Kapitel 27

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Chris hatte auf diesen ständig Streit mit seinem Bruder wegen Geringfügigkeiten einfach keine Lust mehr und sah nur wieder eine Flucht vor ihm als Ende dieses Streites. Sie waren beide Urlaubsreif und dadurch gingen beide schnell an die Luft, doch wenige Tage mussten sie sich alle noch zusammen reissen, bevor es dann in den urlaub geht und alle Ihre Akkus wieder aufladen können.

Chris nutzte die Zugfahrt und kontrollierte seine Emails und sah jetzt erst, dass er eine Email von Vanessa im Postfach hatte, die er noch nicht gelesen hatte.

Lieber Christian,

Ich bin schockiert zu lesen, dass Du so unglücklich bist. Es hat mich zu tiefste bewegt, was Du mir geschrieben hast.

Ich hab immer ein offenes Ohr für Dich, aber hast Du wirklich niemanden in deinem direkten Umfeld, der Dir zuhören kann und evtl helfen.

„Nee, Vanessa, ich hab leider niemanden. Andreas hab ich mein Herz ausgeschüttet, doch dem ist es trotzdem egal wie es mir geht, weil es ihm gerade mehr stört, dass wir uns schreiben" dachte Chris und las weiter.

Ich bin einfach zu weit weg, auch wenn mein Zug gerade in Herford halt macht.

„Hätte ich das mal eher gewusst, dann wäre ich mir Ihr gefahren, aber dann wäre ich sicherlich jetzt noch nicht auf dem Weg wieder zurück"

Übermorgen muss ich wieder arbeiten und Du hast auch noch einige Shows auf der Agenda stehen.

Der eine hatte feste Arbeitszeiten und der andere war Sklave eines engmaschigen Terminkalenders. Früher wollte er nie einen Bürojob machen, weil das einfach nicht seinem Naturelle entsprach, und was hatte er nun, einen Job wo er sehr viel im Büro saß, weil er es damals einfach unterschätzt hatte eine Firma zu leiten und auch noch Illusionen zu planen und Shows aus dem Boden zu stampfen die es so noch nie gab.

Du schaffst das. Du bist ein wundervoller Mensch und Dir liegen die Menschen zu Füssen.

„Naja, sie sitzen oder stehen mir zu Füssen, trifft es wohl eher, denn wenn die Zuschauer liegen würden..." Chris stellte es sich gerade bildlich vor und musste lachen. Er konnte es nicht glauben, aber solche kleinen Worte schafften es ihn zum Lachen zu bringen und in seine traurigen Gedanken wieder Fröhlichkeit zu bringen.

Du musst an Dich denken und dein Leben leben. Auch wenn es dann Fans gibt die Euch verloren gehen, nur weil Du eine Freundin hast, diese vielleicht sogar heiraten wirst und auch Papa wirst.

„Das wird wohl immer ein Traum bleiben, dass ich mal Frau und Kinder habe, denn ich hätte doch gar keine Zeit für sie" Da war sie wieder die Traurigkeit über das was ihm fehlte in seinem Leben. Auch wenn er seine grosse Liebe endlich finden würde, dann würde er immer schuld sein, wenn die Karriere und der erfolg einen Knick bekommen würde. Wie Vanessa schon geschrieben hatte, ihm lagen die Menschen zu Füssen. Genaugesagt die Frauen, von ganz jung, bis reiferen alters, war er Everybodys Darling. War das versprechen, was er seinem Vater gegeben hat Schuld noch nicht sein Glück gefunden zu haben. Ihm kamen die Worte des Vaters gerade wieder ganz genau in den Sinn und er hatte den Moment genau vor Augen, so dass ihm die tränen liefen.

Es war knapp 10 Tage bevor sein Vater für immer die Augen geschlossen hatte. Chris saß wie jeden Tag bei ihm und las ihm aus der Tageszeitung vor, denn er wollte auf dem laufenden bleiben, war aber zu schwach selbst zu lesen. Chris las ihm gerade einen Bericht von einem Popstar vor, wo ein Fan behauptete schwanger von zu sein und nun öffentlich und gerichtlich Unterhalt erstritt.

Werner legte seine Hand auf Chris Bein was ihn dazu brachte das lesen zu unterbrechen.

„Möchtest Du was zu trinken, Papa?"

Da ist sie wieder weg *Ehrlich Brothers Fanfiction*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt