Da ist sie wieder weg *Ehrlich Brothers Fanfiction*

Kapitel 32

Chris war völlig durch den Wind und fand dass er sich in einem nicht enden wollenden Strudel befindet, aus dem er alleine nicht rauskommt. Er hatte doch nur so wie immer gehandelt und gesagt, dass er die Rechnung zahlt, damit sie sich keine Sorgen machen musste das er Ihr Arbeit macht und Zeit stiehlt. Er wollte zeigen, dass ihm bewusst ist das die investierte Zeit von ihr nicht umsonst sein soll und er sich klar war, dass dies auch Geld kostet.

Er wollte doch nur mit Ihr Quatschen und abschalten und nicht das was sie ihm vor warf.

Er schaltete seinen Laptop ein der vor ihm auf seinem Schreibtisch stand und öffnete die Email von Vanessa und klickte, ohne sie nochmal zu lesen, auf „Antworten". Nun war da das leere Textfeld und er wusste nicht was er schreiben sollte, doch noch länger konnte er diese Antwort nicht hinausschieben, denn dann würde sie vermutlich nie wieder antworten und sich auch nicht mehr mit ihm treffen und einfach nur „schnacken" wie man ja im hohen Norden sagt.

Liebe Vanessa,

Meine Email hat einen falschen Eindruck hinterlassen, dass Tut mir sehr leid, aber geschriebene Worte kann man leider immer falsch interpretieren, und das ist leider wohl passiert.

Ich wollte dich nicht damit ins Bett bekommen, dass ich Kontakt zu Dir aufgenommen habe, ich mag dich sehr, aber auf rein „Kumpelbasis". Ich hoffe Du verstehst was ich meine. Du hast mir den Kopf nicht so verdreht, dass mein Herz wie wild pocht und ich Schmetterlinge im Bauch habe wenn ich Dich sehe. Du hast dennoch bleibenden Eindruck hinterlassen, als wundervolle Frau die Zuhören kann und bei der ich mich verstanden fühle. Verstanden in meiner Situation. Ich habe Dir schon sehr meine Seele offenbart wie ich es sonst nicht kann, weil mich niemand versteht. Ich bin so froh wenn ich die letzte Show hinter mich gebracht habe und dann in den urlaub starten kann. Den ersten seit 10 Jahren ohne meinen Bruder. Den ersten seit 10 Jahren nicht in Schweden. Den ersten auch ohne das ich meinen Laptop mitnehmen werde, denn ich denke die Versuchung wäre sonst zu groß, doch an irgendwas zu arbeiten und nicht voll abschalten zu können.

Bitte lass uns gemeinsam Zeit verbringen, uns die Federbälle gegenseitig zu werfen mit Hilfe eines Schlägers und den Alltag für eine Weile aus unserem Leben werfen.

Ich glaube, auch wenn Du gerade Urlaub hattest, dass Du solche Momente auch genießen wirst, weil es nicht der tägliche Wahnsinn ist, denn man immer hat, sondern eigentlich ziemlich satt.

Wir teilen uns die Platzmiete und jeder zahlt das was er ißt oder trinkt selbst.

Ich will nicht wieder was falsches sagen/schreiben und hoffe dass diese Email dich nicht noch wütender auf mich macht.

Ich sage aber zum Schluss dieser Email nochmal in aller deutlichkeit, weil es mir sehr am Herzen liegt.

Liebe Vanessa, bitte sei mein Kumpel, mein Freund, mein Seelenmülleimer, mein Ratgeber... kurz und knapp... mein Anker nicht völlig abzutreiben in einer Welt voller Illusionen und Magier um auch die richtige Welt nicht zu vergessen. Die Welt in die wir alle Leben wenn wir nicht zaubern oder verzaubert werden. Ich schwöre beim Grab meines Vaters, ich hab meine Hormone bei Dir vollkommen im Griff und will Dich nicht ins Bett bekommen.

Ich freue mich nun noch mehr als sonst auf Deine Antwort.

Liebe Grüße

Christian Reinelt

Er las die Email nochmal durch und klickte dann auf „Senden" und kurz darauf stand dort „Nachricht erfolgreich gesendet". Nun hieß es warten. Er wusste nicht wie lange. Aber er hoffte dass Vanessa ihn jetzt nicht ignorierte und lange zappeln ließ, als Strafe dass er unüberlegt gehandelt hatte. Denn ihm wurde gerade klar, dass es vor Ort besser ausgesehen hätte, wenn er dort dann vorgeschlagen hätte alles zu zahlen und dies nicht so trocken in eine Email zu schreiben. Er merkte dass seine alten Verhaltensmuster bei einer Frau wie Vanessa falsch waren, doch so schnell bekam er die nicht abgelegt und musste selbst gerade einen Lehrprozess durchlaufen, denn bisher, ausser in Frühen Schultagen, war er nie einfach nur so mit einer Frau befreundet.