Kapitel 44

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"Naja, auf jeden Fall wollte ich damit nur sagen, dass du mir Zeit geben musst, wenn du willst, dass aus uns etwas wird", sagte er nach einer Weile. "Ich bin, was das angeht, echt komisch und ich wollte nur, dass du das weißt." Ich nickte und schaute ihn eventuell ein wenig skeptisch an. "Das heißt aber nicht, dass ich nicht mit dir zusammen sein möchte, Becca", sagte er sanft und ergründete mein Herz mit seinen Augen. Sein Blick war wahnsinnig intensiv und durchdringend. Ich wusste nicht, wohin mit meinen Gedanken und wohin mit meinen Gefühlen. In mir herrschte ein einziges Durcheinander zu diesem Zeitpunkt. Die Tatsache, dass er mir so tief in die Augen schaute, machte es mir nicht gerade einfacher, einen klaren Gedanken zu fassen. Vielmehr wusste ich nicht, wo mir der Kopf stand.

Nach einer Weile beugte er seinen Kopf und küsste mich einfach. Seine Lippen trafen die Meinen und lockten mich wieder hervor. Auf einmal konnte ich an nichts anderes denken, als daran, wie göttlich sich seine Zunge in meinem Mund anfühlte. Nach anfänglicher Verwirrung ließ ich sie mit meiner spielen und erwiderte so den Kuss. Er fühlte sich wie immer wahnsinnig gut an, doch nach einer Weile bahnten sich die Gedanken einen Weg zurück in meinen Kopf. Ich konnte nichts dagegen machen und so beendete ich ein weiteres Mal einen Kuss von Benny, der sich eigentlich verdammt gut anfühlte und vergrub meinen Kopf in seiner Halsbeuge. "Was ist denn los?", fragte er lachend.

Ich konnte ihm nicht sofort eine Antwort geben, da ich irgendwie selber keine wusste. "Keine Ahnung, mein Kopf hört nicht auf zu arbeiten, tut mir Leid." Ich konnte ihn immer noch nicht anschauen. Aus irgendeinem Grund war es mir extrem peinlich, dass ich seinen Kuss wieder unterbrochen hatte. "Hey, sieh mich an", meinte er jedoch und zog mein Kinn in seine Richtung. "Worüber denkst du nach?" Ich ließ seine Frage ein wenig auf mich wirken, da ich auch darauf keine gute Antwort wusste. "Über uns?", sagte ich zaghaft, woraufhin er mich nur fragend ansah. Ich drehte mich weg und zog meine Knie an die Brust, die ich sogleich aber wieder in einen Schneidersitz sinken ließ. Ich war trotzdem extrem gerne mit ihm hier und deshalb wollte ich ihm nicht das Gefühl geben, als wäre dem nicht so.

"Ich weiß nicht, ich mache mir keine Gedanken über uns an sich. Ich mag dich gerne, aber ich habe wahrscheinlich einfach Angst. Wenn du mir sagst, dass du bei Gefühlen und so weiter länger brauchst als andere, akzeptiere ich das natürlich, aber es bereitet mir auch zu einem gewissen Punkt Sorgen. Ich habe keine Lust nochmal auf die Fresse zu fallen", sagte ich nachdenklich. "Wie meinst du das? Was ist passiert?"

Unauffällig schaute ich auf die Uhr meines Handys und stellte fest, dass es schon viel später war, als ich gedachte hatte. "Wir haben schon zehn nach", sagte ich zu Benny und stand auch schon auf. "Unser Zug kommt in sechs Minuten." Er griff nach meinem Arm und zog mich wieder zurück zu sich. "Becca bitte, den bekommen wir doch eh nicht mehr. Wir nehmen den Nächsten." Da ich durchaus wusste, dass er Recht hatte, ließ ich mich resigniert zurück auf die Bank fallen.

"Was meintest du damit, Becca?", wiederholte er schließlich seine Frage.

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