Kapitel 76

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Kapitel 76

Lotte verließ das Haus, warf die Mülltüte in die Tonne, die sie nur offenen konnte weil daneben ein großer Stein lag.

Dann schickte sie dem Absender eine Nachricht das sie jetzt vor dem Haus ist und wartete.

Andreas Söhne saßen oben in ihrem Zimmer auf der ausladenden Fensterbank und beobachteten ihrer Schwester schmunzelnd dabei wie sie den Müll wegwarf und sich dann auf den einen Pfosten vom Gartenzaun setzte. Einer ihrer Lieblingsplätze.

Die Jungs hatten mitbekommen dass die Erwachsenen über irgendwas diskutierten und redeten und Ihr Onkel weinte und hatten sich deshalb hierher verdrückt. Sie nahmen an, dass Ihre Kleine Schwester sich dorthin jetzt verdrückt hatte. Sie spielten dann weiter mit ihren Handys und als sie wieder rausschauten war die kleine weg. Das einzige was von der kleinen noch da war, war ihr rotes Halstuch. Sofort gingen bei den Brüdern die Alarmglocken an und sie rannten sofort runter zu den Erwachsenen und wollten sehen ob die Kleine wieder dort war, doch als sie sahen dass sie nicht da war versuchten sich die beiden Brüder Gehör zu verschaffen, was gar nicht so einfach.

„Könnt ihr uns mal bitte zuhören? Lotte ist weg!"

Alle waren sofort in großer Sorge und alles bisherige war jetzt egal, denn alle fingen direkt an die kleine zu suchen.

Chris und Andreas schnappten Auto bzw Fahrrad und suchten alles ab, Heidi lief zu Fuss den Weg zum Deich ab, Stephi blieb im Haus und suchte im Keller, weil die Treppe dort runter direkt an der Eingangstor war und die Kleine sich dort auch gerne mal zurück zog, und die Jungs suchten im Nahbereich alles ab. Doch alle übersahen das rote Auto was in einer Seitenstrasse stand, indem Lotte saß und sich ruhig mit einer ihr bekannten Person unterhielt.

****

Vanessa plagte auf dem Heimweg einwenig das schlechte Gewissen. Nicht wegen Chris, sondern wegen Andreas Kindern. Ganz besonders der kleinen Lotte. Sie hatte sich mit den Kindern angefreundet und hatte sie alle sehr ins Herz geschlossen. Ob mehr als Chris, dass wollte sie nicht sagen, aber sie Kinder waren ihr wichtig und sie wollte nicht einfach so aus derem Leben verschwinden.

Sie fuhr rechts ran und schrieb der kleinen Lotte eine Whatsapp. Vanessa und die kleine hatten die Nummern getauscht, weil die kleine sie gefragt hatte ob sie Vanessa Sprachnachrichten schicken durfte wenn sie einen Rat unter Frauen brauchte und mit Ihrer Mama nicht sprechen wollte.

Vanessa wählte einfache Worte, denn so gut konnte die kleine noch nicht lesen, ergänzte dies aber dann mit einer Sprachnachricht.

Sie wartete bis Lotte die nachrichten erhalten hatte und fuhr zurück zum Ferienhaus der Reinelts.

Sie war noch 50 meter entfernt als sie eine Sprachnachricht von Lotte bekam, dass sie jetzt vor der Tür ist und keiner gefragt hat wo sie hin will.

Vanessa sah sie auch schon und winkte der kleinen, die kurz darauf dann auch zu ihr in den Wagen stieg.

Vanessa wusste, sie hat nicht viel Zeit, sie fuhr um die Ecke, dorthin wo sie vorhin ihren Wagen stehen hatte und stellte sich an fast die selbe Stelle wieder.

„Du wunderst dich bestimmt über dieses geheime Treffen meine Süße, aber dein Onkel Chris und ich haben uns ganz doll gestritten und ich möchte ihn und auch deinen Papa erstmal nicht mehr sehen. Ich möchte aber das Du weisst, dass Du und deine Brüder einen Platz in meinem Herzen habt. Ich bin immer für Euch da wenn ihr sorgen oder Kummer habt und nicht wisst mit wem ihr sprechen könnt. Sag dass bitte deinen Brüdern."

„Wäre es nicht einfacher wenn du und Onkel Chris euch wieder vertragt?"

„Du, manchmal streiten sich erwachsene und da kann man nicht einfach hingehen und sagen >Es tut mir leid<. Erwachsene machen auch Fehler, aber viele sind halt unentschuldbar und sowas hat dein Onkel getan. Ich weiss nicht ob Dein Papa davon wusste, aber das ist auch egal. Ich weiss, wenn ich mit einem Kontakt habe, dann automatisch mit beiden und so tut es mir sehr leid wenn ich Deinen Papa vielleicht falsch beschuldige bescheid gewusst zu haben und ihn deshalb jetzt meiden werde, aber so ist das nunmal. Aber wie grade schon gesagt, ich bin für dich und deine Brüder immer da."

„Bist Du dann jetzt kein Fan mehr und gehst nicht mehr in die Shows von Papa und Onkel Chris?"

„Süße, das weiss ich noch nicht. Ich hab noch 2 Tickets zuhause liegen, aber ob ich sie verkaufe oder nicht, darüber kann ich mir jetzt noch keine Gedanken machen."

„Bitte verkauf sie nicht. Onkel Chris macht manchmal blöde Dinge, zumindest sag das Papa und Oma immer, aber es tut ihm dann auch immer leid und vielleicht vertragt ihr Euch doch wieder. Von den ganzen Freundinnen die Onkel Chris bis jetzt immer hatte bist Du mir die liebste. Du bist total lieb und nicht so eingebildet und spielst mit uns. Die anderen wollten immer nur Zeit alleine mit Onkel Chris haben. Das war voll doof. Wir sehen Papa ja schon wenig, aber Onkel Chris haben wir nur immer ganz kurz gesehen wenn er eine Freundin hatte und grade nicht gearbeitet hat."

„Süße, ich bin aber auch eine andere Freundin. Ich bin keine Schmuse-Knutsch- Freundin, sondern eine Schulter-zum-ausheulen und ratgebende Freundin."

„Ist das ein unterschied?"

„Frag da mal deine Eltern, oder irgendwem anderes. Ich bring Dich jetzt wieder zurück, nicht dass sie sich sorgen machen. Was hast Du denn gesagt wo Du hin gehst?"

„Ich hab gesagt ich bring schonmal den Müll aus meinem Zimmer raus, dann muss ich das morgen nicht machen."

Vanessa wurde klar, dass die kleine für nur mal den Müll rausbringen, jetzt definitiv schon zu lange weg war und befürchtete das die kleine schon gesucht wird.

„Süße, eines musst Du mir noch versprechen. Pass auf Onkel Chris auf, er ist echt ein toller Mann und hat nur das beste verdient."

„Ich soll also sein Bodyguard sein?"

„Ja so in der Art. Nimm ihn in den Arm wenn er es braucht."

„Das kann ich gut."

„Das wusste ich deshalb hab ich Dich auch ausgewählt. So und nun ab wieder nachhause."

Vanessa fuhr wieder zum Haus und sah, dass Andreas Söhne schon im Nahbereich des Hauses nach Lotte rufend und suchend umherliefen.

„Ich lass Dich hier raus. Machs gut Süße und wenn was ist, schick mir einfach eine Sprachnachricht."

Sie gab der Kleinen noch einen Kuss auf die Haare und liess die kleine dann aussteigen, die dann auch direkt zum Haus lief und dort von ihren Brüdern und auch Stephi mit einer herzlichen Umarmung empfangen wurde.

Lotte war wieder bei Ihrer Familie und Vanessa fuhr mit Tränen in den Augen nachhause. 

Da ist sie wieder weg *Ehrlich Brothers Fanfiction*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt