Als wir am nächsten Abend völlig fertig im Zug saßen, ging es für uns wieder nach Hause. Zwar hatten wir nur drei Tage in Paris verbracht, doch dafür hatten wir erstaunlich viel gesehen. Natürlich wäre es perfekt gewesen, wenn wir uns zwischendurch ein bisschen mehr hätten entspannen können, anstatt von einem Ort zum nächsten rennen zu müssen und dafür jeden Abend Fußschmerzen in Kauf zu nehmen, doch das waren für mich Luxusprobleme.
Die vier Stunden mit dem Zug nach Düsseldorf vergingen im Gegensatz zu den acht Stunden Busfahrt auf der Hinreise wie im Flug, was uns allen sehr zu Gute kam. Trotzdem hatten wir es nicht geschafft, alle in dem gleichen Zug unterzubringen, weswegen unsere Lehrerin mit Lara, Amelie, Kayla und mir den ersten Zug nahm und die anderen erst zwei Stunden später fuhren. Letztendlich war ich froh darüber, dass ich zwei Stunden früher zuhause war, denn dann musste ich schon wieder meine Sachen packen.
Tatsächlich hatten wir nämlich die nächsten beiden Tage Projekttage an der Schule und ich hatte mich für eine Fahrradtour eingetragen. Zuerst war es der Plan, mit dem Fahrrad nach Holland zu fahren und dort zu übernachten, doch da sich viel mehr Leute dafür eingetragen hatten als erwartet, blieben wir jetzt doch in der Nähe. Trotzdem mussten wir 60km mit dem Fahrrad nach Hagen fahren, um dort auf einem Zeltplatz zu übernachten.
Da ich meinen Rucksack mit in Paris hatte, hatte ich keine Gelegenheit diesen schon zu packen, was ich sofort machte, nachdem ich eine Kleinigkeit gegessen und unter die Dusche gesprungen war. Meinen Koffer rollte ich achtlos in eine Ecke meines Zimmers, weil ich mich frühestens in zwei Tagen darum kümmern würde, wenn ich wieder zuhause war.
In zwei Tagen war auch mein Geburtstag, weswegen ich mich noch mehr freute zu zelten. Ich hatte noch nie in meinem ganzen Leben reingefeiert, was bedeutete das morgen das erste Mal sein würde. Zum Glück waren wirklich alle meine Freunde dabei, sodass ich kaum jemanden vermissen konnte.
Ich schaffte es recht zeitig ins Bett, weil ich sonst nichts mehr machte, was an sich ganz gut war, da ich für die morgige Fahrradtour Kraft tanken musste. Vorhin im Zug hatten Kayla und ich uns darüber lustig gemacht, wie um alles in der Welt wir es morgen schaffen sollten, 60km mit dem Fahrrad zu fahren, wenn uns schon jetzt die Beine und Füße unheimlich weh taten. Im Grunde genommen war das gar nicht lustig, aber das würden wir dann morgen sehen.
Das frühe ins Bett gehen brachte mir insofern nichts, als dass ich noch bis halb 12 mit Benny telefonierte. Ich berichtete ihm von Paris und ließ dabei kaum ein Detail aus, welches ich ihm in den letzten Tagen aufgrund meiner fehlenden Zeit nicht erzählen konnte. Irgendwann war es spät geworden und ich wirklich müde, sodass Benny mir riet, jetzt schlafen zu gehen. Und das tat ich auch, denn anders würde ich die nächsten zwei Tage nicht überleben.
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yearning for love
Ficção AdolescenteAls Rebecca die letzten zwei Tage vor den Osterferien zur Schule ging, hätte sie niemals gedacht, dass sich auf einmal alles verändern würde. Nicht in den schönsten Träumen hatte sie geglaubt, dass die Dinge derartig ihren Lauf nehmen würden. Doch g...