Kapitel 8

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Gepusht vom Song der Jungs kommt heute dann doch noch ein Kapitel 

Chris hatte die vergangene Nacht mega schlecht geschlafen und sich einfach nur auf eine Liege gelegt die hier so rumstand um ein kleines Powernapp zu machen, als sein Bruder mal wieder nichts besseres zutun hatte ihn zu fotografieren. Um es etwas theatralischer zu gestalten hatte er Chris noch den Kühlbeutel ins Gesicht gelegt und dann einfach das Foto gemacht.

Doch durch die kühle war Chris wach geworden und konnte es nicht verhindern das Andreas dies Bild postet. Ihm blieb nichts anderes übrig als den Text dann noch rasch zu ergänzen, denn er wusste das sich die Fans bei solchen „Verletzungsbildern" immer direkt Riesen Sorgen machten und die Shows in Gefahr sahen, auch wenn sie bisher erst einmal eine Show absagen mussten, weil Chris nicht wollte das sein Bruder nach einer nicht richtig auskurierten Bronchitis dann mit einer Lungenentzündung auch einfach weiter machte.

Sie waren beide hart im nehmen, aber die beiden hatten Ihre Grenzen dabei genau im Blick.

Die letzten Shows waren gut gelaufen, auch wenn Chris der Kopf zum Ende hin immer sehr dröhnte, doch was einen nicht umbringt, macht einen nur Härter und Stärker.

Chris lag dann einfach weiter dort rum und starrte an die Decke. Immer öfter kam er ins grübeln, doch was hatte er sonst ausser seinen Job der mehr als ein Beruf war, sondern für Ihn, genauso wie für Andreas, Berufung.

„Nichts geschieht ohne Grund" sagt ein Sprichwort und das beide sich nach und nach in die Magie und das Zaubern verliebt hatten und daran geglaubt hatten bevor es andere taten, dass man davon seinen Lebensunterhalt bestreiten kann, war der Grund Ihres Seins.

Sie haben soviel Energie, Zeit und auch Geld in ihr schaffen gesteckt, um die Menschen in eine andere Welt, der Welt der Illussionen, entführen zu können.

Der Erfolg kam nicht Übernacht, sondern war harte Arbeit und dass sie nun dort oben auf der Karriereleiter standen genossen Sie sehr, auch wenn sie sich oft gegenseitig kneifen mussten um es zu realisieren.

Dieser Erfolg konnte von heute auf morgen vorbei sein, wie man an Ihren grossen Vorbildern Siegfried und Roy gesehen hatte. Ein Schwächeanfall auf der Bühne, die Liebe eines Tieres zu seinem Besitzer und es war vorbei.

Andreas und Chris arbeiten nicht mit lebendigen Tieren, aber sie waren teilweise sehr tollkühn was Ihre Nummern anging und hatten dadurch ein großes Verletzungsriskio und bisher schon etlichen Schutzengel graue Haare beschert, die freiwillig in Rente gegangen sind, weil sie es nicht mehr aushielten.

Chris kam ein Unfall wieder in den Kopf.

Es war die Generalprobe ihrer ersten DVD Aufzeichnung „Magie- Träume erleben" in den Sinn, die sie auf eigenes Risiko und unter eigener Regie auf die Beine gestellt hatten.

Es war eine der großen Nummern, an deren Ende Chris am anderen Ende der Halle an einer dicken Gliederkette in 4 Metern höhe in mitten der Zuschauer wieder auftaucht.

Es war nicht das erste mal, dass Chris und Andreas diese Nummer aufgeführt haben, oder auch geprobt. Doch irgendwann machte auch das beste Material mal schlapp und so stürzte Chris ab und landete unglücklich, wodurch er sich 2 Rippen nahe am Herzen brach.

Gut getapt mittels Stützverband, und mit ordentlich Medikamenten gegen die Schmerzen zog er am nächsten Tag die Show komplett durch. Auch diese Nummer, mit neugeschweisster Kette machte er wieder.

Aus „Die eigenen Ängste angehen, nicht nur verdrängen" entstand in einer anderen Nummer im nachfolgenden Programm der Satz „Die eigenen Träume angehen, nicht nur verdrängen".

Sie lebten Ihren Traum und den wollten sie noch lange Leben. Das einzige zum vollkommenden Glück in Chris Leben war sein Privatleben, welches teilweise fremdbestimmt ist und die Schattenseite des Erfolges war.

Und diese Schatten wurden immer größer, denn er wurde auch älter und wünschte sich eine eigene Familie. Eigene Kinder, mit denen er spielen konnte und an dessen Betten er sitzen kann wenn sie krank sind und einer Frau die er über alles liebt und die Ihn liebt. Ihn, Christian Reinelt, nicht Chris Ehrlich den Showmagier.

Freunde hatte er einige, mit denen er sich regelmäßig traf, doch die hatten mittlerweile alle nach und nach geheiratet, wurden Väter, waren erfolgreich in Ihren Berufen, doch die Gesprächsthemen hatten sich verändert. So verändert, dass er nicht mehr mitreden konnte und mehr das Gefühl hatte das Fünfte Rad am Wagen zu sein, als ein wichtiges Element in der Freundschaft, die immerhin schon 20-25 Jahre bestand hatte.

Er trat auf der Stelle und kam nicht voran, weil er irgendwann den Zeitpunkt verpasst hatte sowohl sich beruflich als auch privat weiterzuentwickeln.

Alles was sich weiter entwickelt hatte, waren die Ehrlich Brothers, nur Christian Reinelt nicht und das machte ihn nachdenklicher den je.

In 2 Jahren wurde er 40 und von einem glücklichen Privatleben war er meilenweit entfernt.

Ihm fielen wieder die Augen zu und er träumte

Chris stand vor einer Grundschule. Er kannte sie genau, denn hier stand er schon öfter um seine Nichte und seine Neffen früher mal abzuholen. Mittlerweile war seine Schwester hier sogar Leiterin. Er wusste nicht genau was er hier gerade tat.

Holte er seine Nichte ab? Nein, die war ja schon auf dem Gymnasium und besuchte die 6. Klasse.

Holte er seine Schwester ab? Nein, das war auch unwahrscheinlich.

Die Schulglocke klingelte und die Kinder dieser Schule kamen aus dem Gebäude gerannt und liefen zu Ihren Eltern die hier mit Chris standen.

Ein kleiner Junge der vorher seiner Mutter seinen Ranzen und Sportbeutel gegeben hatte, kam auf Ihn zu.

„Hallo Herr Reinelt."

„Oh Hallo" Gerne hätte er den jungen mit Namen angesprochen, doch er wusste ihn nicht.

„Darf Leo heute nachmittag zu mir spielen kommen?"

Chris schaute Irritiert und bevor er antworten konnte, sprach ein anderer Junge und zog an seiner Kapuzenjacke.

„Bitte, Papa. Ich mach heute auch extra schnell mit den Hausaufgaben."

Wie automatisch sagte Chris das was ihm gerade einfiel.

„Ähm, ja, meinetwegen, aber wir müssen da glaub ich die Mama fragen ob sie schon was anderes geplant hat."

Leo fing an zu lachen.

„Guter Witz Papa."

Chris schaute irritiert. Wieso war es ein Witz? Und wieso Papa?

Doch bevor Chris noch was sagen konnten, liefen ältere Kinder an Ihnen vorbei und das was er da nun hörte, machte ihn traurig aber klärte gerade einige Antworten.

„Schau da ist der Leo, der wieder von seinem Papa abgeholt wird, der sein Opa sein könnte und der nie eine Mama hatte, weil die bei der Geburt krepiert ist um ihn nicht mehr ertragen zu müssen."

Chris wachte nass geschwitzt auf und musste sich erstmal orientieren. Er setzte sich auf, schmiss dabei eine Wasserflasche um, die neben dieser Liege stand und wischte sich erstmal durchs Gesicht um wieder richtig zu sich zu kommen. Ihm war klar, dass war sein Unterbewusstsein und dass machte ihm gerade Angst. 

Da ist sie wieder weg *Ehrlich Brothers Fanfiction*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt