Kaum hatte ich Benny aus den Augen verloren, spürte ich die Tränen in meinen Augen brennen. Ich wusste nicht, ob er mir hinterher schaute, doch unter keinen Umständen wollte ich mir die Blöße geben, solange er mich noch sehen konnte, weshalb die Tränen erst meine Wangen herunterrollten als ich schon weit weg war. Mit dem Entschluss, mir etwas gutes zu tun, ging ich in ein paar Läden und schaute mir die neuen Herbstkollektionen an. Da ich jedoch nicht genug Geld dabei hatte und die Ablenkung nicht so reibungslos funktionierte, entschied ich mich schnell wieder dazu, nach Hause zu fahren. Zwar war es ziemlich unwahrscheinlich, doch ich wollte Benny auf keinen Fall noch über den Weg laufen. Viel lieber wollte ich mich in mein Bett verkriechen und Tage lang nicht wieder herauskommen.
Als ich endlich nach Hause kam, überraschte mich meine gut gelaunte Mutter mit Pizza, wofür ich ihr in dem Moment sehr dankbar war. Ich hatte in der Öffentlichkeit nicht zusammenbrechen wollen, weshalb ich die meisten meiner Gefühle bis zu diesem Zeitpunkt irgendwie unter Kontrolle gehalten hatte. In diesem Moment spürte ich jedoch, dass mir langsam alles zu viel wurde, sodass ich mich schnell in mein Zimmer verzog.
Kaum hatte ich die Tür hinter mir geschlossen, brachen die Tränen hervor und ich sank kraftlos auf den Boden. Wie konnte er mir das antun? Wie konnte er mich so verletzen? Schluchzend vergrub ich den Kopf in meinen Händen, während Träne für Träne vor mich auf den Boden tropfte. In mir schwoll alles an, sodass ich das Gefühl hatte, keine Luft mehr zu bekommen. Innerlich schrie ich um Hilfe, doch äußerlich kämpfte ich verzweifelt um die Wahrung meiner Selbst. Meine Mascara hinterließ schwarze Streifen auf meinen Wangen, was mir noch nie so egal war wie in diesem Moment.
Jetzt gerade als ich hier auf dem Boden saß wusste ich nicht weiter. Alles kam mir sinnlos vor. Wie sollte ich über Benny hinweg kommen? Wie um alles in der Welt sollte ich das schaffen? Ich hatte mich ihm in so vielen Dingen anvertraut, hatte ihm nicht nur einmal das Herz ausgeschüttet und seinen Rat dankend angenommen. Seltsamerweise vermisste ich es schon jetzt, dass da keine Person wie er war, der ich schreiben konnte, wie es mir gerade ging. Natürlich war da meine beste Freundin, doch so sehr ich sie auch liebte, sie war kein Vergleich zu Benny, zu jemandem, den ich wirklich liebte.
Ich konnte nicht realisieren, dass er die Sache ernsthaft beendet hatte. Ich konnte nicht glauben, dass er uns keine Chance gab, nachdem wir so viel gemeinsam erlebt hatten, nachdem er mir so viel anvertraut hatte. Beim besten Willen konnte ich mir nicht vorstellen, dass er all diese Dinge jedem Mädchen erzählte, welches er ein paar Mal getroffen hatte. Ich konnte mir einfach nicht vorstellen, dass er überall damit hausieren ging, was für Probleme er hatte. Manche Sachen waren so heftig, dass ich nicht einmal wusste, ob sein bester Freund davon wusste.
Trotz allem hielt er es nicht für nötig, uns noch eine Chance zu geben. Trotz allem drehte er seine Unfähigkeit zu lieben, so herum, dass er nur Schluss machte, weil es besser für mich war. Wir wussten beide, dass das eine Lüge war, denn gerade ging es mir schlechter als je zuvor und das war allein seine Schuld.
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yearning for love
Fiksi RemajaAls Rebecca die letzten zwei Tage vor den Osterferien zur Schule ging, hätte sie niemals gedacht, dass sich auf einmal alles verändern würde. Nicht in den schönsten Träumen hatte sie geglaubt, dass die Dinge derartig ihren Lauf nehmen würden. Doch g...