Kapitel 53

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"Ich mag deine Hose übrigens voll", sagte er irgendwann einfach zwischendurch. "Wirklich? Ich mag sie, sonst hätte ich sie nicht gekauft, aber irgendwie finde ich, dass ich darin richtig dick aussehe." Die Sonne war gewandert und so wurde es langsam kalt, weswegen ich mich enger an Benny kuschelte und meine Beine mittlerweile auf Seinen abgelegt hatte. Er hatte sich nicht beschwert, weil meine Beine "eine Decke für Seine" waren. Er fuhr sanft mit seinen Fingern über meine Schienbeine hinauf zu meinen Knien und schließlich zu meinen Oberschenkeln. "Du laberst so einen Müll", meinte er schon leicht sauer und schaute sich meine Beine nochmal genauer an, was mir einfach nur extrem unangenehm war. Auch wenn ich meinen gesamten Körper nicht sonderlich mochte, meine Beine waren definitiv die schlimmste Schwachstelle, die ich am meisten hasste. "Ich finde du siehst toll aus in dieser Hose", sagte er. "Und auch allgemein. Ich finde persönlich Frauen mit ein bisschen mehr Haut auf den Knochen viel schöner. Dann hab ich auch was zum Anfassen." Ich schlug ihm lachend auf den Arm.

"Nein im Ernst, jeder hat so seine Schwachstellen am Körper, die er selbst vielleicht nicht schön findet. Glaub mir, ich weiß, wovon ich rede. Ich meine, sieh mich an. Es ist auch nicht immer schön als Mann so dünn zu sein." Er sah mich ein wenig traurig an und doch lag in seinem Blick so viel Selbstzufriedenheit, dass es mich etwas beruhigte. "Du bist einfach trainiert. Das ist doch gut", meinte ich, weil ich irgendwie nicht verstand, wieso man nicht damit zufrieden sein sollte, dass man weniger wog als andere. "Dadrunter befinden sich ganz viele Muskeln", lachte ich und legte meine Hand zärtlich auf seinen Bauch, woraufhin er anfing zu kichern, weil er offenbar kitzelig war. "Hör auf", meinte er nur lachend, weswegen ich meine Hand nachgiebig wieder wegnahm.

Es fühlte sich seltsam an, mit jemandem über meine Unsicherheiten zu reden, der nicht Kayla war, doch irgendwie auch seltsam entlastend. Die Tatsache, dass auch er nicht mit allem an sich zu hundert Prozent zufrieden war, beruhigte mich extrem. Wir quatschten über jegliche Influencer, da Benny nicht nachvollziehen konnte, dass ich einen anderen Körper als meinen haben wollte. Wir diskutierten über mehrere Frauen, angefangen bei Stefanie Giesinger bis hin zu Kylie Jenner und Kim Kardashian, die ich alle aufgrund ihrers Körpers irgendwie beneidete.

Benny konnte nur immer wieder den Kopf schütteln und mir versuchen zu erklären, wie dumm diese Sichtweise der Dinge war. "Ich liebe deinen Körper, wirklich. Das was ich hier sehe ist einfach nur der Wahnsinn, Becca", sagte er liebevoll. "Im Ernst, ich mag deine Oberschenkel so gerne und sorry, dass ich das jetzt so sage, aber sieh doch nur diesen Ausschnitt und diesen Ass in der Hose. Wie kannst du nicht zufrieden mit deinem Körper sein?" Ich begann zu lachen, doch er sah mich nur weiter ganz ehrlich an. "Ich mein es ernst. Ich will keine Steffi Giesinger und erst recht keine Kim Kardashian. Ich will nur dich."

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