Kapitel 99
„Kati, lange nichts mehr von einander gehört"
Begann Chris dass Telefonat nachdem er erstmal tief durchgeatmet hatte bevor er ran gegangen war.
Doch statt der fröhlichen Stimme von Kati hörte er jemanden das dort jemand Schmerzen hatte.
„Kati? Was ist los?"
„Chris Du musst mir helfen. Ich bin alleine zuhause und meine wehen haben eingesetzt. Kannst Du mich ins Krankenhaus bringen?"
„Soweit ich informiert bin, wohnst du nicht mal eben um die Ecke und so wie sich das bei dir anhört werde ich es gar nicht rechtzeitig bei Dir zu sein."
Nach einem weiteren Schmerzschrei antwortete Kati dann
„Wir sind vor 2 Wochen zurück nach Herford gezogen. Das Baby kommt auch 10 Tage zu früh. Bitte kannst du mich fahren?"
„Wo ist denn dein Mann?"
„Auf Geschäftsreise in Amerika. Er nimmt den nächsten Flieger."
„Und deine Eltern?"
„Im Urlaub in der Schweiz. Bitte Chris, hilf mir"
Diese letzten zwei Worte wurden schon wieder mit schmerzunterlegt so dass Chris nicht lange zögerte und Kati bat ihm Ihren Standort per WhatsApp zu schicken und machte sich dann auf den Weg.
Nur 10 Minuten später kam Chris an der Postion an und da stand Kati auch schon mit einer Tasche und klammerte sich an eine Strassenlaterne.
Chris hielt und half Kati noch beim einsteigen.
„Da hat es jemand aber eilig."
„Ja, der Zwerg will halt jetzt schon mit dem Kopf durch die Wand."
„Naja, ne Wand ist das jetzt nicht."
Die nächste wehe kam und Chris fuhr los und sagte dann noch „Nächster Halt Krankenhaus Herford. Ich hoffe dass wir es noch rechtzeitig schaffen. Mein neues Auto so einweihen wollte ich dann nicht."
„neues Auto? Ich hab zwar wehen, aber bin nicht blind auf den Augen. Ich kenne das Auto, da hinten lagen wir schon mit einer Luftmatratze und haben nach einem Konzertbesuch in Holland geschlafen."
Kati drehte sich um und sah, dass dort die Eddingmalerei weg war. Sie schaute nun sich den Wagen genau an und sah, dass das nicht funktionierende Navigationssystem und die Handyhalterung fehlte.
„Das ist wirklich ein anderer Wagen, aber er sieht genauso aus wie dein anderer und hat doch auch das gleiche Kennzeichen."
„Ich wusste nichts von deinem Umzug wieder hierher und Du liest scheinbar keine Zeitung, denn mir ist mein alter abgefackelt. Stand gross in allen Zeitungen, weil alle dachten ich wäre drin gesessen."
„Du machst scherze."
„Ich? Niemals!"
Da war die nächste wehe.
„Ok, Baby, bitte noch etwas geduld, sind noch paar Minuten. Aber danke, dass ich jetzt mal direkt vor dem Krankenhaus auf den Strochenparkplatz parken darf. Als Zivi hab ich das Schild dort angebracht und hatte keine Ahnung warum man so einen Parkplatz braucht. Danke für diese Lehrstunde."
Von Kati kam nur ein „gern geschehen" und der nächste Schrei und dann „Bitte beeil Dich"
Chris gab noch mehr Gas und wollte jetzt nicht noch zum Geburtshelfer werden.
Am Krankenhaus angekommen hupte er wild und half dann Kati beim aussteigen. Der Nachtportier war auf Zack genug verstanden zu haben was los ist und kam mit einem Rollstuhl raus, in den sich Kati setzte, doch sie liess Chris Hand nicht los.
„Du bist jetzt hier in den besten Händen. Ich wünsche dir alles Gute."
„Bitte Chris, lass mich jetzt nicht alleine. Alleine schaffe ich das nicht."
Chris war hin und her gerissen, doch seine Freundin brauchte Hilfe und die sollte sie bekommen. Er dachte, da er eh nur „ein" Freund war, dass er eh nicht mit in den Kreissaal durfte. Doch genau da fand er sich 5 Minuten später wieder. Dort wo normalerweise der Partner und werdende Vater der werdenden Mutter durch die Geburt hilft.
Jetzt stand er hier und wollte weg, aber Kati nicht alleine lassen.
Seit einigen Jahren hatte er ab und zu Probleme Blut zu sehen, und das ging ihm jetzt total durch den Kopf.
Auch hoffte er nicht erkannt zu werden, denn die Schlagzeile wäre ein gefundenes Fressen für die Presse. Denen war egal ob er nur Beistand oder wirklich der Vater ist.
Die Geburt stand wirklich kurz bevor und Chris wurde echt etwas übel. Kati klammerte sich so bei Chris fest, dass er fürchtete das sie ihm die Hand bricht. Es zerriss ihn förmlich seine starke Kati hier mit diesen Schmerzen zu sehen. Er hatte sowas ja noch nie miterlebt, doch es hatte auch was Magisches.
Dann war es soweit, Kati durfte pressen und kurz darauf war dieses kleine Geschöpf da. Kati weint, das Baby schrie und Chris liefen auch ein paar tränen, als er das Baby dann sah als es Kati auf die Brust gelegt wurde.
„Möchten sie die Nabelschnur durchschneiden?" Fragte dann die Hebamme.
Chris schaute Kati an und die nickte ihn glücklich und aufmunternd zu.
Zittrig wie noch nie nahm er die Schere und schnitt dann dort wo man es ihm gezeigt hatte.
Er machte noch auf Katis Bitten ein Bild von Ihr mit dem Baby, was ein Junge war, wie nun alle wussten.
„Ich geh dann jetzt mal. Das ist dein Moment, ich danke dir für diese Erfahrung." Dann gab er ihr noch einen freundschaftlichen Kuss auf die Stirn und wollte gerade den Raum verlassen als Kati ihn nochmal ansprach.
„Chris?"
„Ja!"
„Ich würde mich freuen wenn Du der Patenonkel von Leander Joel werden würdest!"
„Ich Pate? Wow, Ähm, das hab ich nicht erwartet. Es wäre mir eine Ehre. Und was sagt dein Mann dazu?"
„Es war seine Idee. Ich hätte mich also eh bei Dir gemeldet. Du bist und bleibst ein wichtiger Mensch in meinem Leben. Egal was war. Freunde sind immer für einander da. Und das hast Du heute mehr als bewiesen."
Chris ging nochmal zu Kati und nahm sie in den Arm und wischte seinem Patenkind nochmal über die Wange und sagte „Willkommen auf der Welt kleiner Leander Joel. Du hast eine tolle Mama, mit der man Pferde stehlen kann."
„Und dein Patenonkel wird dir noch eine andere Welt zeigen, eine zauberhafte."
Chris war total gerührt und verliess dann das Krankenhaus und fuhr weg. Aber nicht nachhause sondern zu seinem Vater ans Grab.
Dafür musste er über den Zaun klettern, da das Friedhofstor noch abgeschlossen war, denn es war ja erst halb 4 in der Nacht. Doch er musste dort jetzt hin. Seinem Vater ganz nah sein.
Chris setzte sich auf die kleine Bank an dem Grabfeld gegenüber des Grabes seines Vaters und schaute hoch zu den Sternen.
Erst als die Sonne aufging fuhr Chris wieder nachhause und das erste was er tat war die Emailadresse zu löschen, die er nachdem Vanessa auf die Idee mit dem Fakeaccount gebracht hatte eingerichtet hatte. Er wollte alles so lassen wie es war. Er wollte unbeschwert weiter arbeiten. Nur grob zu wissen was los war zwischen den Fans, reichte ihn. Wenn er zuviel wusste, würde er einigen sicher anders gegenüber treten und es nicht verbergen können was er wusste. Die Gefahr irgendwann entlarvt zu werden war einfach größer als die Neugierde was da wirklich los war.
Wenn er und Vanessa wirklich Freunde bleiben, dann würde er durch sie bestimmt das ein oder andere ohne genaue Namen erfahren und das würde ihm reichen.
Die Erfahrung dieser Geburt hatte etwas ihm bewegt. Etwas wo er nicht wusste dass er da war. Nämlich für eine Partnerschaft bereit zu sein. Er war bereit dazu sich wieder zu verlieben.
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Da ist sie wieder weg *Ehrlich Brothers Fanfiction*
FanficEine Zufällige Begegnung wird zu einer sehr guten Freundschaft zwischen Chris Ehrlich und einem langjährigen Fan. Es muss nicht immer Liebe im Spiel sein.