"Na, hattest du Spaß?", klang es ihr zynisch entgegen, als Ruby ihre Zimmertür öffnete. Jolenes ärgerlicher Gesichtsausdruck verwandelte sich jedoch sofort in Verblüffung, als sie sich ansahen.
"Ja, total", erklärte sie grimmig, warf die Tür ins Schloss und zerrte sich das nasse Shirt vom Leib. Dass sie nicht allein war, störte sie genauso wenig, wie sich vor diesem Mädchen bis auf die Unterwäsche auszuziehen, ihre Sachen warf sie einfach in die ungefähre Richtung des Wäschekorbs, während sie zu ihrem Kleiderschrank marschierte. Nicht mit den Zähnen zu klappern war inzwischen einfacher, aber ihr Kiefer spannte sich schmerzhaft, während sie ihn davon abhielt, unkontrolliert zu zucken. Ihre Arme fühlten sich rau an von der Gänsehaut.
"Nett", murmelte Jolene hinter ihr. Ruby drehte sich kurz um, und ihr Blick folgte dem des anderen Mädchens herunter auf ihre unspektakulären Panties.
"Bequem", erwiderte sie und zog frische Sachen aus dem Schrank. Hose, Shirt, Unterwäsche und die dicksten, flauschigsten Socken, die sie finden konnte. Die Hand schon an der Klinke zum Badezimmer sah sie noch mal zu Jolene zurück. Das Mädchen wirkte ausgeschlafener und gleichzeitig schrecklich verkatert. Das mochte auch ihre unfreundliche Begrüßung erklären.
"Wenn ich zurückkomme, sollten wir besser immer noch allein sein", erklärte sie fest und ging dann duschen.
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Jace rieb sich die Oberarme. Er hatte so lange unter dem heißen Wasser gestanden, bis es ihn fast verbrühte, aber er fühlte sich innerlich immer noch kalt.
Alec sah auf, als er die Bibliothek betrat. Er hatte eine Zeitung vor sich liegen. Neben ihm studierte Isabelle eine Seite mit Kleinanzeigen, als gäbe es nichts wichtigeres auf der Welt. Jace verkniff sich ein Grinsen und steuerte auf die beiden zu, allerdings weitaus interessierter an dem Tablett mit Tee und Sandwiches, das für ihn gerade das wichtigste auf der Welt war.
"Brauchst du ne neue Waschmaschine?", fragte er kauend. Sein Magen schien seinen Zähnen beinahe entgegen zu springen, so hungrig fühlte er sich.
Isabelle wirkte, als würde sie ihm die Zunge herausstrecken wollen. Die Art, wie sie die Augen verdrehte, ließ sie um Jahre jünger aussehen, aber sie schob ihm wortlos die Zeitung hin und deutete auf eine der vielen, kleinen Anzeigen.
Satrina Kendall, las er irritiert. Band-Promoterin. Seine Brauen zogen sich zusammen, als er wieder aufsah. "Willst du jetzt Sängerin werden?" Der Hunger siegte über die lächerliche Vorstellung und statt zu lachen, biss er erneut von seinem Sandwich ab.
"Du hast wirklich das Gedächtnis eines Goldfisches", knurrte sie ihn an und verdrehte die Augen. "Satrina Kendall! Klingelte da bei dir nichts?"
Jace runzelte die Stirn." Sollte es?"
Die Geschwister warfen sich einen Blick zu, als wäre er ein ignoranter Idiot - irgendwie erinnerte ihn das an früher, aber das Gefühl hielt nur, bis Alec die Zeitung zu sich heran zog. "Satrina Kendall", erklärte er und seine Finger rieben so heftig über die kleine Anzeige, als wolle er sie ausradieren. "Satrina ist einer der siebzehn Namen Liliths", er sah zu Jace auf und fixierte ihn.
Bis eben hatte er noch gedacht, die eisige Kälte vom Regen aus sich vertrieben zu haben, doch jetzt schien sie um sein Herz zu greifen wie eine frostige Faust. "Zufall", murmelte er hoffnungsvoll. "Irdische kommen auf die seltsamsten Ideen, um ihre Kinder zu benennen."
Aber die Blicke, die ihm Alec und Isabelle zuwarfen, bestätigten nur seine schlimmsten Befürchtungen. "Lilith nannte sich Satrina Kendall, als sie damals versuchte, an Simons Blut zu kommen. Erinnerst du dich nicht mehr?" Isabelles Lippen zuckten bei der Erwähnung von Simons Namen, aber sie blieb so still wie eine Statue.
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Right by your Side
FanfictionWas macht man, wenn man trotz einer Extraportion Engelsblut keine besonderen Fähigkeiten hat? Zum ersten mal verknallt und todunglücklich im öden Alicante zögert Ruby (fast) gar nicht, als sie die Chance bekommt, ins New York Institut zu wechseln. U...