Einkaufen?!

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Es war schön wieder zu Hause zu sein, bei meiner Familie, bei Daryl. Auch wenn ich Artin vermisste, das Dorf und den unendlich weiten Blick, hatte ich noch immer Martock in meiner Nähe, der mich immer wieder an die Grenzenlose Freiheit erinnerte. Seine Augen zeigten die Welt wie er sie gesehen hatte, oft erzählte er Judi von dem Wild was er erlegte, die freien Vögel und die Berg Leoparden, er erzählte es so echt, das ich einige Male zusammen zuckte wenn er aufsprang und seine Gesichte mit Händen und Füßen zu unterstreichen versuchte.

Es begann das Alltägliche und wir versuchten uns so gut wie möglich anzupassen, Martock viel es schwer unsere Sprache korrekt zu sprechen oder zu verstehen. Oft versuchte er mit Michonne zu sprechen, bis ich ihm erklärte, dass sie ihn gar nicht versteht. Er meinte sie ist Schwarz, also müsste sie auch seine Sprache sprechen, laut musste ich über seine Theorie lachen.

Es wurde heißer draußen und Martock bevorzugte es nun draußen zu schlafen, ihm machte es nichts aus. Ständig hingen wir zusammen und ich versuchte ihm meine Welt zu erklären, er half auch Rick beim Ackerbau. Martock konnte ihm viel beibringen und Rick war fasziniert von dem Ureinwohner. Er fing an Kartoffeln zusammen zu suchen und pflanzte die meisten an, einige ließ er uns zum Essen. Auch fanden wir vereinzelnd Rüben und wilde Möhren, die wir nach und nach versuchten zu kultivieren.

Daryl wollte nun immer mit mir mitkommen und mich nie wieder gehen lassen, er kam mit wenn ich mit Martock auf Jagd ging, oder wenn ich mit zum Wasser holen fuhr. Er schwirrte um mich rum wie der Mond um die Erde. Manchmal nervte es mich zwar, aber es war auch schön, zu wissen dass er immer bei mir war.

„Wie hast du dich an mich erinnert?" Fragte er mich einmal, als wir Wasser holen waren.

„Sei nicht sauer... durch den Mustang!" Erwiderte ich lächelnd, sein Gesichtsausdruck war unbezahlbar! Ich habe ihn bis Heute nicht mehr gefahren, Rick erzählte mir von den Soldaten, die sicher noch um das Hotel streiften. Auch die Beißer Horden wurden immer zahlreicher und sie waren hartnäckiger geworden. Das hieß, des Öfteren Hausarrest, bis sie wieder weg waren.

Ich wollte sie einen nach den Anderen erledigen, doch Rick verbot es mir, die Munition zu verschwenden, oder mich selbst in Gefahr zu bringen. So hieß es auch für mich einfach warten.

Unsere Vorräte wurden immer knapper und ernten konnten wir noch nichts, es wurde Zeit, dass wir wieder einmal Einkaufen fuhren...

In der Gegend rund um das Hotel, hatten sie schon alles geplündert, das hieß also, wir mussten weiter raus fahren und hoffen, dass es dort etwas für uns gab. Judi brauchte dringend neue Kleidung, alles in Winston-Salem war entweder schon weg, oder abgebrannt. Drei volle Tage hatte es gebrannt und wir dachten dass, das Feuer bis an unser Hotel ran reichen würde, dem war Gott sei Dank nicht so.

Daryl und Rick waren zwar nicht begeistert, dass ich unbedingt mit wollte, aber ich hatte keine Lust mehr, Wache zu schieben oder Hühner zu füttern. Es sollte eine größere Gruppe mitfahren, damit wir in kürzester Zeit, viel absuchen könnten.

Maggie, Glenn, Michonne, Amy, Daryl, Rick und ich. Ich fuhr mit im Volvo, Amy, Daryl stiegen ein, Michonne fuhr ihn. Die Anderen nahmen den schwarzen Pickup. Wir fuhren Richtung Charlotte, aber in Kannapolis machten wir halt. Vor einem kleinen Konsum wendete ich mich zu den Anderen und wartete, es war unglaublich still hier, für meinen Geschmack zu still.

Ich hatte mir aus unserem Waffenlager eine gute Machete und einen Revolver mitgenommen, lieber nutzte ich das Messer, als eine Schusswaffe. Rick erzählte mir zwar, dass ich sehr gut mit dem umgehen konnte, ich selbst wollte es aber nicht. Wieder so eine Erinnerung, an die ich mich nicht erinnerte...

„Sollten wir nach einer Karte suchen?" Fragte Glenn etwas zögernd, hier kannte sich keiner von uns aus, er hatte Recht.

„Michonne, Jane! Sucht im Kiosk danach!" Forderte Rick uns auf, nur kurz nickten wir und machten uns rein, leise schlichen wir um den Tresen. Sie schien leer zu sein und komplett verwüstet. Ich suchte unter der Kasse nach einer Karte, es musste doch hier etwas davon geben. Der Staub wirbelte auf und ich musste kurz niesen.

„Gesundheit..." Flüsterte Michonne und Blickte etwas böse zu mir rüber, ich nickte einfach nur ab und suchte weiter.

„Alles sicher!" Sagte sie nun etwas lauter und stellte sich vor den Tresen, ich richtete mich auf und schnaufte.

„Hier ist nichts..." Maulte ich leicht auf und stützte mich mit meinen Händen auf den Tresen und musterte Michonne und biss mir auf die Lippe.

„Dreh dich doch einfach um..." Merkte sie auf und ich tat es, verdammt! Hinter mir hing eine Stadt Karte an der Wand, ich riss sie ab und stapfte zur Tür.

„Kommst du Michonne?" Fragte ich sie, als ich merkte dass sie mir nicht folgte.

„Michonne?" Fragte ich nach, sie schaute immer Böse, doch sie drehte sich zu mir um und ging einfach raus. Man, was hatte die Frau gegen mich? Draußen standen Rick und Daryl aufmerksam am Volvo.

„Was hat solange gedauert?" Fuhr Rick uns etwas an. Michonne ging einfach an ihm vorbei und zuckte mit den Schultern.

„Sei Froh das wir überhaupt eine gefunden haben!" Motzte ich ihn an und feuerte ihm die Karte auf die Motorhaube und funkelte ihn unzufrieden an. Was war er denn so zickig? Er stöhnte auf und breitete die Karte etwas aus, ich stand am Radkasten und schulte hinüber, Daryl fiel es als erstes auf.

„Die Karte ist Uralt, wahrscheinlich stimmt sie nicht mehr." Raunte er und musterte mich.

„Wir fanden keine Andere..." Erklärte ich kurz und verschränkte die Arme.

„Es soll ein Einkaufzentrum geben..." Nuschelte Rick und fuhr mit seinem Finger über die Karte.

„Also, worauf warten wir?" Drängte ich, es gefiel mir hier nicht. Maggie und Glenn, mit Amy im Schlepptau sicherten die Nähere Umgebung.

„Du hast Recht, gut, also los!" Sagte Rick sacht und wir verteilten uns wieder auf die Autos und nur knappe 10 Minuten später, standen wir vor einem Einkaufszentrum. Ein paar Beißer lungerten hier rum und kamen schleppend auf uns zu. Nur wenige Sekunden später lag einer mit einem Pfeil im Kopf und ein anderer ohne Kopf am Boden, zwei weitere wurden von Michonne enthauptet. Glenn machte sich an den Türen zu schaffen und hebelte eine auf. Sofort gingen wir rein und sicherten das Zentrum. Meine Machete flog nur so und die Gehirne von den Beißern, das verfaulte Blut spritzte überall hin, was mich kaum interessierte.

Jetzt ging es an das Plündern, was das Gefährlichste an allem war, ich meine wenn die Beißer auf uns zu stürmen, dann kann man sie leicht töten, doch wenn sie nur noch kaum Regungen zeigen und zwischen den Regalen liegen und sich mit ihren letzten Kräften an dir hoch ziehen und versuchen dich zu beißen, das! Das ist der wahre Horror...

„Glenn, Amy, Daryl, Jane, geht nach oben, packt alles was wir gebrauchen können. Michonne, Maggie! Ihr folgt mir!" Befahl Rick knapp und alle nickten kurz. Daryl ging die Rolltreppe hinauf und hielt die Armbrust vor sich. Glenn sicherte uns den Rücken, ich und Amy achteten auf alles was sich hier bewegte.

Ich deutete auf einen Laden, der für Outdoor Camping Werbung im Fenster hängen hatte. Daryl nickte und ging mit Glenn in den gegenüberliegenden Laden. Amy folgte mir, merkwürdigerweise waren die Türen offen. Der Laden war recht übersichtlich, nur wenige Gänge oder Regale waren hier, nur leider fast alles geplündert. Nur wenige Sachen lagen auf dem Boden, aber nichts was wir brauchten. Außer ein paar Rucksäcke, ein Messer, zwei Ferngläser und vier Taschenlampen, die noch funktionierten, packte ich in einen der Säcke und warf ihn Amy rüber. Ich nahm mir einen leeren und zog ihn über den Anderen, den ich aus dem Auto mit nahm, über.

Ich entdeckte eine Tür die zu war, hinter der kleinen Ladenteke, sicher war dahinter das Wertvollere Zeug aus dem Laden. Vorsichtig ging ich hin, hielt meine Machete vor mir und riss die Tür auf.

„Hallöchen, na was haben wir denn hier? He Jungs, eine Muschi!"

The Walking Dead - JaneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt