Harter Winter

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Amy erlaubte uns den Winter über zu bleiben, es gab eine Bedingung... Sie wollten mit in das Hotel in Winston-Salem kommen... Es dauerte eine Woche, bis ich Daryl überzeugen konnte, aber er sah ein, dass wir ohne die drei da draußen nicht überlebt hätten. Wir hatten nichts! Rein gar nichts...

Und sie konnten uns Unterschlupf, Feuer und Nahrung bieten. Schnee schmolzen wir zu Wasser, es schmeckte definitiv besser als das Fluss Wasser, was wir sonst immer tranken. Daryl schoss ein paar Eichhörnchen und Kaninchen, ich war zwar nicht angetan davon, aber es schmeckte und machte satt. Der Winter warf in diesem Jahr extrem viel Schnee ab, meinte Olivia einmal. Fast täglich mussten wir die Tür frei schaufeln und den Schnee vom Dach entfernen, sonst wäre es noch zusammen gebrochen.

Ein kleines Zimmer konnten wir warm halten, und hier hielten wir uns auch Hauptsächlich nur auf. Daryl schenkte mir hier und da einen flüchtigen Kuss, aber richtige Nähe entstand kaum noch.

Abends legte er sich zwar immer zu mir, doch immer wenn ich wach wurde, war er schon wieder fort. Er suchte ständig nach Tieren, fand aber kaum welche. Jedes Mal wenn er wieder ewig unterwegs war und zurück kam, litt er an Unterkühlung. Oft setzte ich mich zu ihm und wollte ihn wärmen, doch er wollte das nicht, ich solle nicht frieren, sagte er und rückte ein Stück wieder weg. Das Einzige was mir übrig blieb war, ihm eine Decke zu reichen und ihm eine warme Suppe oder heißes Wasser zu geben.

Amy und Olivia waren auch täglich unterwegs und suchten nach Essbaren, mit Mäßigem erfolg. David und ich saßen meiste Zeit alleine in der Feuerwehr.

Daryl sagte ihm, er solle ja auf mich aufpassen, ansonsten würde er ihm die Lippe abschneiden, seitdem zog David immer seine Lippe ein, wenn Daryl an ihm vorbei ging. Das brachte mich jedes Mal zu lachen, denn es machte immer ein floppendes Geräusch, wenn er sie wieder los ließ. Amy war der Chef hier, das merkte man sofort, sie entschied über alles, außer über Daryl. Er ging und kam wann er wollte. Es machte sie zwar sauer, aber sie musste sich damit abfinden, auch musste sie sich daran gewöhnen, dass wenn sie mit zu uns kam, dass sie dann nicht mehr das Sagen hat.

Jeden Tag sah ich die Wolken vorbei ziehen und dachte an Alice, ich konnte die Tage nicht mehr zählen. Ich hoffte nur dass es bald wieder wärmer wurde.

Und glaubte schon fast nicht mehr daran, bis mich eines Morgens ein Sonnenstrahl aus dem Schlaf kitzelte. Es würde bald soweit sein, doch noch immer froren wir wie die Schlosshunde und Hungerten vor uns her.

The Walking Dead - JaneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt