3.28.

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Mit diesen Worten hat sie das ausgesprochen, wie es mir geht. Ja, ich habe auch Angst, obwohl ich es zu verdrängen versuche. Panische Angst um Newt, dass irgendetwas passieren könnte, was dazu führen könnte, dass der Brand bei ihm noch schlimmer wird oder er mich nicht mehr erkennen wird. Das könnte ich nicht ertragen. Ich würde zerbrechen und mein Leben wäre vorüber. Brenda sagt nichts mehr und ich habe auch nichts mehr zu sagen, schließlich wissen wir beide voneinander, dass wir Angst haben, da gibt es nichts mehr zu sagen. Wir können uns nur beistehen und so versuchen, dass unsere Angst weniger wird.

Ich wache durch ein Rütteln des Berks auf. Es fühlt sich an, als wäre es auf dem Boden aufgeklatscht, als wäre es abgestürzt. Ist David zu dumm, ein Berk zu fliegen? So schwer kann das doch wirklich nicht sein oder? Wie von der Tarantel gestochen springe ich auf und bahne mir meinen Weg zum Cockpit, in dem David mit hochrotem Kopf und schweißüberströmter Stirn sitzt. „Was war das denn gerade?", frage ich ihn verwirrt. David streicht sich mit dem Handrücken über die Stirn und seufzt. „Habe beinahe den richtigen Landeplatz verpasst. Er ist ziemlich schwer zu erkennen und wenn ich weitergeflogen wäre, über die Stadt drüber, hätten uns eventuell ein paar Cranks entdeckt und unser Plan wäre ziemlich nach hinten losgegangen." Dieser Satz macht mich stutzig. „Apropo, wie lautet unser Plan überhaupt?" David steht von seinem Sitz auf und drückt einige Knöpfe, sodass sich das Berk nun vollends auf den Boden absetzt. „Den erzähle ich euch, wenn Isaac und Newt zu uns gestoßen sind. Komm, lass und rausgehen, die beiden müssten gerade angekommen sein." Automatisch beschleunigt sich meine Herzfrequenz. Sie sind wirklich hier. Ihre Operation ist erfolgreich verlaufen. Ich bin so unendlich glücklich, dass es Newt gut geht. Wir können nun endlich gemeinsam glücklich sein. Genau in diesem Moment macht es ein Klacken in meinem Kopf und ich spüre Newts Präsenz wieder so, als würde er tatsächlich neben mir stehen. Ich kann wirklich kaum beschreiben, wie erleichtert ich gerade darüber bin, dass er wieder telepathisch mit mir reden kann und es ihm gut geht. [Newt, wie geht es dir? Wir sehen uns ja gleich wieder, ich vermisse dich so.] [Mir geht es ausgesprochen gut, in meinem Kopf hat sich etwas verändert, ich fühle, wie der Brand verschwindet. Nun können wir alle unseren Plan durchziehen.] Durch seine Worte zucke ich zusammen. Es waren keinerlei Emotionen in ihnen, er hat die Sätze einfach nur runtergeleiert, als wäre er gar nicht an mir interessiert. Was ist mit ihm los? Bestimmt ist er noch etwas mitgenommen von seiner Narkose. Ja, sicherlich ist es das, es muss so sein. „Maria, kommst du?" Brenda steht mit David am Ausgang des Berks und sie scheinen nur auf mich zu warten. Schweren Herzens versuche ich nicht mehr an Newt zu denken und begebe mich zu ihnen. Wir laufen aus dem Berk raus und David verschließt die Tür hinter uns. Ich blicke um mich, wir sind mitten in einem Stück Natur gelandet, erstaunlich, dass es das überhaupt noch gibt. [Newt, wo seid ihr?] Ich versuche meine Stimme so ruhig wie möglich klingen zu lassen. Es ist alles gut, Maria! Gleich wirst du ihn wiedersehen und alles wird gut werden. [An der Stadtgrenze im Versteck. David weiß Bescheid], informiert er mich. Na super! Jetzt bin ich genau so weit wie vorher und kann nur darauf warten, dass David endlich losläuft und uns zu diesem besagten Versteck an der Stadtgrenze bringt. Erstaunlicherweise hat es David wohl ziemlich eilig, denn er gibt uns gleich den Befehl, ihm hinterherzulaufen und nicht anzuhalten, bis er es sagt. Brenda, David und ich fangen an, uns durch den Wald, der nun nicht mehr wirklich als Wald zu erkennen ist, zu kämpfen. Dieser Ort strahlt gar keine gute Atmosphäre aus, die Stimmung wirkt auf einen so bedrückend, dass ich noch schlechtere Laune und noch mehr Bedenken vor dem Wiedertreffen mit Newt bekomme. Das, was wahrscheinlich früher Bäume sein sollten, sind nun nur noch verkrüppelte Äste, die kümmerlich in dieser tristen Landschaft stehen. An einigen Baumstüpfen ist etwas mit Messern eingeritzt, komische Schriftzeichen wie Hyroglyphen. Ich kann keinen Sinn in ihnen erkennen. Bestimmt waren Cranks hier am Werk. Dieser Gedanke lässt mich zusammenzucken. Wir sind wirklich gerade auf dem Weg, einen Plan zu schmieden, wie wir Cranks einfangen können, um sie anschließend vom Brand zu heilen. Es klingt eigentlich ganz einfach, doch wenn ich es genau durchdenke, könnte es ziemlich kompliziert werden.

Nach etwa einer Stunde schnellen Marschierens haben wir drei die Stadtgrenze erreicht. Eine graue Stadtmauer umschließt die Stadt mit ihren starken Wänden. Man merkt sofort, dass hier Cranks hausen, denn sonst bräuchte man nicht so eine gut überwachte Mauer, mit starken Wänden, dass niemand entkommen kann. Wenn ich mir die Schrammen ansehe, die die Mauer allerdings schon hat, ist es ein sehr merkwürdiges Gefühl, auf was für Ideen die Cranks denn alles kommen können. „Komm, Maria. Lass uns zu Newt uns Isaac", lenkt Brenda mich ab und zieht mich am Arm weiter um die Stadtmauer herum. Nach einigen weiteren Minuten haben wir das sogenannte 'Versteck' erreicht. Es ist eine kleine, verkommene Hütte, die direkt an der Stadtmauer im Gebüsch gebaut wurde, sodass sie nur zu erkennen ist, wenn man sich genauestens auf sie konzentriert. David läuft mit uns bis an die Tür und klopft mit seiner Faust in einer bestimmten Reihenfolge an die Tür, ein Klopfzeichen wahrscheinlich. Schon nach wenigen Sekunden wird die Tür von innen entriegelt und jemand streckt seinen Lockenkopf durch die Tür nach außen. „Isaac", schluchzt Brenda und fällt ihm um den Hals. Er vergräbt seinen Kopf in ihren Haaren und streicht ihr über den Rücken. Anschließend nimmt Isaac Brendas Gesicht in seine Hände und küsst sie leidenschaftlich auf den Mund. Wo ist Newt? Wenn ich ihn nicht in einer Sekunde sehe, dann drehe ich völlig durch. Da! Tränen schießen mir in die Augen, während ich auf meinen Freund zulaufe, immer schneller werde. Er hebt seinen Kopf und blickt mir in die Augen. Seinen Blick kann ich schwer deuten, doch er ist irgendwie ... verändert.

Gegen den Brand ( Maze Runner/Scorch Trials/Death Cure Newt FF ) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt