Alltag

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Die Tage vergingen nun nicht mehr ganz so schmerzlich, Jenny hatte am Abend nichts weiteres Feststellen können, kein Heilmittel, keine weitere Infektion, keine Ansteckungsgefahr. Auch mein Wutblut, wie sie es sagte, wies nichts Unnatürliches auf.

Daryl und ich kamen uns auch nicht weiter näher, weder ferner. Er nahm mich jedes Mal in den Arm, wenn er ging oder kam. Jede Nacht hielt er mich fest und beruhigte mich wenn ich wieder schreiend aufwachte.

Nach wenigen Tagen, hatten wir uns schon eine Art Alltag aufgebaut. 16 Menschen, 16 ½ Menschen, hatten ihre Täglichen Aufgaben. Maggie und Glenn hielten meistens gemeinsam Wache, sowie Michonne und Amy auch. Beth, Carl und Alice hingen meistens Zusammen ab und kümmerten sich um Judith oder halfen Jason in der Küche, er war ein begnadeter Koch, Olivia half ihm dabei. Carol kümmerte sich um die Wäsche und dass, das Hotel einigermaßen sauber blieb. Mike musste sich von nun an um die Hühner kümmern und musste die Mauer Täglich kontrollieren. David, Rick und Daryl wollten das Feld, vor dem Hotel für den Anbau nutzen und versuchten es mit Hacke und Spaten umzugraben. Jenny versuchte mit allen Möglichen Mitteln irgendwas in meinem Blut zu finden, was sie zum Impfstoff machen könnte, ansonsten sprang sie dort ein, wo eine Hand gebraucht wurde.

Nun ja und ich... ich war ein Mädchen für alles, meistens stand ich am Feldrand wache, falls eine Beißerhorde kommt, wollte mich Rick unbedingt dabei haben. Rick hatte nur Jenny und ich Daryl davon erzählt, von meiner Selbstkontrolle und dem Schießtraining. Sie waren beide fasziniert davon, Jenny wollte das Nächste mal dabei sein, wenn ich solche Experimente machte.

Die Tage zogen ins Land und die Blätter, an den Bäumen wurden unaufhörlich dichter und grüner, kaum ein Zwischenfall mit Beißer. Nur eine kleine Grippe verbreitete sich in der Gruppe aus, aber Jenny hatte für jeden genug Antibiotika.

Judi hing an mir wie eine Klette, manchmal wachte ich nachts auf und Judi lag neben mir im Bett, oft habe ich sie wieder zurück in Ricks Zimmer, in ihre Krippe gebracht, keiner bekam heraus, wie sie immer ausbrechen konnte. Manchmal aber, lies ich sie bei mir liegen.

Es wurde wärmer und die ersten Setzlinge sprießten aus dem Boden, es wurde natürlich kräftig begossen, ich nicht, ich hatte Wache. Und fand es auch nicht weiter schlimm.

Mike machte mir immer wieder Angebote zu ihm zurück zukommen, die ich aber immer wieder ablehnte, ich erzählte Daryl davon nichts, er würde ihn wahrscheinlich in der Luft Zerreisen... ich versuchte ihm so gut wie möglich aus dem Weg zu gehen.

Wenn ich Aufmunterung brauchte, ging ich zu David, wenn Daryl in der Nähe war und ärgerte ihn etwas, wenn er dann die Lippe wieder einzog und dieses Floppende Geräusch entstand, war die Welt für ein paar Sekunden leichter. David hatte mächtig Respekt vor Daryl und hat Angst eine drauf zu kriegen, oder seine Lippe zu verlieren.

Oft ging ich mit zum Wasser holen und es kotzte mich an, dass wir nirgends einen passenden Schlauch fanden. Es wäre so viel einfacher gewesen, aber was beschwere ich mich, wir hatten wenigstens Wasser.

Jeden zweiten Tag nahm mir Jenny Blut ab und forschte wie wild, sie war ganz vernarrt darauf etwas zu finden. Aber sie war nicht wahnsinnig, wie der Doktor.

Auch meine Wut Anfälle brachen nicht mehr so oft aus. Einige Male nahm ich, ein Spiegel mit auf das Dach und versuchte heimlich zu üben, die ersten male erschrak ich mich vor mir selbst. Doch irgendwann konnte ich es schon fast kontrollieren. Ich musste mir auch nicht mehr schlimme Sachen mit Alice oder Daryl vorstellen, es reichte der Gedanke an Beißer.

The Walking Dead - JaneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt