Kapitel 29

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Immer wieder schaute ich auf mein Handy und checkte, ob er mir nicht vielleicht schon längst geschrieben hatte, dass er zu spät kam. Weil er das nicht getan hatte, verbreitete mein Inneres die Panik, dass er mich versetzte. Wir hatten uns heute auch gar nicht mehr geschrieben, vielleicht hatte er es einfach vergessen.

Panisch schrieb ich jetzt doch Kayla und heulte mich bei ihr aus. Mit jeder Minute, die ich hier herumstand und Benjamin einfach nicht kam, wurde ich immer nervöser. Was, wenn er wirklich nicht kam? Oder noch schlimmer: Was, wenn ihm etwas passiert war? Gerade als Kayla geschrieben hatte, ich solle mir keine Sorgen machen, rief er mich an. Okay gut, er lebte. Zögernd ging ich dran. "Hallo?", meldete ich mich mit zittriger Stimme. "Hey, wo bist du?", hörte ich seine dunkle Stimme, die mir sogleich das Herz warm werden ließ. "Äh, hier?!", sagte ich verwirrt. "Ich bin auch hier", meinte er bloß, worauf ein paar Sekunden Stille folgte. "Ah, oh man, hab dich gefunden", fügte er dann hinzu. Wow, er war also schon die ganze Zeit hier gewesen? Während mir deswegen ein Stein vom Herzen fiel, spürte ich wie sich die Aufregung ihren Weg zurück in meinen Körper bahnte. "Äh okay, ich sehe dich immer noch nicht", stellte ich fest. Weit weg sah ich einen Mann telefonieren, der ihm aus dem Augenwinkel auf jeden Fall nahe kam, aber irgendwie wollte ich ihn nicht so offensichtlich anstarren. "Macht nichts, ich bin gleich da", sagte er nur und legte auf. Während ich noch auf mein Handy schaute und versuchte meine Kopfhörer zu entknoten, bemerkte ich wie jemand auf mich zukam. Bevor ich ihn richtig sehen konnte, nahm ich seinen Geruch war und ich übertrieb nicht, wenn ich sagte, dass ich noch nie so ein gutes Männerparfüm gerochen hatte.

"Hey", meinte er und ich schaute zu ihm auf. Bei seinem Anblick schmolz mein Herz dahin. Fuck man, ich hatte ihn nicht SO schön in Erinnerung. "Hi", meinte ich zitternd, woraufhin er mich kurz umarmte. "Ist dir etwa kalt?", meinte er lachend und deutete dabei auf das sonnige Wetter. Dann machten wir uns auf den Weg und mir blieb nichts anderes übrig, als ihm einfach mal zu folgen. "Wohin gehen wir denn jetzt?", fragte ich ihn neugierig, weil wir gerade eine Seitenstraße weg von der Innenstadt ansteuerten. "Warum kannst du dich denn nicht einfach mal überraschen lassen, hmm?", neckte er mich und grinste mich an. "Ich entführe dich schon nicht." "Du, ich bin mir da nicht so sicher. Ich habe ein bisschen Angst. Immerhin führst du mich gerade weg von allen anderen Menschen", meinte ich lachend. "Da kannst du mich in Ruhe umbringen, oder?" Er lachte nur und erwiderte nichts mehr, was mich nicht gerade beruhigte.

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