Kapitel 72
Während des ganzen Abends hatte Heidi Vanessa mit Argusaugen weiter unter die Lupe genommen. Sie fand Vanessa sehr nett, und so war es auch kein Problem für sie dass man das förmliche Sie mit dem Du tauschte. Doch dass sie aus der Fanszene war und dort auch weiter bleiben wollte, dass machte ihr Bauchschmerzen. Es war für Heidi ein rotes Tuch, dass Chris diesen Kontakt hergestellt hatte und in Vanessa eine enge Freundin geworden war.
Als sie sich dann mit Stephie um den Abwasch kümmerte und beide mit den Abtrockentüchern das geschehen im Wohnzimmer beobachten sagte Stephie dann etwas was bei Heidi wie ein Blitz einschlug.
„Schon süß die beiden, wieso sehen sie einfach nicht dass Ihre Herzen in Flammen stehen?"
„Weil es nicht so sein darf. Vanessa wird nicht Chris Frau, dass werde ich zu verhindern wissen. Sie will doch nur damit angeben, dass sie Ihn ins Bett bekommen hat und sich von ihm alles bezahlen lässt. Wir haben es doch die letzten Jahre bei anderen gesehen. Erst gaukeln sie die große Liebe vor und dann nehmen sie ihn aus und brechen ihm das Herz."
Da Heidi so laut gesprochen hatte, dass alle es gehört haben, stand Vanessa und Chris fast zeitgleich auf und gingen zu Heidi. Chris wollte seiner Mutter ein paar Takte sagen, doch dazu kam er nicht, denn Vanessa schoss an ihm vorbei und holte zum verbalen Schlag gegen Heidi aus, womit niemand gerechnet hatte. Doch die Worte waren deutlich.
„Sie wissen rein gar nichts von mir. Ich lass mir nix von Christian bezahlen. Eher verschulde ich mich, als das er nur einen Cent für mich ausgibt. Ausserdem will ich ihn weder ins Bett noch sonst wo haben, weil Christian nur ein guter Freund ist, aber nie MEIN Freund sein wird. Eher werde ich lesbisch bevor ich etwas mit dem Mann anfange der mich immer wieder meine beschissenen Zeiten im Leben hat vergessen lassen. Christian und ich verstehen uns, wie Kumpel sich verstehen. Ich würde für ins durchs Feuer gehen und er wird sich wie alle hier immer auf mich verlassen können, aber um kein Geld der Welt, lasse ich mir mein Leben, was ich mir nach langer Krankheit mühevoll wieder erkämpfen musste, wo ich Freunde gefunden habe, die die selbe Leidenschaft wie ich teilen, nämlich sich in den Shows Ihrer Söhne Kraft und Energie zu holen um das Leben zu meistern, was ohne Bedienungsanleitung kam und jeder seinen eigenen Weg finden muss mit den Tatsachen klar zu kommen. Wissen sie eigentlich dass viele Fans schon tot wären, wenn es Ihre Söhne nicht gebe und Ihre Shows. Eine sehr gute Freundin wurde emotional misshandelt und finanziell missbraucht, wo Ihre Söhne mittel zum Zweck waren, dass sie dies hat alles mit sich machen lassen, wollte sich das Leben nehmen, wurde dann von den Mädels aufgefangen die sie durch Ihre Söhne kennengelernt hatte, diese standen ihr immer bei und tun es auch weiterhin, obwohl es Ihr gerade total beschissen geht, weil sie an einer der gefährlichsten Krankheiten der Welt durch diese Misshandlung erkrankt ist."
„Wer hat Krebs?" Wollte Andreas wissen, der mittlerweile genauso geschockt wie sein Bruder hinter Vanessa standen.
„Nicht Krebs. Für Krebs gibt es Medikamente, Speziallisten und Kliniken. Doch für die Krankheit gegen die meine Freundin täglich ankämpft, dafür fallen keine Medikamente vom Himmel und einen Therapeuten zu finden, der Zeitnah behandeln kann ist wie die Nadel im Heuhaufen. Diese Krankheit heisst depressionen und der betroffene hat schwer zu kämpfen mit den inneren Dämonen. Sie kämpft gegen diese Dämonen. Holt sich kraft in den Shows um sich von diesen Inneren Dämonen nicht umbringen zu lassen. Und alle Ihre Freunde kommen aus der Fanszene und ich werde diese nicht im Stichlassen weil ich etwas mit Ihrem Sohn anfange. Freundschaft ist nämlich manchmal wichtiger als Liebe."
„Wer? Wer ist erkrankt?" Wollte Andreas immernoch mit zittriger Stimme und Tränen in den äugen wissen.
„Das tut nichts zur Sache. Es würde nichts ändern, wenn ihr wüsstet wer sie ist."
„Doch würde es, weil wir ihr vielleicht mal Genesungswünsche überbringen können." Sagte Chris dann.
„Nein, ich sage Euch nicht wer sie ist, weil sie es sicher nicht toll findet wenn ich Ihre Identität preis gebe. Ihr seid doch mental so clever. Glaubt mir, wenn ihr sie das nächste mal seht, dann werdet ihr es wissen wen ich meine, denn sie hat sich verändert und wird nicht mehr so oft in Euren Shows sitzen."
Bevor Chris und Andreas noch was sagen konnten kam Heidi zu Vanessa.
„ Ich möchte mich für meine Worte entschuldigen. Sie haben gerade durch Ihre Worte bewirkt, dass ich sie nun anders sehe. Es gibt solche und solche und ich habe Sie in die falsche Schublade gesteckt. Bitte entschuldigen Sie vielmals"
Heidi hielt Vanessa ihre Hand hin.
Bevor Vanessa diese annahm zögerte sie, was Chris die Möglichkeit gab etwas zu sagen, was den anderen gerade nicht aufgefallen war, sondern es erst jetzt klar wurde als Chris es sagte.
„Mama, warum Siezt Du Vanessa plötzlich wieder?"
„Weil ich nochmal bei Null mit Vanessa anfangen möchte und da gehört es dazu das man sich erstmal förmlich begegnet bevor ich Ihr erneut das Du anbiete. Und ich hoffe das deine Frau mal genauso wie diese Frau für Ihre Freunde einsteht, denn dann wird diese Frau sich auch so für Dich einsetzen wenn man Dir was will. Meinetwegen braucht Vanessa nicht lesbisch werden, sondern dürfte deine Frau werden. Aber scheinbar braucht Amor eine Brille um mal ins schwarze zu treffen."
Vanessa lief rot an und gab schüchtern Heidi die Hand, die dann sofort das Du anbot und Vanessa fest in den Arm nahm.
Es war auch mittlerweile spät geworden und Vanessa hatte den unbändigen drang nachhause zu fahren. Da sie seit stunden keinen Alkohol getrunken hatte setzte sie sich dann in Ihr Auto und fuhr heim. Chris stand am Straßenrand und schaute Vanessa mit tränen in den Augen hinter. Andreas wollte seinen kleinen Bruder reinholen und griff ihn an der Schulter.
„Na komm wieder rein. Und lass uns dann noch etwas aufräumen und dann auch ins Bett." Sagte Andreas.
„Da ist sie wieder weg." Sagte Chris traurig.
„Ja und in ein paar Stunden seht ihr Euch wieder. Denn ich brauch Dich als Schiedsrichter."
„Bei Vanessa brauchst Du keinen Schiedsrichter. Die macht Dich so platt dass, ich nur die Punktetafeln von Ihr wechseln werde."
„So schlimm wird es schon nicht. Ich spiel ja nicht das erste mal Badminton."
„Sie auch nicht, und glaub mir, egal oder verkatert, gegen diese Frau hat keiner eine Chance. Selbst wenn sie ein Bein in Gips hätte, würde sie haushoch gewinnen."
„Ok, dann muss ich meine Taktik ändern. Wir fahren morgen 1 Stunde eher in diese Halle und Du musst mein Gegner sein beim Warmspielen."
„Das wird Dir auch nichts nützen", sagte Chris schmunzelt, „Aber ich werde Dich gerne unterstützen, denn ich weiss wie es sich anfühlt zu verlieren."
Beide gingen rein und gerade war aus der Musikanlage ein Lied zu hören, was Chris auf eine Idee brachte. Er räumte noch schnell alles mit weg, was noch so rumstand und verschwand dann in sein Zimmer wo er sich den Laptop schnappte und nach einer Band bei Eventim suchte.
Schnell hatte er die passende Seite gefunden und checkte parallel seinen Kalender mit dem Tourkalender dieser Band und hatte Glück.
Dann wenn er frei hatte, waren sie in Bremen und er orderte zwei Karten für den Innenraum. Natürlich hätte er auch das VIP Paket buchen können, doch er wollte dort genauso unauffällig wie zu BossHoss hingehen und er wusste Revolverheld ist die zweite Lieblingsband von Vanessa. Damit wollte er ihr gestehen wer damals Ihre Tickets gekauft hatte, als sie das Geld für Ihr neues auto brauchte und für alles danken was sie in den letzten Wochen für Ihn getan hatte. Das dieser Konzertbesuch noch über die weitere Freundschaft von Vanessa und Chris entscheiden würde, ahnte niemand.
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Da ist sie wieder weg *Ehrlich Brothers Fanfiction*
FanfictionEine Zufällige Begegnung wird zu einer sehr guten Freundschaft zwischen Chris Ehrlich und einem langjährigen Fan. Es muss nicht immer Liebe im Spiel sein.