Andreas war durch das Gepolter seines Bruders wach geworden, aber hatte keine Lust zu schauen was er schon wieder anstellte. Er hatte beschlossen Chris so gut es geht aus dem Weg zu gehen bis Gras über Ihren Streit gewachsen war. So hatten sie es auch als Kinder immer gemacht. Mittags dicker Zoff und Rauferei und abends saßen sie dann, notgedrungen, wieder als wäre nichts gewesen beim Abendbrot. Manchmal wünschte sich Andreas diese Zeit zurück. Unbeschwert und glücklich, ohne Sorgen und Kummer, einfach nur Kind sein. Einfach nur an heute nicht an morgen denken. Den Blick aufs hier und jetzt richten und nicht den Kopf zerbrechen was in 1 Woche, in 1 Monat oder in 1 Jahr ist.
Von heute auf morgen könnte etwas passieren was keiner ahnt und sie würden nicht mehr auftreten können. Was würden sie dann tun. Finanziell waren sie soweit abgesichert das sie einige Monate durchhalten können. Doch was war mit den Firmen die durch sie verdienten. Die Logistiker, die Ihnen die Trucks zur Verfügung stellen um von A nach B zu kommen. Der Veranstalter der sich um die Buchungen der Hallen kümmerte, die Ticketverkaufsportale die Ihre Eintrittskarten verkauften.
Soviel hingen daran ob sie auftreten können. Ohne Chris konnte er aber nicht auftreten. Nicht nur weil sie nur zusammen die Ehrlich Brothers waren, sondern auch weil jeder seine Fertigkeiten und Fähigkeiten mit einbrachte und Chris war nun mal der Showdesigner während Andreas eher der Handwerker war.
Geschwister ohne Streit, gab es sowas. Früher war es der Schokoriegel worüber sie stritten, heute waren es halt andere Dinge. Andreas hatte es doch nur gut gemeint und nun standen sie vor einer Katastrophe. Sie konnten nur mit ansehen wie nun alle auf Vanessa los gingen und konnten nicht helfen, denn dann würde es nie wieder ein gemeinsames Kaffee trinken mit Vanessa abseits der Shows geben.
Gut aktuell sah es ohnehin danach aus, aber Andreas wollte einfach die Hoffnung nicht aufgeben, dass Vanessa wieder ein Teil Ihrer Familie wurde.
Gerne hätte Andreas sie als Schwägerin, denn sie passte so toll zu Chris. Sie ergänzten sich, aber hatten auch so etwas wie eine Seelenverwandschaft. Er hatte aber mittlerweile eingesehen, dass zwischen Chris und Vanessa nicht mehr als Freundschaft werden würden. Die beiden waren erwachsen und mussten für Ihr Leben entscheiden und das hatten beide getan. Sie waren immer nur dicke Freunde, aber den Schritt weiter wollten beide nicht gehen, auch wenn es sich Chris Familie wünschen würde, wenn er eine Partnerin finden würde, die genau so wie Vanessa war.
Andreas hatte eingesehen, dass man mit einem Menschen, der Fan ihres Tuns war, der sich gerne verzaubern liess und dass am liebsten 2-3x die Woche, eine tolle Freundschaft haben konnte, die im Verborgenen stattfinden musste, aber dass es nie dazu kommen würde, das man Partner wurde.
Er verstand jetzt was sein Vater damals meinte als er sagte „Fangt nie was mit einem Fan an. Es könnte dass Ende eurer Karriere sein."
Damals kämpften sie noch um jeden Zuschauer, der Durchbruch war weit weg. Doch Ihr Vater hatte immer einen Siebten Sinn gehabt.
Dann wenn Chris und Andreas aufgeben wollten, dann war Ihr Vater der wenige der Ihnen die Kraft und den Mut gab weiter zu machen und nicht aufzugeben.
Heute waren es Chris und Andreas die Ihren langjährigen Fans Kraft und Mut für den Alltag gaben dort nicht aufzugeben, gegen Krankheiten zu kämpfen, die zum Teil Lebensbedrohend waren.
Doch was ist mit diesen Menschen wenn sie nicht mehr auftreten können? Was passiert mit diesen wenn diese nicht wissen, wann und ob sie die Brüder jemals wieder auf der Bühne sehen können?
Andreas, als ältester musste sich darum kümmern, dass sein Bruder und er weiter gemeinsam auftreten. Auch wenn ein Streit nicht das Karriereende war, aber sie mussten zusammenhalten. Für Ihre Fans, die schon soviel für sie auf die Beine gestellt haben, für Ihre Mitarbeiter, für alle anderen die davon abhängig waren Geld zu verdienen, aber vor allem für sich selbst.
Wer hat schon gerne Streit mit seinem Bruder, oder seiner Schwester? Wer streitet sich schon gerne mit seinen Eltern? Niemand weiss was morgen ist, also müssen wir das beste aus dem Heute machen. Denn die Vergangenheit kann man nicht Ändern, die Zukunft nicht vorhersehen, aber die Gegenwart kann man zum besten machen um glücklich zu sein und zu werden.
Nachdem Andreas dies alles durch den Kopf gegangen war und das trotz tierischer Kopfschmerzen, ging er rüber in die Firma und wollte mit seinem Bruder sprechen. Doch der war nicht da. Weder an seinem Schreibtisch, wo aber definitiv jemand heute schon war. Doch der Kaffee in der Tasse war kalt. Der Laptop aufgeklappt aber schon in Ruhemodus, der dem Bildschirmschoner nach 1 Stunde folgt. Andreas ging in die Werkstatt und in sämtliche Bereiche wo Chris sonst noch sein könnte, doch er war nicht da. Wie vom Erdboden verschluckt. Wieso war er immer dann weg, wenn Andreas mit ihm sprechen wollte?
Vanessa lief am Deich entlang und liess sich den Wind ins Gesicht wehen. Sie zog ihren Schal etwas weiter hoch und lief weiter. Sie ahnte nicht, dass sie verfolgt und beobachtet wird. Wieso auch? Sie wollte gerade einfach nur nachdenken, oder besser. An nichts denken. Einfach nur den Moment genießen. Sie liess den gestrigen Tag nochmal Revue passieren. Mit dem Wissen, dass Chris nichts wusste hatte sie eine andere Sichtweise auf die Dinge und verstand nun seine Blicke auch anders. Stephie hatte Ihr gesagt, dass Andreas und sie Ihr und Chris einen Stubs geben wollten, doch Amore spielen scheinbar nicht ihr Ding war und sie deshalb falsch gehandelt haben. Stephie würde in Zukunft dafür sorgen, das Andreas sich aus Chris Privatleben oder besser aus Liebesdingen raushält. Denn Andreas hatte wohl auch schon eingesehen, dass es man im Fettnäpfchen noch ungemütlicher saß als im Glashaus was mit Steinen beschmissen wird.
Während Vanessa da so saß und zum Horizont schaute, raschelte es neben ihr. Sie erschreckte sich total, doch sie sah dort niemanden.
Sie beschloss weiter zu gehen.
Sie hatte nu das Gefühl das ihr jemand hinter her lief, doch jedesmal wenn sie sich umdrehte war da niemand.
Sie beschleunigte ihre Schritte weil sie ein unbehagliches Gefühl im Bauch hatte. Viele Ihrer Bekannten wussten das sie hier wohnte. Und viele davon schossen gerade gegen sie. Sie bekam Angst.
Sie lief vom Deich runter zur Strasse und hoffte das es ihr hier besser geht und sie hier den oder die Verfolger besser sah.
Sie lief nachhause und drehte sich immer wieder um oder schaute auch mal unauffällig unterm Arm durch, doch sie sah niemanden. Vanessa zweifelte nun schon an sich selber und ob sie Verfolgungswahn hatte. Kurz bevor sie in Ihre Strasse einbog schaute sie sich nochmal genau um. Auch auf der anderen Seite, doch sie sah nichts. Es war keine Menschenseele unterwegs, wie konnte sie dann das Gefühl haben das sie verfolgt wird.
Sie war schon fast an Ihrer Haustür als sie wieder ein Geräusch hinter sich hörte.
Vanessa schaute sich um und musste lachen und ging in die Hocke.
„Wo kommst Du denn her? Bist Du mir gefolgt? Oder hast Du nur auf mich aufgepasst.?"
Vanessa hob das kleine Fellbündelchen auf was sie unwillkürlich an einen Löwen erinnerte und irgendwie war ein Löwe ja auch ein Miezekätzchen so wie dieses hier im Miniformat. Während Vanessa diese sehr junge Katze auf dem Arm hatte, schaute sie ob sie erkennt ob es sich um ein Männchen oder Weibchen handelt und hatte direkt einen Namen als sie sah das es sich um einen Kater handelt. Brutus.
Vanessa beschloss dem kleinen Kater erstmal mit nachhause zu nehmen und machte ein Foto uns stellte diesen Online und machte Flugblätter um den rechtmässigen Besitzer zu finden und vergass durch Ihren neuen Mitbewohner total Chris zu antworten. Sie hatte jetzt eine neue Aufgabe und Brutus tat ihr so gut, wie Chris es getan hatte, nur dass Brutus keine Widerworte gab aber dennoch ordentlich Trubel in Ihr Leben brachte. Denn Katzen, gerade ganz junge, haben einen eigenen Kopf und wühlen auch gerne mal in Schubladen und man fragt sich, warum tut sie das jetzt.
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Da ist sie wieder weg *Ehrlich Brothers Fanfiction*
FanfictionEine Zufällige Begegnung wird zu einer sehr guten Freundschaft zwischen Chris Ehrlich und einem langjährigen Fan. Es muss nicht immer Liebe im Spiel sein.