Kapitel 28

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Andreas hatte nach einigen Umwegen, dann doch das Navi gestartet. Jetzt war er ja alleine und würde sich nicht vor seinem Bruder blamieren, weil er es nun doch benutze, doch kaum das er auf der Autobahn war, stand auch auch schon in einem Stau. Achwas, Stau wäre ja überschaubar gewesen, er stand in einer Vollsperrung und das genau zwischen zwei Abfahrten, so dass er gezwungen war nun auszuharren und zu warten bis es sich auflöste.

Er bereitete sich schonmal moralisch darauf vor sich in Badehose filmen zu lassen, wobei er vielleicht seinen Bruder aufgrund seines Beziehungsstatus davon überzeugen kann die Jeans anlassen zu dürfen. Aber so wie sein Bruder gerade drauf war, musste er sich vermutlich auf ganz andere Sachen gefasst machen, denn die Rache für Verstehen Sie Spaß stand auch noch im Raum.

Doch Andreas kam auf etwas gar nicht klar, dass Chris privaten Kontakt zu einem Fan hatte. Scheinbar war es diese Vanessa, von der Chris die Frage beim Frühstücksfernsehen beantwortet hatte, und er überlegte die ganze Zeit, doch ihm fiel einfach kein Gesicht zu diesem Namen und der Angabe das sie aus Ostfriesland kommt ein.

Er hatte einfach Angst, dass Chris an die falsche gerät und die dann interner und private Sachen ausplaudert, die sie bisher immer aus der Öffentlichkeit gehalten haben. Er machte das Radio an und schaute einfach nur raus und dabei zu wie die Autos auf den Gegenfahrbahnen an ihnen vorbei fuhren ohne Hindernisse.

Andreas fiel ein Zitat ein, was er schon ewig nicht mehr genutzt hatte „Alle Hindernisse im Leben kann man überwinden, wenn man fest daran glaubt oder mit Magie". Er bekam grade Bock diese Nummer mit der Stahlplatte mal wieder aufzuführen. Er wollte mal wieder auf diesem Gestell stehen und vorher auf die mit einem Tuch bedeckte Stahlplatte hauen. Er machte sich eine Notiz in sein Handy, denn diese Nummer bot sich an, sie mal wieder zu einem TV Auftritt oder kleinerem Auftritt mitzunehmen und weil er gerade dabei war schrieb er auch noch ein paar andere Dinge auf, die er schnellstmöglich erledigen wollte. Unter anderem in Erfahrung bringen wer diese Vanessa ist.

Chris fahrt lief auch nicht ganz so rund, denn nicht nur das er vom Bahnhof in Leer (Ostfriesland) musste er erstmal mit dem IC nach Rheine und von dort dann mit einem Regionalzug nach Bünde. Klingt in der Theorie auch super, vor allem wenn man für den Umstieg planmäßig 12 Minuten hat, doch in der Praxis, sollte man sich nicht zu früh freuen, denn der IC hatte es geschafft pünktlich in Leer abzufahren, aber mit 10Minuten Verspätung in Rheine anzukommen.

Gut werden einige denken, es wird bestimmt auf einen Fernzug gewartet. Ja manchmal wird das auch wenn es so ein knapper Übergang ist und ausserdem ist Chris doch sportlich. Ja, auch dass stimmt. Aber schonmal drüber nachgedacht, dass die Wagen der 1 Klasse immer ganz vorne oder hinten am Zug sind und dadurch zusätzlich ein Längerer Weg eingeplant werden muss, als wenn man 2. Klasse fährt.

Bei Einfahrt des Zuges in den Bahnhof Rheine gab es die Info an die Fahrgäste, dass der Zug leider 10 Minuten Verspätung hat und von welchem Gleis die Anschlusszüge fahren. Da Chris aber Kopfhörer aufhatte und Rammstein laut hörte, hörte er diese Ansagen nicht. Er stieg also ganz gechillt aus und ging dann den Bahnsteig lang und da fiel ihm auf, dass viele fast schon panisch aus dem Zug stiegen und rannten. Er nahm die Kopfhörer ab und hörte die Ansagen auf dem Gleis.

„Der RE xxxx nach Herford über Bünde wartet nur noch wenige Augenblicke an Gleis 7"

„F***" dachte sich Chris, schaute auf die Gleisangabe wo er grade ist und sah, dass er sich auf Gleis 3 befand. Er nahm seine Tasche und rannte. Immer wieder dachte er sich, dass er mal wieder mehr Sport machen muss, und rief nur noch ständig Entschuldigung. Einerseits um vorbeigelassen zu werden und andererseits dafür weil er jemanden rempelte oder leicht schubste. Er musste diesen Zug bekommen, denn nur dann war er vor Andreas in Bünde an der Firma.

Er rannte sozusagen um sein Leben, denn er wollte seinen Bruder auch endlich mal übelst blossstellen, in der Hoffnung, dass er merkt wie Chris sich immer fühlte.

Immer zwei Stufen auf einmal rannte er zum Gleis hoch, doch er kam zu spät. Der Zug war weg.

Chris schmiss seine Tasche hin und liess sich dann völlig ausser Atem auf den Boden fallen.

Als er wieder etwas Luft hatte schaute er dann auf den Fahrplan und er hatte es schon befürchtet, er hatte Hunger, er musste auf Klo und der nächste Zug nachhause fuhr in 1 Stunde. 

Da ist sie wieder weg *Ehrlich Brothers Fanfiction*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt