Nach den vergangenen drei Wochen ohne Benny, musste ich feststellen, dass mir die vierte und letzte Woche gar nicht so schwer fiel, wie ich anfangs gedacht hatte. Aufgrund der Tatsache, dass ich mich nach den zwei Wochen Arbeit erst einmal ordentlich erholte und zwei Tage fast komplett durchschlief, waren es am Ende nur noch gute vier bis fünf Tage bis Benny wieder kommen würde.
In diesen Tagen beschäftigte ich mich damit, ein bisschen für die Schule zu lernen und weiter Lernzettel zu schreiben, was im Grunde genommen auch gar keine schlechte Idee war. In gut zwei Wochen würde die Schule wieder los gehen. Ich freute mich zwar darüber, dass wir dieses Jahr sogar noch ein paar Tage länger frei hatten als die üblichen sechs Wochen, da die Renovierungsarbeiten in einem Trakt sonst noch nicht abgeschlossen wären. Dennoch konnte ich es ehrlich gesagt auch kaum erwarten, dass ich wieder einen strukturierten Alltag bekam. Wenn Schule dazugehörte, war das eben so.
Ich konnte nicht fassen, dass ich schon in wenigen Tagen zu den Ältesten an der Schule gehören würde. In weniger als einem Jahr würde ich endlich mein Abitur haben und konnte mit meinem Leben machen, was ich wollte. Ein bisschen graute es mir auch davor, weil ich immer noch nicht ganz genau wusste, was ich nach der Schule studieren wollte.
Diesen Gedanken schob ich erst einmal ganz weit weg als Benny mir erzählte, wann er nach Hause kam. Nachdem ich Mittwoch und Donnerstag noch einmal die Hölle durchmachen musste, weil Benny mir nicht schreiben konnte, bekam ich am Freitagmorgen endlich die lang ersehnte Nachricht.
"Guten Morgen, ich weiß nicht, ob du schon wach bist. Wir sind jetzt wieder zuhause", las ich sobald ich wach wurde. Zum Glück war das relativ früh, weil ich um 7:30 Uhr eine Fahrstunde hatte.
Ich hatte nicht damit gerechnet, dass wir uns schon heute sehen konnten, weswegen ich mich extrem freute. Glücklich schrieb ich ihm eine Antwort und weil er noch wach war, verabredeten wir uns für heute Mittag um 14 Uhr bei ihm. Mit einem guten Gefühl trat ich die Fahrstunde an, nach der ich ein Kompliment von meinem Fahrlehrer bekam. Wenn das passierte, musste ich schon echt gut gefahren sein. Die letzten Stunden, musste ich ehrlich zugeben, war ich schlimm gefahren, weswegen mein Fahrlehrer mich auch das ein oder andere Mal angeschrien hatte. Wir kamen nicht wirklich miteinander aus, weil er wollte, dass ich mir seine Hinweise zu Herzen nahm, ich aber nicht damit klar kam, wenn mich mein Beifahrer anschrie. Meistens führte das dazu, dass ich nur noch schlechter fuhr. Nachdem ich mir heute Morgen endlich mal ein Herz gefasst hatte, um ihm das zu sagen, hatte er sich ein bisschen zurück genommen und schon fuhr ich viel besser. Dass er mich am Ende der Fahrstunde lobte, machte mich extrem glücklich, weil das bei ihm eine krasse Ausnahme war.
Die Fahrschulzeit war grausam für mich. Jede Stunde hatte ich extreme Panik in dieses Auto zu steigen und schaute gefühlte hundert Mal auf die Uhr über meinem Tacho, wann ich endlich wieder raus konnte. Nach den meisten Stunden konnte ich es kaum erwarten, von der Fahrschule weg zu kommen. Ganz oft rollten mir auf dem Heimweg die Tränen über die Wangen, weil ich einfach nicht mehr konnte.
Nach dieser Fahrstunde jedoch konnte ich sehr zufrieden mit meiner Leistung nach Hause gehen, um mich dort fertig zu machen. Ich sprang unter die Dusche und genoss das warme Wasser, welches auf meiner Haut prickelte. Grinsend dachte ich daran, Benny gleich wieder zu sehen und konnte es gar nicht richtig glauben. Vier Wochen waren vergangen und ich hatte sie mehr oder weniger gut überlebt. Heute hatte ich ihn endlich wieder.
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yearning for love
Novela JuvenilAls Rebecca die letzten zwei Tage vor den Osterferien zur Schule ging, hätte sie niemals gedacht, dass sich auf einmal alles verändern würde. Nicht in den schönsten Träumen hatte sie geglaubt, dass die Dinge derartig ihren Lauf nehmen würden. Doch g...