The Walking Dead - Jane

Innere Ruhe

Ich erledigte den Abwasch und David brachte die Reste raus. Plötzlich stürmte er außer Atem wieder rein und knallte die Tür hinter sich zu.

„Jane! Hol das Gewehr!" Keuchte er mich an. Ich ließ die Teller fallen und rannte zum Gewehr und lud es durch, danach gab ich es ihm. Ich zückte mein Messer.

„Was ist da?" Fragte ich aufgeregt und zitterte etwas. Er hielt das Gewehr dicht an seinem Körper und keuchte weiter, auch wenn es hier kalt war, schwitzte er.

„Motoren!" Sagte er leise.

„Motoren?" Ungläubig fragte ich nach. Er nickte hektisch.

„Das sind sicher Daryl und die Anderen!" Munterte ich ihn auf und grinste. Und schon hörte ich sie auch, und mein Herz schlug höher.

„Sicher?" Fragte er misstrauisch. Ich ging zum Fenster und schaute raus und wartete, nur kurze Zeit darauf kam das Knattern dichter. Und ich erkannte schon in einiger Entfernung, zwei schwarz glänzende Motorräder und ein blaues Trike.

„Das sind sie!" Jauchzte ich und drängte den Bären von der Tür und rannte ins Freie, ein kleiner Fehler ist mir unterlaufen, es war immer noch Sau kalt und ich hatte nur einen Pullover und die Camouflagehose an. Aber das war mir egal, ich erwartete sie mit freudigem Strahlen. Der Schnee war Platt geregnet und sie kamen Problemlos durch, bis auf den großen freien Platz vor dem Feuerwehr Gebäude.

Daryl blieb vor mir stehen und schaute lässig.

„Darf ich dich mitnehmen?" Fragte er und stieg von der Maschine es war eine 250cc Zerhacker Chopper. Wunderschönes Modell, auf Hochglanz poliert. Sie sah aus wie Neu, als ob sie nie etwas abbekommen hätte.

„Geil, oder? Ich habe ein gutes Geschäft gefunden!" Brüstete er sich. Schnell umarmte ich ihn, nur kurz erwiderte er sie.

„Geh wieder rein! Du bist ganz kalt!" Meckerte er mich nun an und zog mich in das Haus. David stand mit aufgeklapptem Mund in der Tür und hielt noch immer das Gewehr an seinen Körper. Amy und Olivia folgten uns hinein, ich zitterte vor kälte und Daryl rieb mir meinen Arm.

„Wirklich sehr Geil!" Sagte ich erfreut und ging zu dem kleinen Feuer und hockte mich davor. Daryl setzte sich auf einen Stuhl, er knarrte laut.

„Wollen wir heute los fahren?" David klang wie ein kleines Kind.

„Nein, es liegt noch zu viel Schnee. vielleicht Ende der Woche!" Erwiderte Amy lasch. Ich zog mir den braunen Wintermantel an und ging einfach hinaus. Ich starrte kurz die Motorräder an und sah, dass auf dem Trike noch zwei Kanister standen.

Daryl hat gut Arbeit geleistet, er dachte schon an ein solches Problem, lange bevor es auftrat. Ich strich mit meinen Fingern über das kalte Metall der Chopper, ihre Räder waren breiter als die von Normalen und auch hatten sie mehr Gripp, sie waren für diese Gefilde ausgelegt, eindeutig!

Hinter mir schloss sich eine Tür, ich musste mich nicht umdrehen um zu wissen wer das war.

„Und, Überraschung gelungen?" Raunte er leise.

„Ja..." Hauchte ich während ich die Motorräder betrachtete. Der Schnee knirschte unter den Stiefel von Daryl, er legte seine Arme um meine Brust und küsste mich auf den Hinterkopf.

„Bald..." Hauchte er, als ob er meine Gedanken lesen konnte. Ich dachte in diesem Moment an Alice und Rick und auch an alle anderen. Mich beschäftigte diese Frage schon ewig, Leben sie noch? Alles war in dieser Zeit möglich, sie könnten von Beißern überrannt worden sein, oder von Irren Menschen abgeknallt worden sein... Oder was noch schlimmer für uns kommen würde, sie wären einfach nicht mehr da, ohne ein Hinweis...

Das erste Mal, seit dem wir aus Virginia Beach geflohen waren, spürte ich wieder diesen Druck in meinem Kopf. Meine Augen fingen an zu brennen und die Tränen bahnten sich ihren Weg. Ich ließ den Kopf hängen und meine Tränen wischten den Staub von Daryls Ärmeln. Es war nicht die Trauer die mich zum weinen brachte, nein, es war die Freude! Die Freude darüber, endlich wieder zurück zu kehren, darüber das Daryl immer bei mir war. Darüber das er mich liebte...