61 - Just like you imagined

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Die zuknallende Tür sagte Clary, dass Jace zurück war. Komisch eigentlich, sie erkannte ihn sofort an diesem Geräusch, als wäre es etwas so Persönliches wie seine Stimme. Trotzdem blieb sie noch einen Moment lang stehen und betrachtete die Wiege vor sich.

Vor siebzehn Jahren hatten Alec und Jace sie in einer sehr merkwürdigen und lustigen betrunkenen Nacht aufgebaut. Schattenjäger waren ja wirklich nicht dumm oder unpraktisch veranlagt, aber sie hatte sich damals irgendwann herausgehalten, während die beiden sich darüber stritten, wie man die Anleitung lesen musste. Es war ein perfekter Abend gewesen. Und Elizabeth hatte noch als winziges Baby in ihrem Bauch geschlummert.

"Hier bist du!", sagte Jace von der Tür her und sie drehte sich lächelnd zu ihm um. Seine Augen schweiften über die Wiege, er wirkte überrascht und sie konnte sehen, dass er sich genauso gut erinnerte wie sie selbst, aber dieser Ausdruck hielt nur einen Moment lang an, und Clary seufzte. Irgend etwas war wieder passiert, das sah sie daran, wie er die Hand in den Türrahmen krallte, am Schwung seiner Augenbrauen, die er mühsam davon abhielt, sich drohend um seine Augen zu ballen.

Clary warf der Wiege noch ein letztes, schmerzliches Lächeln zu und ging dann zu ihm. "Also", sagte sie, auch wenn das meistens das falsche Wort war, um eine Unterhaltung zu beginnen. "Zwei Tage." Die Wolken auf seinem Gesicht wurden noch düsterer, aber irgendwann musste er es ihr ja mal sagen. Und so, wie er sich verhielt, gab es einfach keinen perfekten Zeitpunkt. "Sie sind rum. Robert ist hier. Irgendetwas ist mal wieder los und du wirst es mir jetzt erzählen." Sie wusste, dass es ein mieser Trick war, legte aber trotzdem die Arme fast übertrieben schützend um ihren Bauch, während sie vor ihm ins Wohnzimmer ging und sich dann schwerfällig in einen Sessel setzte. Zumindest die Schwerfälligkeit war nicht gespielt. "Oder soll ich mich wieder aufregen?"

"Clary, das ist nicht fair!", erklärte Jace. Er stand noch im Türrahmen, die Arme stur vor der Brust verschränkt und funkelte sie wütend und unglücklich zugleich an. Sie lächelte nur und zuckte mit den Schultern. Natürlich war es nicht fair, aber er war es ja auch nicht.

"Jetzt erzähl es mir schon." Vielleicht war es die Schwangerschaft, die sie so ruhig machte. Männer konnten das einfach nicht verstehen. Sie hatte ein Kind in sich. Sein Kind. Und sie würde es unter allen Umständen beschützen, und wenn sie sich dafür mit ihm streiten musste, dann würde sie das auch. Wenn es sein musste, bis aufs Blut. Dazu war eine Mutter nun mal da.

Jace stießt sich vorm Türrahmen ab und tigerte unruhig durchs Wohnzimmer. "Unsere Tochter...", sagte er grimmig, aber sie lachte.

"Unsere Tochter regt dich in letzter Zeit immer auf. Du weißt, dass ich das jetzt nicht hören will. Ich will das andere hören!"

Er fauchte leise, wie eine wütende Katze. "Ja, schon gut! Ich erzähl es dir ja gleich! Trotzdem will ich erst über Elizabeth reden!" Seine Schritte stoppten und er baute sich vor ihr auf, die Hände in die Hüften gestützt wie Superman. Sie unterdrückte ein Kichern. Er hätte das nur falsch verstanden, aber ihre Hormone ließen sie nun mal in den unmöglichsten Situationen unmöglich reagieren. "Sie hat Hausarrest, noch bis morgen..."

"Immer noch?", Clary runzelte die Stirn. "Ich dachte, der wäre gestern vorbei gewesen."

"Jaja!" Jace winkte ab. "Isabelle hat ihnen noch drei Tage gegeben. Allen drein! Aber sie ist abgehauen, als sie heute mit ihren Freunden das Gewächshaus in Ordnung bringen sollte. Und das mit diesem Victor!" Er starrte sie an, als würde er erwarten, dass sie das genauso wütend machen würde, wie ihn.

Clary rutschte hin und her, bis sie eine bequemere Position gefunden hatte, um sich etwas Zeit zu verschaffen. Das Baby in ihrem Bauch bewegte sich träge, als hätte es den gleichen Gedanken gehabt. "Vielleicht hätte Isabelle sie dort nicht allein lassen sollen", murmelte sie, während sie das leichte Treten und Stubsen lächelnd verfolgte.

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