Kapitel 98

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Kapitel 98

Nachdem beide, sowohl Chris als auch Vanessa, geschlafen hatte begann der Tag ganz normal.

Andreas hatte sich um den Mietwagen gekümmert und so waren die Brüder auf dem Heimweg, und Vanessa saß wieder an Ihrem Schreibtisch in Ihrem Büro.

Im Auto fragte Andreas Chris dann mit wem er gestern noch telefoniert hatte, doch Chris grinste nur und sagte

„Du darfst alles essen, aber nicht alles wissen, Bruderherz. Gentleman geniesst und Schweigt."

„Hab schon verstanden, Du hast es wirklich geschafft mit Vanessa zu sprechen."

„Ich nicht, Ihr Mitbewohner?"

Andreas verschluckte sich an seiner eigenen Spucke und Chris musste ihm erstmal auf den Rücken klopfen und einen Schluck zu trinken geben, während Andreas fuhr.

„Sag das nochmal" meinte Andreas dann als er wieder sprechen konnte ohne Hustenanfall und Frosch im Hals.

„Ich sagte, ich hab es nicht geschafft sondern Ihr Mitbewohner!"

„Sie hat also mittlerweile einen Freund?"

„Ja, einen richtig süßen sogar."

„Ok, ich glaube dieses Gespräch sollten wir besser auf einem Rastplatz fortführen, bevor ich den Wagen in den Graben oder gegen die Leitplanke fahre."

„Brauchst Du nicht. Ihr Mitbewohner ist süß und mit dem würde ich auch gerne mal kuscheln."

„OK, jetzt reichts. Hast du die Seiten gewechselt, oder wieso sprichst Du so Locker und fast schwärmerisch über Vanessas Mitbewohner?"

„Nein, ich bin und bleibe hetero und daran wird sie nie was ändern."

„Ok, für scheinbar völlig verblödete Brüder. Erklär es mir als wäre ich 3 Jahre alt."

„Du hast echt zuviel Philadelphia geschaut. Abr bitte wenn Du dann ruhe gibst. Vanessa ist nicht mehr alleine. Sie hat einen männlichen Kuschelpartner. So auf den ersten Blick würde ich sagen, ziemlich haarig und trotzdem kuschelig und niedlich."

„Ich versteh nur Bahnhof."

„Mensch Bruder, sie hat neuerdings ein Haustier."

„Haustier?"

„ja eine Katze oder besser gesagt einen Kater namens, halt dich fest, Brutus und er sieht echt aus wie ein kleiner Löwe"

„Brutus, Kater, Löwe"

„Du bist plötzlich so einsilbig, sollen wir Lieber wechseln und ich fahr uns weiter?"

„Nee, passt schon. Aber ich bin gerade echt etwas erleichtert."

„Wieso erleichtert?"

„Ich dachte erst wirklich du bist jetzt, so wie es Dir viele unterstellen nun aufgrund der ganzen schlechten Erfahrungen mit den Frauen, schwul geworden."

„Schwul wird man nicht einfach. Entweder man ist es oder man ist es nicht und ich bin es definitiv nicht. Ich mag eitel sein, wenn es um mein Aussehen geht, vor allem wenn wir auf die Bühne gehen, weil ich dann 1-2 Stunden brauche um mich zu stylen, aber ich brauche diese Zeit um mich ganz in die Rolle die ich dann ausübe zu bringen. Es ist so wie früher bei der Mini Playback Show. Du gehst ganz normal in durch diese Tür und kommst nach einer zeit als jemand anderer wieder raus. Ich brauche dieses Ritual um von Christian Reinelt zu Chris Ehrlich zu werden."

Jetzt war Andreas platt, so direkt hatte es sein Bruder noch nie ausgesprochen. Aber es stimmte schon, als Christian Reinelt arbeiten sie viel zusammen, doch dann war er auch mal nach 10 Minuten aus dem Bad raus. Duschen, Zähne putzen, Cappy auf, und fertig. Kein großer Einsatz von Haarspray oder Puder und schon gar keine Rasur mit zweierlei Rasieren, damit alles glatt und zwar war und nur das Bärtchen am Kinn überbleibt was nunmal mit der blonden Strähne ein Markenzeichen von Chris Ehrlich waren.

Andreas schämte sich etwas, dass er seinem Bruder aufgrund einer Aussage in eine Schublade geschoben hatte, so dass die weitere Fahrt recht ruhig verlief.

Nach einer Fahrzeit von fast 2 Stunden parkte Andreas dann an der Firma ein und ein Mitarbeiter kümmerte sich dann darum den Wagen zur Autovermietung zurück zubringen und für die Abgabe nochmal, wie es üblich war, vollzutranken.

Chris ging dann wieder an seinen Schreibtisch und schrieb alles auf was den gestrigen Auftritt betraf. Er führte eine Art Chronik über Ihre Auftritte und notierte dabei auch was gut und was nicht so gut gelaufen war und wo evtl noch Handlungsbedarf an Ihren Illusionen und Tricks war.

Da Chris da sehr detailliert war, dauerte dies dann auch einige Zeit so dass er mit einer der letzten im Büro war, denn morgen war er nicht hier und wollte heute soviel wie möglich schaffen, damit er morgen so zeit wie möglich nach Bremen fahren konnte.

Vanessa wollte ihn nicht sehen, dem war er sich bewusst, doch er wollte seinem Freund Johannes nicht vor den Kopf stossen und so kurzfristig absagen. Er hatte auch schon einen Plan, wie er da sein würde, ohne dass Vanessa ihn sehen würde.

Dafür holte er sich noch aus dem Bereich der Kostümabteilung ein paar Sachen und packte dies dann in eine Tasche und fuhr nachhause. Gerade als er dort ankam und sein „Outfit" für den nächsten Tag ausprobierte, denn es sollte alles perfekt sein. Klingelte sein Handy. Es war Ihre Managerin. Sie teilte ihm mit, dass sie vergessen hatte einen Termin in den Kalender zu schreiben und er deshalb nicht morgen Abend weg konnte.

Das passte Chris mal so gar nicht, doch mit viel hin und her, war es Chris gelungen mit der Managerin zu klären, dass sie erst gegen 23Uhr und nicht schon um 19Uhr sich auf den weg zu diesem Auftritt im Frühprogramm eines Fernsehsenders machen, so bekam er dann evtl. Den Schluss des Konzertes nicht mehr mit, weil er rechtzeitig in Bünde sein musste, doch ihm war es gerade enorm wichtig dass er nach Bremen fahren konnte. Das dieser Trip wirklich sein Leben verändern sollte, ahnte er noch nicht.

Kaum war dieser Anruf geklärt, klingelte sein Telefon schon wieder. Bei dem Blick aufs Display blieb ihm das Herz stehen. Nie hätte er gedacht dass SIE sich nochmal bei ihm melden würde, nach ihrem letzten Aufeinander treffen beim Klassentreffen wo er ja fluchtartig verschwunden war. Doch jetzt rief Sie ihn an und das noch zu einer sehr späten Zeit. 

Da ist sie wieder weg *Ehrlich Brothers Fanfiction*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt