Irgendetwas stößt mich die ganze Zeit in die Schulter, doch ich wache nicht auf, sondern schlafe weiter, tief und fest. Es gibt nicht auf, jetzt kneift mich etwas, es zieht in meiner Haut, doch ich wache immer noch nicht auf. Ich schlafe, das weiß ich, doch ich träume nichts und bekomme Sachen mit, wahrscheinlich befinde ich mich in so einer Art Halbschlaf. Es hört immer noch nicht auf, jetzt bewegt sich irgendetwas, es schaukelt, wie auf einem Schiff auf dem Meer. Ich weiß nicht, woher ich weiß, was das Meer ist, doch anscheinend erinnere ich mich aus früheren Zeiten daran. Jetzt flüstert etwas meinen Namen: „Maria, wach auf!“ Ich drehe mich in meiner Hängematte um, ich bin nun wach, doch so müde, dass ich fast schon wieder einschlafe. Nun werde ich so unsanft geweckt, dass ich gar keine Chance mehr habe weiterzuschlafen. „Hey, was soll das?“, brumme ich und drehe mich um. Als Erstes halte ich mir meine Hand vor die Augen, denn über mir ist eine Fackel und das Licht schmerzt in meinen Augen. Auf Grund der zusammengekniffenen Augen erkenne ich nicht gleich, wer vor mir steht, deswegen frage ich lieber mal nach. „Wer ist denn da?“ „Ich bin es Sam.“ Er zieht die Fackel vor meinen Augen weg. „Ups, sorry, ich wollte dich nicht blenden.“ Ich strecke mich erstmal und setze mich in meiner Hängematte auf. Was ist denn passiert, dass Sam mich weckt? „Was ist denn? Setz dich erstmal!“ Ich rutsche ein Stück zur Seite, um Sam Platz zu machen. Er steckt die Fackel in die Befestigung für Fackeln neben meine Hängematte und setzt sich dann neben mich. Er gähnt einmal. „Es tut mir Leid, dass ich dich wecke, doch ich muss einfach mit jemandem reden, ich kann einfach nicht einschlafen, seit Stunden probiere ich es, doch es klappt nicht.“ Warum kann er denn nicht schlafen? „Macht doch nichts, du kannst immer zu mir kommen, wenn du reden willst.“ Sam seufzt erleichtert auf. Was hat er denn gedacht? Dass ich ihm den Kopf abreiße, wenn er mal mit mir reden will? „Was gibt es denn? Was lässt dich nicht einschlafen?“ „Ich weiß nicht, ob du es weißt, aber morgen früh gehe ich das erste Mal richtig in das Labyrinth.“ Oh nein, das habe ich völlig vergessen. Ich würde mich jetzt am liebsten Ohrfeigen. „Hey Sam, das ist doch toll, freust du dich etwa nicht?“ „Doch, natürlich“, Sam knetet seine Hände, „ doch irgendwie habe ich dabei ein komisches Gefühl. Was ist, wenn irgendetwas Schlimmes passiert und ich es nicht rechtzeitig schaffe wieder auf der Lichtung zu sein, bevor sich die Tore schließen? Ich will nicht die ganze Nacht über im Labyrinth bleiben, denn es hat bis jetzt niemand eine Nacht im Labyrinth überlebt.“ Das stimmt nicht ganz, aber es würde ihn in dieser Situation auch nicht weiterbringen, wenn ich ihn auf den neuesten Stand bringen würde. Deswegen versuche ich ihn einfach ein wenig zu beruhigen. „Es wird schon nichts passieren, glaub mir. Du wirst morgen sicherlich auch nicht bis auf die letzte Sekunde im Labyrinth bleiben, du musst schließlich erst einmal ein Gefühl dafür kriegen, wie du dir deine Kraft einteilen musst und wann man zurücklaufen muss, um rechtzeitig wieder auf der Lichtung zu sein. Du schaffst das schon, ich zähle auf dich!“ Sam sieht nun viel beruhigter aus, was mich sehr glücklich macht. Ich stehe aus meiner Hängematte auf, laufe einige Meter weg und nehme die Fackel in die Hand. „Komm, lass uns einen kleinen Spaziergang im Mondlicht machen, danach kannst du sicherlich auch einschlafen.“ Sam steht nun ebenfalls auf und stellt sich neben mich. „Das ist eine sehr gute Idee.“ Wir laufen leise an den Hängematten der anderen vorbei, um niemanden aufzuwecken und dann in den Wald. Während unseres Spaziergangs schweigen wir die meiste Zeit. Nach einer Weile laufen wir dann zurück aus dem Wald raus wieder auf die Lichtung. Sam gähnt mittlerweile pausenlos, anscheinend hat ihn der Spaziergang sehr müde gemacht. „Gute Nacht“, verabschiede ich mich von ihm, „Wecke mich morgen früh, bevor du ins Labyrinth gehst, ok?“. Sam nimmt mich in den Arm. „Ja klar, das mache ich, bis morgen dann. Danke, dass du mir zugehört hast und mich beruhigt hast, ich weiß das sehr zu schätzen!“ Ich stelle die Fackel noch bei den anderen Fackeln ab und gehe dann wieder zu meiner Hängematte.
Mich tippt wieder etwas an meine Schulter. Was ist denn jetzt schon wieder, wer will jetzt schon wieder etwas von mir? Doch als ich meine Augen öffne, sehe ich, dass es schon hell ist und dass es Sam ist, der mich weckt. Er trägt Läuferschuhe und hat um seine Brust und seinen Rücken einen Gurt mit Schnallen, der auf dem Rücken einen kleinen Rucksack hat. Ich strecke mich, reibe mir die Augen und stehe aus meiner Hängematte auf. „Ich komme gleich wieder, muss mir schnell ein paar belegte Brote von Bratpfanne holen.“ Ich blicke mich auf der Lichtung um und sehe, dass Newt in der Nähe steht. Vielleicht sollte ich ihm sagen, dass er heute etwas Acht auf Sam nehmen soll. Ich laufe auf Newt zu. „Hey, ich weiß, heute ist ja Sams erster Tag im Labyrinth und ihm ist etwas mulmig zumute, also könntest du heute bitte etwas auf ihn achten und nicht zu lange im Labyrinth bleiben, das würde ihm gut tun. Aber bitte sag ihm nicht, dass ich dir das gesagt habe, denn ich glaube, ihm ist das ziemlich unangenehm.“ „Thomas wird heute mit ihm herumlaufen“, antwortet mir Newt, „aber ich sage ihm Bescheid, dass er darauf achtet.“ Lächelnd bedanke ich mich bei Newt und gehe zurück zu meiner Hängematte, wo Sam schon auf mich wartet. „Und weißt du schon, was du heute sehen wirst?“, frage ich ihn. „Nein, das weiß ich leider nicht, die Läufer meinen, ich soll mich einfach überraschen lassen und mir nicht zu viele Gedanken darüber machen.“ Damit muss ich den Läufern zustimmen. Nach einer Weile kommt Thomas, um Sam abzuholen. Sam umarmt mich. „Viel Spaß, du schaffst das schon, bis heute Abend“, verabschiede ich mich von ihm. Die beiden Jungs laufen zu den Toren des Labyrinths, die noch geschlossen sind. Nach einigen Minuten fangen die Wände an zu knarren und öffnen sich langsam. Als sie komplett geöffnet sind, blickt sich Sam noch einmal zu mir um, winkt mir und rennt mit Thomas los ins Labyrinth.
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Gegen den Brand ( Maze Runner/Scorch Trials/Death Cure Newt FF )
FanfictionAchtung Spoiler!!!: Was wäre, wenn Newt noch Hoffnung hätte auf ein normales Leben? Kann er den Brand besiegen? »Der Brand, ein tödliches Virus! Er ist unser größter Feind! Ich werde Newt retten, sonst kann ich nicht mehr leben!« An alle, die Newt g...