Kapitel 87

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"Warum schminkst du dich eigentlich selbst wenn du nur zu mir kommst?", fragte Benny eine Weile nachdem ich einfach nur als kleiner Löffel in seinen Armen gelegen hatte. Überrascht drehte ich mich herum und schaute ihn schockiert an. "Was? Ich war doch auch schon so oft ungeschminkt mit dir weg?", meinte ich und konnte seine Frage ehrlich nicht verstehen. Klar schminkte ich mich oft, doch mindestens genauso oft ging ich ungeschminkt aus dem Haus.

"Und in der Schule?", fragte er mich aus irgendeinem mir unerklärlichen Grund. "Da bin ich auch meistens ungeschminkt", antwortete ich verwirrt. "Weil du mittlerweile nicht mehr zu haben bist, hmm?", lachte er, woraufhin mir nur der Mund offen stand. "Was hat das denn damit zu tun?", lachte ich und schlug ihn gegen den Arm. "An jenem Donnerstag war ich in der Schule auch ungeschminkt und da war ich noch zu haben." "An jenem Donnerstag? Welchen meinst du?" Mit hochgezogenen Augenbrauen schaute er mich an. Ich schlug ihn nochmal, woraufhin er die Fassung verlor und anfing zu lachen. "Naja wie auch immer", meinte er. "Jetzt bist du nicht mehr zu haben."

Hatte er das gerade genau so gesagt? Nein. Oder? Ich konnte meinen Ohren nicht trauen, dass er gerade echt gesagt hatte, dass ich nicht mehr zu haben war. Das hieß wir waren in einer Beziehung. Oder?

Ich wusste nicht, was ich davon halten sollte, wusste nicht, ob er das so meinte, wie er es gesagt hatte. Da ich die entspannte Situation nicht zerstören wollte, sprach ich das Thema nicht weiter an, sondern freute mich einfach insgeheim.

Trotzdem dachte ich zuhause super viel über diesen einen Satz nach. Jetzt bist du nicht mehr zu haben. Ich überanalysierte diese Aussage und kam doch nicht wirklich auf eine Antwort. Im Grunde genommen hatte er sich die letzten Wochen schon extrem wie mein Freund verhalten. Ich hatte das Thema in letzter Zeit ganz weit weg geschoben, weil ich einfach nicht wieder darüber nachdenken wollte. Irgendwie wollte ich dem Ganzen eine faire Chance geben und hatte mich deshalb komplett fallen gelassen.

Wenn ich jetzt über die Situation nachdachte war ich hoffnungslos verloren. Da man es bei Benny nie sicher sagen konnte, wusste ich im Endeffekt immer noch nicht so richtig, ob er jetzt Gefühle für mich hatte oder nicht. Er verhielt sich extrem so, doch sicher wissen tat ich es nicht. Dennoch musste die Aussage, dass ich jetzt nicht mehr zu haben war, doch eigentlich die Antwort geben, oder?

Verzweifelt schlug ich mir ein Kissen aufs Gesicht, ehe ich einfach anfing zu lachen. Wie hatte ich es schon wieder geschafft, mich so hoffnungslos zu verlieren, ohne dass ich eine Ahnung davon hatte, was mein Gegenüber fühlte.

Ich würde meinen Arm hergeben, wenn Benny keine Gefühle für mich hatte. Im Grunde genommen war ich mir da wirklich sicher. Er verhielt sich schon seit geraumer Zeit wie jemand, der nur mein Freund sein konnte. Dennoch sagte irgendetwas in mir, dass ich lieber vorsichtig mit solchen Behauptungen sein sollte.

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