Kapitel 18

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Wie die Brüder es schon erwartet hatte, war Hilde die Managerin nicht begeistert, denn versuchte die beiden immer wieder zu erreichen, weil sie wissen wollte was dieser „Käse" sollte.

Doch Chris schlief bis zur Firma und Andreas hatte sein Handy irgendwann stumm geschaltet, weil er sich nicht den Anschiss einfangen wollte den sein Bruder verdiente.

Doch der schlief so tief und fest, dass er erst wach wurde als Andreas die Tür an seiner Seite öffnete und Chris dadurch halb aus dem Auto flog.

„Sag mal spinnst Du. Wie gut das ich angeschnallt bin, sonst wäre ich hier auf den Boden geknallt."

„Glaub mir, ich hätte das nicht gemacht wenn es gefährlich gewesen wäre. Na komm, Hilde wartet schon da oben am Fenster und was ich so erkennen kann, ist diese so stinksauer wie ich."

Chris rief sich den Kopf.

„Immer noch Kopfschmerzen?" fragte Andreas besorgt

„Ja, aber nach der Nacht und deinem Gebrüll kein Wunder."

Chris nahm seine Laptop Tasche, seine Jacke und ging ins Bürogebäude und Andreas folgte ihm mit seinen Sachen und Kai lief mit den beiden Koffern hinterher.

Doch Andreas und auch Kai bleiben noch vor der Tür draussen stehen, denn Hilde hatte Chris bereits in der Mangel, kaum dass er durch die Tür gegangen war.

„Also ich geh da jetzt nicht rein. Das ist mir zu gefährlich" sagte Andreas zu Kai oder mehr zu sich selber.

„Dir wird aber nichts anderes übrig bleiben, aber falls es Dich beruhigt, Du warst gegen das was ich da höre noch sehr sanft zu deinem Bruder."

„Das beruhigt mich grade nicht, sondern macht mir noch mehr Angst. Aber danke für deinen versuch der Ermutigung da rein zu gehen."

Wie aufs Stichwort hörte Andreas nun Hilde nur noch brüllen „Wo ist eigentlich dein Bruder geblieben?"

„Ich bin hier, und Du kannst auch ruhig mit uns sprechen. Denn ich bin an dem was Christian da heute früh gemacht hat nicht ganz unschuldig und ich saß mit am Tisch als er stumm blieb."

„Danke Bruder, aber ich kann mich alleine gegen diese Vorwürfe wehren, bzw. Ich habe den Mist gemacht und muss jetzt mit den Konsequenzen leben."

„Das schlimme eure Fans fanden es auch noch genial, dass Chris da nur Mimiktheater gespielt hat, aber nicht gesprochen. Ausser bei der einen Frage. Aber eines musst Du mir noch beantworten. Warum hast Du die Gerüchte angezettelt, dass Du eine Freundin hast?"

„Hab ich doch gar nicht. Ich hab nur ganz klar gemacht, dass meine Lippen dafür versiegelt sind und ich dazu nichts sage, denn dass ist mein Privatleben und das wird es auch bleiben."

„Natürlich bleibt es dass, aber klug war es nicht" mischte sich dann Andreas ein.

„Ach ja, ich vergaß, Christian Reinelt gibt es ja nur auf den Papier und Euch allen ist es scheiss egal wie es mir geht, Hauptsache Chris Ehrlich funktioniert immer so wie Ihr es wollt, denn Chris Ehrlich hat kein Privatleben und somit Christian Reinelt auch nicht. Ihr müsst dieses Leben ja nicht führen. Und nur zu Eurer Info. Es ist ein scheiss Leben."

Dann ging Chris hoch ins sein und das Büro von Andreas und schmiss die Tür zu und setzte sich an seinen Schreibtisch, legte den Kopf auf die Arme vor sich und weinte.

Es entlud sich gerade alles bei ihm. Er weinte so sehr, dass die Nase so schlimm lief, dass er das Gefühl hatte keine Luft mehr zu bekommen.

Dieses Leben nahm ihm gerade die Luft zum atmen. Er stand auf, holte sich ein Taschentuch und putze seine Nase.

Er saß hier und schaute raus aus dem Fenster und sah seinen Bruder rüber zu seinem Haus gehen.

Er sah wie seine Nichte Andreas entgegen lief und er sie fest in den Arm nahm und dann hoch hob.

Chris wusste, als nächstes würde Andreas seine Frau begrüßen und dann seine Söhne, falls die gerade nicht mit Freunden unterwegs waren.

Auf Chris wartete wieder keiner und es war egal, ob er hier sitzt oder bei sich zuhause oder ganz wo anders.

Chris saß einige Zeit dort und dachte nach und entschloss sich dann diesen ganzen Mist einfach mal 2 Tage zu entfliehen.

Er schrieb einen kurzen Brief an Andreas.

Hallo Bruder,

Ich habe einfach keine Kraft mehr das zu machen, was alle von mir verlangen. Ich muss wieder zu mir kommen und nehme mir hiermit 2 Tage Urlaub.

Ja, ich nehme mir mal spontan frei, so wie Du es öfter tust, weil der blöde kleine Bruder ja schon die Stellung hält weil er sonst nichts vor hat. Aber genau dieser kleine Bruder bricht jetzt mal die Regeln und dreht sie zu seinen Gunsten.

Ich werde pünktlich in 3 tagen um 9Uhr wieder hier im Büro sein, aber bis dahin nicht erreichbar sein. Alles wichtige was gemacht werden muss liegt in meiner blauen Mappe. Das kannst Du ja mal machen, dann siehst Du wer hier den Löwenanteil die letzten Monate gemacht hat und immer noch macht, weil Du mehr Zeit mit deiner Familie haben wolltest in der Zeit wo wir nicht unterwegs sind.

Ich hab es einfach satt, eigentlich nur noch Chris Ehrlich zu sein und will jetzt endlich mal wieder Christian Reinelt sein.

Und zu deiner Frage heute im Auto, ob meine Rebellion mit einer Frau zu tun hat.

Ja hat es, aber nicht so wie Du denkst. Es gibt nämlich auch Begegnungen mit dem anderen Geschlecht ohne dass man an Knick Knack und Knutschi denkt. Man kann als Mann auch in einer Frau einen Kumpel finden und das habe ich getan. Sie sieht in mir, wenn ich Private Sachen trage, auch den privaten Christian und nicht den aufgebrezelten Chris Ehrlich.

Bis dann

Dein kleiner Bruder

P.s. Versuch es erst gar nicht mich anzurufen oder anders zu erreichen. Ich habe das Handy nur für den Notfall mit, werde es aber sonst auf Flugmodus haben und nicht erreichbar sein.

Chris las sich alles nochmal durch packte den Brief dann in einen Umschlag, den er vorher aus der Schreibtischschublade geholt hatte und klebte ihn dann von aussen an die Bürotür und zog die Tür zu und ging zu seinem „Golfi" und fuhr nachhause packen.

Er wusste genau wohin er will, und rief sich parallel zum packen ein Taxi, was ihn dann zum Bahnhof nach Herford bringen sollte.

4 Stunden später stieg er dann aus dem Zug aus und roch schon die Seeluft und atmete diese tief ein. Es war mittlerweile später Abend, doch das hinderte ihn nicht daran den Weg zum Ferienhaus der Familie zu Fuss zu gehen, statt mit dem Taxi zu fahren. Der Wind wehte ihm um die Nase und es tat einfach nur gut. Hier war er einfach nur er, und nicht Chris Ehrlich. 

Da ist sie wieder weg *Ehrlich Brothers Fanfiction*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt