Als wir ankamen war die Party schon voll im Gange, weshalb wir uns einfach mal an ein paar Menschen vorbeidrängten. Die Musik war für eine Outdoor Party wahnsinnig laut, was ziemlich geil war.
Nach meiner ersten Mische spürte ich den Alkohol ganz deutlich. Offensichtlich hatte Karla dem Ganzen ordentlich Pfeffer gegeben, denn normalerweise spürte ich erst nach drei Mischen etwas bemerkenswertes. Doch wenn ich mir Kayla nur so anschaute, wusste ich definitiv Bescheid. Ihr Verhalten sprach Bände und auch sie hatte erst eine halbe Mische getrunken. Das konnte ein guter Abend werden.
Stundenlang tanzte ich mich durch die Menge, genoss die Musik und sprach mit ganz vielen Menschen, mit denen ich sonst kaum ein Wort wechselte. Das liebte ich so sehr an Partys. Irgendwie waren alle viel lockerer drauf, sodass man sich mit Menschen unterhielt, mit denen man sich im Alltag niemals unterhalten hätte. Natürlich konnte das auch ganz schön nach hinten los gehen, aber solange man sich unter Kontrolle hatte, war eigentlich alles gut.
"Hast du Kayla gesehen?", schrie ich in Melinas Ohr, nachdem sie bereits zwei Mal laut "WAS?" zurückgeschrien hatte. Melina war genau wie Kayla und Karla eine sehr gute Freundin von mir und wusste eigentlich so gut wie immer, wo sich die Anderen gerade befanden. "Ich glaube, sie ist da hinten, wo es den Berg hoch geht", schrie sie zurück. Ich lächelte dankend und machte mich auf die Suche nach Kayla. Und tatsächlich: Ich fand sie relativ schnell alleine herum stehen.
"Moooooin", kam ich lachend auf sie zu. "Wie geht's, wie steht's?" Ich merkte ihr deutlich an, dass sie zwar erheitert war, aber lange nicht so lost wie vorhin. Im Gegensatz zu mir hatte sie irgendwann aufgehört zu trinken, weil sie sehr wohl wusste, dass sie nicht allzu viel vertrug. "Kommst du mit mir gucken, ob die Toiletten auf sind?", flehte ich sie an und weil sie gerade eh nichts zu tun hatte, hakte sie sich bei mir ein und wir liefen gemeinsam den Berg hinauf. Oben bei unserer Schule waren nur wenige Menschen. Im Grunde genommen war ein Teil des Schulhofes sogar durch Flatterband abgesperrt, allerdings war das für den morgigen Chaostag vorgesehen.
Kichernd kamen wir oben an und machten uns auf den Weg zu den Toiletten. Unsere Schule wurde gerade renoviert, weshalb wir auf dem Schulhof einige Toilettencontainer stehen hatten. Deshalb war meine Hoffnung auch eigentlich ziemlich groß, dass ich nicht in den Wald pinkeln musste.
Obwohl die eigentliche Party unten stattfand, hatten sich hierher auch ein paar wenige Menschen hin verloren, von denen ich zunächst einmal aber niemanden erkennen konnte. Schon gar nicht ohne Brille, die ich vorsichtshalber zuhause gelassen hatte. Deshalb fragte ich Kayla auch, welche zwei Menschen da gerade auf uns zu kamen, was sich im nächsten Moment jedoch erübrigte.
"OH MEIN GOTT", schrie ich auf und drehte mich auf der Stelle in die andere Richtung. "Komm wir müssen hier weg", sagte ich bloß zu Kayla und zog sie hinter mir her. "Was zur Hölle ist los mit dir?", fragte sie sichtlich verwirrt. "Warte doch mal, mir ist schwindelig."
Gnädig wie ich war blieb ich wirklich stehen, da mir nicht geholfen war, wenn sie jetzt vor meine Füße kotzte. „Wie kommt der Sinneswandel? Wer ist denn da?", fragte sie und ich murmelte nur: "Benjamin." "Benny?", schrie sie hysterisch auf und ich flehte sie augenrollend an, die Klappe zu halten, doch bestimmt hatte er das schon längst gehört. Wobei ich mit meiner Fluchtaktion auch nicht gerade unauffällig gewesen war. "Bist du bescheuert?", schrie Kayla weiter. Ich konnte sie nicht dazu bringen, leiser zu sein. "Komm, wir gehen jetzt zu Benny!"
Ich versuchte mich zwar zu wehren, hatte aber gegen Kaylas plötzliche Kraft keine Chance. Und ohne, dass ich groß darüber nachdenken konnte, bewegten wir uns weiter und weiter auf die beiden Jungs zu. Wer der andere war, wusste ich trotzdem nicht. Ohne, dass Kayla auch nur ein Wort sagen musste, fing Benjamin einfach an zu reden: "Hi, ich bin Benny."
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yearning for love
Teen FictionAls Rebecca die letzten zwei Tage vor den Osterferien zur Schule ging, hätte sie niemals gedacht, dass sich auf einmal alles verändern würde. Nicht in den schönsten Träumen hatte sie geglaubt, dass die Dinge derartig ihren Lauf nehmen würden. Doch g...