Jagdrevier

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Früh am Morgen wachte ich auf, Alice schlief noch tief und fest. Ich stand auf und zog mir eine der Tarnhosen an, ein grünes Top und die frisch gereinigten Springerstiefel. Im Badezimmer stellte ich einen Eimer Wasser in das Waschbecken hielt meine Hände rein und schoss einen Schwall Wasser in mein Gesicht. Ich sah mich im Spiegel an, ich war älter geworden, strenger und kälter. Früher hatte ich immer ein lächeln auf den Lippen, doch nun ist mein Gesichtsausdruck starr und einfach nur kalt.

Ich ging zurück und holte mir einen der letzten Äpfel und stellte mich an das Fenster. Am liebsten würde ich diesen Idioten hinterher fahren und diesen Ordentlich meine Meinung geigen. Hektisch biss ich in den Apfel. Sie hätten wenigstens anhalten können und uns sagen können, dass sie uns nicht wollten, oder sonst was! Meine Gedanken brachten mich in Rage.

Und wenn sie wenigstens Alice aufnehmen würden. Ich weiß nicht wie lange ich sie beschützen könnte, ich fühlte mich des Öfteren Schwach und ausgelaugt, manchmal auch unkonzentriert. Ständig auf der Hut sein, das war es, was an meinen Nerven zerrte. Und nahm noch einen bissen vom Apfel. Sie ist doch noch so Jung, so unschuldig, es war nicht fair, dass sie das alles miterleben musste!

„Warum weckst du mich nicht?" Säuselte Alice verschlafen und richtete sich auf.

„Es ist noch früh, du brauchst noch nicht aufstehen." Sagte ich leise. „Ich wollte noch ein wenig raus gehen und ein bisschen jagen." Zur Beruhigung, fügte ich in Gedanken hinzu.

Sie stöhnte leise. „Etwa die Rehe die wir Gestern gesehen haben?"

Ich grinste etwas. „Vieleicht?!" Und schmiss den Apfelgriebsch aus dem Fenster.

Im gleichen Moment warf sie ein Kissen nach mir. „Wir haben genug Konserven!"

Ich fing es ruckartig ab und setzte mich zu ihr auf das Bett. „Ravioli und eingelegtes Gemüse! Wir brauchen auch richtiges Fleisch! Du hast dich sonst auch nicht beschwert..."

Sie legte sich auf den Bauch. „Ich weiß!"

Ich streichelte ihren Rücken, hoch und runter. Sie hatte ja Recht, doch ich wollte mich mal wieder etwas austoben und nicht ständig auf Alice acht geben. „Schwesterchen! Ich komme wieder! Keine Sorge."

Sie stöhnte in ihr Kissen. Drehte ihren Kopf zu mir und nickte. In einer der Hotelzimmer hatte ich einen Recurvebogen mit Glasfaserpfeilen gefunden, sonst war Cookie für die Jagd zuständig.

Er sagte mir, dass der Bogen weiter und härter schießt als normale Holzbögen. Dieser aber nur auf freiem Gelände benutzt werden könnte, der Bogen hat eine beachtliche länge von 168cm, er war somit größer als meine Schwester! Ich schnallte mir den braunen Kunstleder Köcher um, zog den Stabilisation Handschuh über und steckte mir die beiden Messer in den Stiefel.

„Alice? Ich bin in zwei Stunden wieder da!" Sagte ich leise.

„Hhm." Kam nur von ihr.

Ich ging aus dem Zimmer in den Gang, runter zur Lobby und hinaus. Mit schnellem Schritt näherte ich mich der einsichtlichen Strasse. Ich schaute reflexartig nach links und rechts.

„Als ob hier ein Auto kommen würde..." Gab ich zu. Keiner dieser Dinger war in Sicht, was Merkwürdig war, sonst lungerten immer eins, zwei Dinger hier rum.

Ich lief über die Wiese in den kleinen Wald hinein, dahinter war eine noch größere Wiese mit vielen Hügeln und niedrigem Gras, ein perfektes Jagdgebiet.

Wieder und wieder sah ich mich um, doch keiner dieser Dinger war zu sehen. Kurz darauf erreichte ich die Wiese, knappe drei Meilen von dem Hotel entfernt. Nichts. Ich streifte weiter durch das Kniehohe Gras, hier und da waren Inseln aus Büschen und Bäumen. Doch auch darin, oder darum, waren keine frischen Spuren von Lebenden Tieren.

The Walking Dead - JaneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt