache. Ich habe es satt, dass man mir sagt was und wie ich etwas machen soll. Ich möchte einfach wieder ich sein, der keine Rolle ausfüllen muss die er grade nicht leiden kann.

Ich kann mittlerweile nachvollziehen, dass andere Künstler den Drogen oder Alkohol verfallen, aber keine Angst, dass werde ich nicht. Ich trink zwar auch gerne mal 1-2 Bierchen und auch mal 1-2 Bierchen zu viel, aber ich weiss immer was ich tue. Ich hab nie einen Filmriss und werde es nie übertreiben. So sehr ich meinen Vater vermisse, aber so schnell möchte ich nicht zu ihm, denn er würde mir den Kopf abreissen und in Scheiben in die Hölle schicken. Und das möchte ich definitv nicht miterleben. Jetzt schüttet ich Dir mein Herz schon per Email aus. Es tut mir leid.

Ich werde meine Termine checken und Dir schnellstmöglich einen Termin nennen für unser Match. Aber unterschätz mich nicht. Auch in Badminton bin ich nicht schlecht.

Da ist sie wieder weg *Ehrlich Brothers Fanfiction*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt