Kapitel 64

67 8 0
                                    

Irgendwie schafften wir es, uns wieder zu verlieren. Gefühlt wurden unsere Küsse mit der Zeit zwar immer liebevoller, wurden aber auch von extremer Leidenschaft geprägt. Während Benny sich sein Tshirt ein zweites Mal an diesem Nachmittag über den Kopf zog, betrachtete ich gierig seinen Oberkörper. Vor ein paar Tagen hatte er mir bereits ein Bild geschickt, nachdem ich lange genug gebettelt hatte, doch damit war das kein bisschen zu vergleichen. Zwar hatte Benny kein stark ausgeprägtes Sixpack - schon gar nicht im Liegen -, doch trotzdem sah man auf den ersten Blick, wie trainiert er war. Ich wusste gar nicht, wohin ich zuerst schauen sollte. Seine Rückenmuskeln waren so ausgeprägt, dass ich sie sogar von vorne sehen konnte. Seine Brust war definiert und auch seine V-Linien kamen deutlich hervor. Ganz zu schweigen von seinen breiten Schultern, die ich persönlich an Männern besonders attraktiv fand. Seine goldene Kreuzkette mit einem kleines Jesus, die er seit seiner Geburt trug, lag friedlich zwischen seinen beiden Schlüsselbeinen und machte den Anblick irgendwie perfekt.

Leider ließ er mir nicht lange Zeit, ihn so zu betrachten, da er mir sofort ebenfalls das Kleid über den Kopf ziehen wollte. Ich half ihm dabei und schon lag auch ich nur noch im BH unter ihm. In diesem Moment konnte ich nicht glücklicher darüber sein, dass ich weise genug gewesen war, um mich nicht für meinen nude farbenen trägerlosen BH zu entscheiden.

Ich nahm zur Kenntnis, dass Benny scharf die Luft einzog, während er auf mir saß und mich von oben bis unten mit gierigen Blicken betrachtete. Langsam strich er sich die Haare aus der Stirn nach oben. "Fuck man, du bist so schön", stöhnte er zwischen zusammengebissenen Lippen, ehe er sich wieder zu mir herunterbeugte und mir einen Kuss gab. Sein Gewicht auf mir fühlte sich zwar schwer und zerdrückend an, aber auch wahnsinnig gut. Ich konnte nicht unter ihm weg, aber eigentlich wollte ich das auch überhaupt nicht. Ich wollte, dass er mich hier und jetzt küsste und nicht mehr damit aufhörte.

Doch das war mal wieder nur ein Wunschgedanke von mir. "Hallo", rief jemand der zur Tür rein kam. Ich hörte das wohlige Schnurren des Katers, um den sich gerade offensichtlich gekümmert wurde. Alles in mir erstarrte auf einmal, ich war wie gelähmt. Das war nicht sein Bruder, der mit dem Kater spielte und das wussten wir beide. Dann klopfte es auch schon an der Tür.

"Benny, mach mal bitte die Tür auf", hörte ich die Stimme seiner Mutter von draußen. Hektisch kletterte er von mir herunter und warf mir mein Kleid zu, bevor er sich sein eigenes Shirt über den Kopf zog. "Nein Mama, warte." Er schaute mich an, während er vorsichtig zur Tür ging und sich schützend davor stellte. Im Grunde genommen wollte ja nicht nur ich, dass seine Mutter mich nicht nur in einem BH auf seinem Bett sitzen sah.

So schnell es ging versuchte ich in mein Kleid zu schlüpfen und es eilig in die Hose zu stopfen. "Benny, komm schon", bittete ihn seine Mutter von draußen. "Ich habe Eis für euch mitgebracht, das schmilzt sonst." Er schaute mich an, während ich mir noch schnell über die Haare fuhr und dann nickte. Dass mein Kleid immer noch kaputt war und mein halbe Brust freilegte, wenn ich auch nur eine falsche Bewegung machte, ignorierte ich. Dann machte Benny die Tür auf und ich sah eine kleine kurvige Frau, mit einer Sonnenbrille in den lockigen Haaren und einem strahlenden Lächeln. "Hi Schatz, alles klar?", fragte sie und stellte zwei Becher Eis auf seinen Schreibtisch. Benny bejahte die Frage, während seine Mutter sich mir zuwandte. "Hallo, ich bin Bennys Mama", sagte sie und lächelte mich super freundlich an, während sie mir die Hand gab. "Hallo, ich bin Rebecca", sagte ich und schenkte ihr ebenfalls ein schüchternes Lächeln. Ich betete insgeheim, dass sie nicht von meinen zerzausten Haaren und dem kaputten Kleid mitbekam und verhielt mich möglichst unauffällig.

Keine zwei Minuten später ließ sie uns wieder alleine und verließ den Raum, doch ich war nervlich am Ende. Stöhnend fiel ich nach hinten auf sein Bett und atmete ein paar Mal tief durch. Benny legte sich neben mich und grinste mich nur an. "Tut mir Leid?", meinte er und strich mir eine Haarsträhne von der Wange. Ich drehte meinen Kopf zu ihm und fing einfach an zu lachen. Viel schlimmer hätte es eigentlich gar nicht werden können für meinen Geschmack.

Dann aßen wir unser Eis bevor es wirklich noch schmilzte und alles umsonst war. Seine Mama hatte mir Kirsche und Vanille mitgebracht, als hätte sie von unserer kleinen Diskussion gewusst. Siegessicher grinste ich Benny an, während ich demonstrativ genüsslich einen Löffel Vanilleeis in meinen Mund schob.

yearning for loveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt